Freelance-Market-News 02/2022
Liebe Leser,
“Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Monaten gut entwickelt. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Dezember saisonbereinigt erneut abgenommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg. Gegenüber dem Jahresende 2020 ist die Arbeitslosigkeit sogar von 5,9% auf jetzt 5,1% gefallen.
Auch bei den Freelancern macht sich die positive Wirtschaftsentwicklung deutlich bemerkbar. So berichten wir über die aktuelle Studie des Bundesverbands der Freien Berufe, der zufolge immer mehr Freiberufler sogar über eine zu hohe Auftragslast klagen. Gleichzeitig bringt der ungebrochene Trend zur Telearbeit laut dem Gastartikel von Maria Gonzalez viele Unternehmen dazu, ihre althergebrachten Vergütungsmodelle neu zu gestalten.
Auch in unseren weiteren Artikeln beschäftigen wir uns mit Personal und Rekrutierung. So erläutern wir in der Frage des Monats, wie bei Freelance-Market Freiberufler ausgewählt und bewertet werden und in unserem Freelancer-Artikel erklärt eine Personalexpertin, wie man Assessment-Center professionell organisiert. Im Gegensatz dazu erzählt unser Freelancer-Witz am Schluß von einem Berater, der mit einem Holzklötzchen-Spiel versucht, verborgene Mitarbeiterfähigkeiten aufzudecken.
Krisenende: Anteil der übermäßig ausgelasteten Freiberufler steigt von 17 auf 30 Prozent
Laut dem Bundesverband der Freien Berufe ist die Arbeitsbelastung in den freien Berufen enorm. Waren im Vorwinter 17,4 Prozent der Befragten überausgelastet, sind es jetzt 29,5 Prozent. 'Hier muss die Politik genau hinsehen und beispielsweise Kapazitätsaus- und Überlastung durch Fristverlängerungen abfedern, wo es möglich ist, Dokumentationspflichten entschlacken', so der Verband.
Laut seiner aktuellen Umfrage will jeder fünfte Freiberufler in den kommenden zwei Jahren mehr Personal einstellen. Der Verband wertet seine Umfrage als Indiz dafür, wie stark die Freien Berufe in der Krise gefragt seien.
Im Gegensatz dazu hatten 31,1 Prozent der Befragten im Zuge der Unternehmensgründung mit bürokratischen Hindernissen zu kämpfen. 52,5 Prozent der Befragten sehen in einer zu hohen Dokumentations- und Nachweispflicht einen Hemmschuh für Neugründungen. Auf die Frage, ob sich die Stimmung von Gesellschaft und Politik gegenüber Selbstständigen in den vergangenen zwölf Monaten verändert habe, antworteten 13,3 Prozent der Befragten, dass sich diese deutlich verschlechtert hat. 34,2 Prozent sagten, sie habe sich verschlechtert.
Inzwischen gibt es 'massenhaft offene Stellen', sagte Friedemann Schmidt, Präsident des Bundesverbands, der Deutschen Presse-Agentur. 'Wir kämpfen um Nachwuchs und um eine Ausweitung der Ausbildungskapazitäten.'
Schmidt erklärte weiter, der Bundesverband sehe ein nachlassendes Interesse junger Leute, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.
Frage des Monats: Wie werden bei Freelance-Market Freiberufler ausgewählt und bewertet?
Diese Frage wurde dem Geschäftsführer von Freelance-Market, Rainer Kurz, in einem Interview mit HQLabs gestellt. Auch wurde gefragt, wieso sich Freelance-Market ausgerechnet für dieses Vorgehen entschieden hat. Hier die Antwort:
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Freelance-Market basiert auf den Prinzipien des volltransparenten Marktplatzes. Sowohl die Freiberufler wie auch deren Nachfrager haben sofort einen umfassenden Überblick über die Marktsituation.
Nicht nur die Qualität und Leistungen der Freiberufler sondern auch deren Preise sind allen Beteiligten bekannt, so dass diese, ganz im Sinne der Spieltheorie von Prof. Selten, bestmögliche Marktentscheidungen treffen können. Die Freiberufler positionieren sich so optimal im Markt, während die Nachfrager sich für das am besten geeignete Angebot entscheiden können.
Weitere Merkmale von Freelance-Market sind die verbindlichen Stundensätze, finanzielle Anreize für einen professionellen Umgang, Feedbackmechanismen, ein einfaches Bewertungssystem und die einfachen, schnellen Transaktionen.
Auch aufgrund seiner effizienten Abläufe kommt Freelance-Market mit äußerst geringen Vorstellungsgebühren aus (durchschnittlich rund ein Prozent des vermittelten Projektvolumens). Die Gebühren werden nur durch den Freiberufler bezahlt, so dass Freelance-Market für Nachfrager kostenlos ist.
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Gastartikel von Maria Gonzalez: Pandemiebedingte Telearbeit führt zu neuen Vergütungsmodellen
Die Pandemie hat sich in vielerlei Hinsicht auf die Wirtschaft ausgewirkt, vor allem aber auf die Art und Weise, wie wir arbeiten. Wir haben eine neue Normalität, in der die meisten Arbeitnehmer bequem von zu Hause aus arbeiten. Die Entscheidung, auf Fernarbeit umzustellen, wurde getroffen, um zu verhindern, dass sich die Mitarbeiter mit dem Virus anstecken und die Krankheit verbreiten.
Zunächst dachten die meisten Unternehmer, dass die Mitarbeiter und Freelancer weniger produktiv wären, wenn sie von zu Hause aus arbeiten. Mark Zuckerberg zufolge ist die Produktivität bei Telearbeit jedoch viel höher als erwartet.
Das überraschte besonders Unternehmen wie Google oder Facebook, die eine häusliche Umgebung geschaffen haben, um die Arbeit im Büro attraktiv zu gestalten. Mitarbeiter können kostenlos pendeln, haben eine kostenlose Cafeteria und sogar eine chemische Reinigung zur Verfügung. Dies war einer der Gründe, warum vor der Pandemie viele in diesen Unternehmen arbeiten wollten. Ein wesentlicher Grund, warum die Unternehmen diese Annehmlichkeiten boten, war die höhere Produktivität. Deshalb war es für diese Firmen so überraschend, dass sich die Telearbeit als ebenso effektiv erwies, wie die alten Arbeitsweisen.
Inzwischen führen viele Unternehmen mit einer dezentralisierten Belegschaft standortabhängige Gehälter ein. Beispielsweise ist die Vergütung in München hervorragend, allerdings sind die Lebenshaltungskosten dort nicht unbedingt billig. Stellen Sie sich also vor, Sie könnten an die Ostsee ziehen, aber Ihr Gehalt in Bayern behalten. Das klingt nach einem guten Plan, ist allerdings nicht das, was viele Unternehmen zulassen möchten. Infolge der Pandemie haben bereits einige Unternehmen eine standortabhängige Vergütung eingeführt. So werden Mitarbeiter auf der Grundlage der Stadt bezahlt, in der sie gerade leben. Der Grund dafür ist, dass jeder Aufenthaltsort andere Lebenshaltungskosten hat.
Dies ist insbesondere für Unternehmen, die in teuren Orten wie Frankfurt oder Stuttgart ansässig sind, von Vorteil, da sie weniger für Personal ausgeben müssen. Aber könnten die Mitarbeiter über ihren Standort lügen? Die Mitarbeiter schon, aber nicht die Datenspuren in den IT-Systemen der Firmen. Mark Zuckerberg sagte, dass Facebook die Aktivitäten seiner Mitarbeiter überwachen würde, um zu sehen, ob sie ehrlich sind.
Viele Arbeitnehmer sind allerdings nicht glücklich über diese neue Form der Vergütung. Laut einer Studie von Hired sind 90 Prozent der Arbeitnehmer der Meinung, dass sie für die gleiche Arbeit das gleiche Gehalt erhalten sollten, unabhängig davon, wo sie sich befinden, da es sich um Fernarbeit handelt.
Nachfolgend beispielhaft einige Unternehmen, die massiv auf Telearbeit umgestellt haben:
Facebook: Mark Zuckerberg kündigte im Mai 2020 an, dass er ein System für Telearbeit einführen werde. Er war einer der ersten Unternehmenseigentümer, der sagte, dass er Gehälter ortsabhängig zahlen würde: 'Es ist klar, dass COVID vieles in unserem Leben verändert hat, dazu gehört sicherlich auch die Art und Weise, wie die meisten von uns arbeiten. Ich gehe davon aus, dass in dieser Zeit auch die Telearbeit ein wachsender Trend sein wird.'
Twitter: Das in San Francisco ansässige Unternehmen kündigte an, auf unbestimmte Zeit aus der Ferne zu arbeiten und die Mitarbeiter entsprechend ihres Standorts zu bezahlen. Nach der Ankündigung durch den Twitter-Geschäftsführer Jack Dorsey, stieg die Google-Suche nach 'Twitter Jobs' sprunghaft an.
Auch andere Unternehmen wie Reuters, Amazon oder Microsoft sind auf dem gleichen Weg.
Einige große Unternehmen wie Apple planen jedoch aufgrund ihrer Geheimhaltungspolitik nicht, vollständig auf Telearbeit umzusteigen. Sie wollen ihre Daten schützen und haben Angst vor Datenpannen, die durch die Fernarbeit entstehen könnten.
Artikel unserer Freiberufler: Professionelle Organisation von Assessment-Centern
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem kurzen Artikel im Freelance-Market-Newsletter vorstellen. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen unsere Anbieterin Nr. 424 aus Bielefeld aus der Kategorie Personalberatung.
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Ich biete Beratung im Bereich Personalentwicklung und Personalauswahl an. Der Schwerpunkt meiner Leistung liegt auf der Moderation und Organisation von Assessment-Centern. Ich berate Unternehmen zusätzlich auch gerne bei der Konzeption und Auswahl von Assessment-Übungen.
Häufig fehlt es an geschulten Beobachtern für Auswahl- und Förderverfahren. Auch als kompetente Beobachterin kann ich Unternehmen eine Hilfe sein. Da die Beurteilung von Kandidaten in Assessment-Centern durch Beobachtung von Verhalten erfolgt, sollten Übungen und Rollenspiele möglichst realistisch und arbeitsnah gestaltet sein. Es werden Rollenspieler benötigt, die sich flexibel in unterschiedlichste Rollen einfühlen können. Auch als Rollenspielerin kann man mich buchen.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Bewerberauswahl
Ein freiberuflicher HR-Spezialist soll für ein aufstrebendes Unternehmen mehrere Stellen besetzen. Zum Erstaunen seines Kunden reserviert er in der Firma nur einen einzigen Besprechungsraum, bestellt alle Bewerber gleichzeitig dorthin und bringt eine große Kiste Holzklötzchen mit.
Als die Bewerber eintreffen, sagt er ihnen nichts und lässt sie einfach nur Klötzchen spielen. Eine halbe Stunde lang beobachtet der Berater die Kandidaten und überreicht dann jedem einen Arbeitsvertrag mit folgenden Rollen:
Bewerber, die die Klötzchen akribisch nach Farbe und Form sortieren und dabei die Aktivität der anderen stören kommen in den Bereich Projekt- und Produktspezifikation. Die, die im Streit heruntergefallene Klötzchen aufheben, werden zu Teamassistenten.
Bewerber, die ständig die Klötzchen durchzählen und sich ärgern, wenn sie sich verzählen, werden Controller.
Die, die nicht mit alten und verkratzten Klötzchen spielen wollen, werden Qualitätsmanager.
Bewerber, die immer höhere Türmchen bauen wollen, bis diese einstürzen, werden Geschäftsführer der internen Start-Ups. Die, die ihnen die Klötzchen wegen der Verletzungsgefahr wegnehmen, werden Sicherheitsbeauftragte.
Diejenigen, die versuchen alle Teilnehmer zu beschäftigen und dann noch der Leitung das Chaos erklären, werden Projektleiter.
Und wer kommt in die Geschäftsleitung? Das sind diejenigen, die unermüdlich und leidenschaftlich diskutieren, was man mit den Klötzchen machen könnte, ohne auch nur ein Klötzchen anzufassen...
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