Freelance-Market-News 01/2025
Liebe Leser,
die Bundestagswahl 2025 steht vor der Tür und für Freiberufler und Selbstständige in Deutschland stehen wichtige Themen auf dem Spiel. In unserem ersten Artikel beleuchten wir die zentralen Anliegen der Freiberufler und wie die verschiedenen Parteien diese in ihren Wahlprogrammen berücksichtigen. Jetzt ist die entscheidende Zeit, um die Interessen der Freelancer und Unternehmer in den politischen Fokus zu rücken.
In unserem Gastartikel von Thomas Geiling geht es um die Bedeutung von Aufmerksamkeit und Achtsamkeit in der Kommunikation. Da kompetente Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg ist, erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Wahrnehmung schärfen und Ihre Botschaften klar und effektiv vermitteln können.
Die finanzielle Absicherung im Alter ist für Freiberufler eine besondere Herausforderung. Die OECD-Studie "Pensions at a Glance" zeigt die erheblichen Unterschiede zwischen den Rentensystemen verschiedener Länder und deren Auswirkungen auf Freiberufler. Erfahren Sie, wie sich die Rentensysteme weltweit unterscheiden und welche Länder im Vergleich zu Deutschland besonders freiberuflerfreundlich sind.
Abschließend werfen wir einen Blick auf die FDP und ihren Versuch, sich als Partei für Selbstständige und Freiberufler zu positionieren. Die Freien Demokraten setzen sich für bessere Rahmenbedingungen und mehr Rechtssicherheit für Freiberufler ein.
Zum Schluss lesen Sie in unserem Freelancerartikel, wie Sie Fehler bei der Softwareauswahl vermeiden und in unserem Freelancerwitz erklären wir diesmal, was fleißige Freiberufler so am Jahresanfang machen.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Vergnügen beim Lesen und ein erfolgreiches 2025!
Ihr Rainer Kurz
Bei der Bundestagswahl 2025 geht es auch um die Interessen der Freiberufler
Die Bundestagswahl 2025 rückt näher und für Freiberufler und Selbstständige in Deutschland stehen wichtige Themen auf dem Spiel. Am 23. Februar 2025 werden die Wähler an die Urnen gerufen, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz am 16. Dezember 2024 die Vertrauensfrage gestellt und damit den Weg für vorgezogene Neuwahlen freigemacht hat.
Die Bundestagswahl 2025 bietet Freiberuflern die Chance, ihre Interessen in den politischen Fokus zu rücken. Nachfolgend gehen wir auf die zentralen Themen für Freiberufler ein und stellen die derzeitigen Positionen der Parteien dar. Die kommenden Wochen bis zur Wahl werden zeigen, wie die Parteien die Anliegen der Freiberufler in ihren Wahlprogrammen letztendlich berücksichtigen.
Rechtssicherheit und Statusfeststellung
Ein Kernthema für die Freien Berufe ist die Schaffung von Rechtssicherheit. Die aktuelle Handhabung des Statusfeststellungsverfahrens wird von vielen als problematisch empfunden. Politische Vertreter verschiedener Parteien haben sich für Reformen ausgesprochen:
• Die Grünen zeigen sich offen für eine Positivliste von Kriterien und ein einkommensabhängiges Opt-Out-Modell für das Statusfeststellungsverfahren.
• Die FDP plädiert für die Einführung von Positivkriterien und möchte die Durchführung des Statusfeststellungsverfahrens von der Deutschen Rentenversicherung lösen.
• Die CDU kritisiert die derzeit unklare Zuordnung des Themas und fordert eine Reform des Statusfeststellungsverfahrens.
Altersvorsorge
Die Frage der Altersvorsorgepflicht für Selbstständige bleibt kontrovers. Während die SPD eine Altersvorsorgepflicht als notwendig erachtet, sprechen sich andere Parteien für mehr Wahlfreiheit aus. Einigkeit besteht darüber, dass eine mögliche Altersvorsorgepflicht nicht für Bestands-Selbstständige gelten soll.
Bürokratieabbau
Die FDP setzt sich in ihrem Wahlprogramm für einen massiven Bürokratieabbau ein. Vorgeschlagen werden unter anderem:
• Ein dreijähriges Moratorium für neue bürokratische Belastungen.
• Ein bürokratiefreies Jahr für Unternehmen.
• Eine Bürokratiebremse im Grundgesetz.
• Die Reduzierung des Erfüllungsaufwands um mindestens sechs Milliarden Euro pro Legislaturperiode.
Vergaberecht
Eine Vereinfachung des Vergaberechts soll besonders kleinen und mittleren Unternehmen sowie Familienunternehmen zugutekommen. Die FDP fordert eine Anhebung der Wertgrenze für Direktaufträge auf 100 000 Euro und eine drastische Reduzierung von Berichts-, Dokumentations- und Nachweispflichten.
Weihnachtsaktion von Freelance-Market ein voller Erfolg
In den Dezember-News haben wir unsere Leser gebeten, eine Grundschule in Burundi zu unterstützen, wo im Rahmen der Landespartnerschaft Baden-Württembergs mit dem ostafrikanischen Land Burundi der Baden-Württembergische Esperantoverband (BAVELO) und Freelance-Market zusätzlich zum Kindergarten eine Grundschule aufgebaut werden soll.
Es können auch weiterhin Spenden auf das Konto von BAVELO e.V. bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar, IBAN: DE21 6945 0065 0010 4179 22 mit dem Vermerk: „Rumonge FM“ eingezahlt werden.
Selbstverständlich erhalten Sie auf Wunsch auch eine Spendenquittung, wenn Sie uns Ihre Adresse per E-Mail mitteilen. Da Ihre Spende als gemeinnützig anerkannt wird, ist diese generell bis zu 20% Ihres Einkommens absetzbar! Für jeden gespendeten Euro, bis zu einer Obergrenze von 1000 Euro, gibt Freelance-Market einen Euro dazu, so dass sich Ihre Spende doppelt lohnt. Machen Sie mit und geben Sie den Kindern eine Zukunft!
Gastartikel: Aufmerksamkeit und Achtsamkeit
Nur der aufmerksame und achtsame Zuhörer kann verstehen, erkennt Signale und Botschaften und ist in der Lage, angemessen zu reagieren. Kompetente Kommunikation heißt, die eigene Wahrnehmung für den anderen Menschen und das Gesagte zu schärfen.
Stellen Sie sich vor wichtigen Gesprächen diese Fragen:
- Was ist Ihr Ziel?
- Was ist Ihre Botschaft, was sind Ihre Inhalte, was Ihre Werte?
- Wer ist Ihr Gesprächspartner? Welche Eigenarten und Bedürfnisse hat dieser?
- Welchen Ton, welche Sprache, welche Bilder versteht er?
- Welchen Kanal (Hören, Sehen) benutzen Sie, um ihn zu erreichen?
Entscheidend ist auch die Wahl des Mediums. Falls Sie nicht von "Angesicht zu Angesicht" miteinander reden, können Sie ein zusätzliches Medium nutzen, um mit dem Anderen zu kommunizieren, bspw. Zoom, Skype, Telefon, E-Mail oder Brief.
Autor: Thomas Geiling
Renten für Freiberufler je nach Land sehr unterschiedlich
Die finanzielle Absicherung im Alter stellt für Freiberufler eine besondere Herausforderung dar. Eine aktuelle Analyse der OECD offenbart erhebliche Unterschiede zwischen den Alterssicherungssystemen verschiedener Länder und deren Auswirkungen auf Freiberufler.
Im Durchschnitt erhalten Selbstständige in den OECD-Staaten eine Altersrente, die 79 Prozent der staatlichen Rente eines Angestellten entspricht. Dahinter verbergen sich jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern.
In Mexiko erhalten Freelancer lediglich 17 Prozent der Rente ihrer angestellten Kollegen. Auch Deutschland schneidet mit 44 Prozent ebenfalls unterdurchschnittlich ab. Im Vereinigten Königreich liegt der Wert etwas höher bei 52 Prozent.
In einigen Ländern stehen Freiberufler sogar besser da, als Rentner: In Ungarn und den Vereinigten Staaten liegt das Niveau bei 100 Prozent, während in Luxemburg Freiberufler sogar das 1,15-fache an Rente bekommen.
Die Unterschiede zwischen den Ländern sind vor allem auf die unterschiedlichen Regelungen zur Beitragspflicht in einkommensabhängigen Rentensystemen zurückzuführen. In 13 der 39 untersuchten OECD-Länder müssen Selbstständige sowohl den Arbeitnehmer- als auch den Arbeitgeberbeitrag leisten.
In 12 Ländern zahlen Freiberufler geringere Beiträge, was jedoch zu einer begrenzten Rentenabdeckung führt. Kolumbien, Griechenland, Polen und Spanien haben pauschal niedrigere Beiträge für Selbstständige. Irland, die Niederlande und das Vereinigte Königreich verlangen nur einen Pflichtbeitrag zur Grundrente.
In Australien, Dänemark und Deutschland entfallen Pflichtbeiträge für Selbstständige gänzlich. Neuseeland ist das einzige Land ohne Pflichtbeiträge für beide Gruppen.
Die OECD-Studie “Pensions at a Glance 2023” basiert auf Modellrechnungen der theoretischen Rente von Selbstständigen und Angestellten. Für die Berechnungen wurden folgenden Annahmen zugrundegelegt:
• Gleiches steuerpflichtiges Einkommen (durchschnittlicher Nettolohn vor Steuern).
• Volle Berufstätigkeit ab 22 Jahren ohne Unterbrechungen.
• Renteneintritt zum durchschnittlichen Renteneintrittsalter.
Die FDP und der Versuch sich als Partei für Selbstständige und Freiberufler zu positionieren
Nachdem inzwischen feststeht, dass am 23. Februar 2025 ein neuer Bundestag gewählt wird, zeigen jetzt alle Parteien, wofür sie direkt stehen. Für Freelancer ist es erfreulich, dass speziell die FDP versucht, sich als Partei für Selbstständige und Freiberufler stärker zu positionieren.
Laut der eigenen Pressemitteilung sind die Freien Demokraten überzeugt, dass eine erfolgreiche Wirtschaftswende erfolgreiche Selbstständige braucht. So sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Johannes Vogel im Bundestag: „Wachstum und Wohlstand entstehen nicht durch schuldenfinanzierte Subventionen, durch Dirigismus oder gar den Staat, sondern durch Leistungswille, Mut und Unternehmertum.“
Die FDP glaubt, dass sich Selbstständige und Freiberufler in Deutschland als Erwerbstätige zweiter Klasse fühlen. Damit sich das ändert, hat die FDP einen entsprechenden Antrag in den Bundestag eingebracht.
„Wir können uns nicht nur die Frage stellen, ob zum Beispiel die Steuern und Abgaben in diesem Land zu hoch sind und der Bürokratismus zu fesselnd. Das ist so und da müssen wir endlich ran. Sondern es gibt ganz konkrete Maßnahmen, wo Selbstständige in diesem Land schlechter behandelt werden als Angestellte“, kritisierte Vogel. Als Beispiel nannte er die Regelungen zur Altersvorsorge. Es sollte selbstverständlich sein, dass auch bei Selbstständigen und Freelancern ein Altersvorsorge Depot staatlich gefördert wird.
Auch sind die bürokratischen Hürden beim Statusfeststellungsverfahren den Freien Demokraten ein Dorn im Auge. Vogel merkte an, dass es „ehrlich gesagt auch absurd ist, dass man in Deutschland nur dann selbstständig sein kann, wenn man beweist, nicht angestellt zu sein“.
Laut dem FDP-Arbeitsmarktexperten Jens Teutrine gängelt die Debatte über Scheinselbstständigkeit alle Freien. Stattdessen bräuchten sie „Rechtssicherheit, damit sie sich nicht mit den Statusfeststellungsverfahren beschäftigen müssen, sondern sich mit ihrer Selbstständigkeit beschäftigen können“.
Artikel unserer Freiberufler: Fehler vermeiden bei der Softwareauswahl
Freelancer können mit einem kurzen Artikel in den Freelance-Market-News über ihre Arbeit berichten. Dieses Mal stellen wir Ihnen den IT-Strategieberater Nr. 86 aus Troisdorf vor, der mit 95 Euro/Stunde gelistet ist.
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Nach einer Untersuchung scheitern über die Hälfte aller IT-Projekte. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Als Sachverständiger für ERP/PPS-Systeme begleite und unterstütze ich deshalb kleine und mittelständische Unternehmen bei der Geschäftsprozessoptimierung, der neutralen EDV-gestützten Auswahl und Einführung umfassender Informationssysteme sowie Integration der IT-Sicherheit nach innen und nach außen.
Mein besonderer Vorteil ist neben der großen Erfahrung die EDV-gestützte Vorgehensweise. Durch Verwendung neutraler Fragenkataloge wird absolute Neutralität gewährleistet. In der von unabhängigen Experten entwickelten und gepflegten Datenbasis sind über 600 Anbieter mit mehr als 500 Software-Lösungen erfasst.
Durch eine 6-Stufen-Methode finde ich das für die Anforderungen meiner Kunden am besten geeignete System zu den geringstmöglichen Kosten. Aufgrund meiner Erfahrung und Vorgehensweise entfallen die typischen Fehler, die in einem solchen Auswahlverfahren sonst vorkommen.
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Freelancer-Witz des Monats: Was Freiberufler am Jahresanfang machen
Am Neujahrstag sitzen ein Angestellter und ein Freiberufler in einem Café und unterhalten sich über ihre Pläne für das neue Jahr. Der Angestellte sagt stolz: „Ich habe mir vorgenommen, mehr Sport zu treiben und meine Work-Life-Balance zu verbessern!“
Der Freiberufler grinst und entgegnet: „Das klingt toll! Aber weißt du, worin sich Angestellte und Freiberufler am Jahresanfang unterscheiden? – Der Angestellte macht gute Vorsätze für das neue Jahr, während der Freiberufler gute Rechnungen für das alte Jahr macht.”
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