Gastartikel von Maria Gonzalez: Pandemiebedingte Telearbeit führt zu neuen Vergütungsmodellen
Die Pandemie hat sich in vielerlei Hinsicht auf die Wirtschaft ausgewirkt, vor allem aber auf die Art und Weise, wie wir arbeiten. Wir haben eine neue Normalität, in der die meisten Arbeitnehmer bequem von zu Hause aus arbeiten. Die Entscheidung, auf Fernarbeit umzustellen, wurde getroffen, um zu verhindern, dass sich die Mitarbeiter mit dem Virus anstecken und die Krankheit verbreiten.
Zunächst dachten die meisten Unternehmer, dass die Mitarbeiter und Freelancer weniger produktiv wären, wenn sie von zu Hause aus arbeiten. Mark Zuckerberg zufolge ist die Produktivität bei Telearbeit jedoch viel höher als erwartet.
Das überraschte besonders Unternehmen wie Google oder Facebook, die eine häusliche Umgebung geschaffen haben, um die Arbeit im Büro attraktiv zu gestalten. Mitarbeiter können kostenlos pendeln, haben eine kostenlose Cafeteria und sogar eine chemische Reinigung zur Verfügung. Dies war einer der Gründe, warum vor der Pandemie viele in diesen Unternehmen arbeiten wollten. Ein wesentlicher Grund, warum die Unternehmen diese Annehmlichkeiten boten, war die höhere Produktivität. Deshalb war es für diese Firmen so überraschend, dass sich die Telearbeit als ebenso effektiv erwies, wie die alten Arbeitsweisen.
Inzwischen führen viele Unternehmen mit einer dezentralisierten Belegschaft standortabhängige Gehälter ein. Beispielsweise ist die Vergütung in München hervorragend, allerdings sind die Lebenshaltungskosten dort nicht unbedingt billig. Stellen Sie sich also vor, Sie könnten an die Ostsee ziehen, aber Ihr Gehalt in Bayern behalten. Das klingt nach einem guten Plan, ist allerdings nicht das, was viele Unternehmen zulassen möchten. Infolge der Pandemie haben bereits einige Unternehmen eine standortabhängige Vergütung eingeführt. So werden Mitarbeiter auf der Grundlage der Stadt bezahlt, in der sie gerade leben. Der Grund dafür ist, dass jeder Aufenthaltsort andere Lebenshaltungskosten hat.
Dies ist insbesondere für Unternehmen, die in teuren Orten wie Frankfurt oder Stuttgart ansässig sind, von Vorteil, da sie weniger für Personal ausgeben müssen. Aber könnten die Mitarbeiter über ihren Standort lügen? Die Mitarbeiter schon, aber nicht die Datenspuren in den IT-Systemen der Firmen. Mark Zuckerberg sagte, dass Facebook die Aktivitäten seiner Mitarbeiter überwachen würde, um zu sehen, ob sie ehrlich sind.
Viele Arbeitnehmer sind allerdings nicht glücklich über diese neue Form der Vergütung. Laut einer Studie von Hired sind 90 Prozent der Arbeitnehmer der Meinung, dass sie für die gleiche Arbeit das gleiche Gehalt erhalten sollten, unabhängig davon, wo sie sich befinden, da es sich um Fernarbeit handelt.
Nachfolgend beispielhaft einige Unternehmen, die massiv auf Telearbeit umgestellt haben:
Facebook: Mark Zuckerberg kündigte im Mai 2020 an, dass er ein System für Telearbeit einführen werde. Er war einer der ersten Unternehmenseigentümer, der sagte, dass er Gehälter ortsabhängig zahlen würde: "Es ist klar, dass COVID vieles in unserem Leben verändert hat, dazu gehört sicherlich auch die Art und Weise, wie die meisten von uns arbeiten. Ich gehe davon aus, dass in dieser Zeit auch die Telearbeit ein wachsender Trend sein wird."
Twitter: Das in San Francisco ansässige Unternehmen kündigte an, auf unbestimmte Zeit aus der Ferne zu arbeiten und die Mitarbeiter entsprechend ihres Standorts zu bezahlen. Nach der Ankündigung durch den Twitter-Geschäftsführer Jack Dorsey, stieg die Google-Suche nach "Twitter Jobs" sprunghaft an.
Auch andere Unternehmen wie Reuters, Amazon oder Microsoft sind auf dem gleichen Weg.
Einige große Unternehmen wie Apple planen jedoch aufgrund ihrer Geheimhaltungspolitik nicht, vollständig auf Telearbeit umzusteigen. Sie wollen ihre Daten schützen und haben Angst vor Datenpannen, die durch die Fernarbeit entstehen könnten.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 02/2022 veröffentlicht.