Geschäftsklima in Deutschland fällt weiter
Das DIW geht für 2024 von einem Wirtschaftswachstum von 0,0 Prozent aus. So ist es nicht überraschend, dass sich auch die Stimmung der Unternehmen in Deutschland merklich eintrübt. Im Juli 2024 sank der ifo Geschäftsklimaindex auf 87,0 Punkte, nach 88,6 Punkten im Juni. Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften und die Skepsis hat mit Blick auf die kommenden Monate merklich zugenommen.
Auch im Dienstleistungssektor, zu dem auch die meisten Freiberufler gehören, ist der Index nach der Erholung in den letzten Monaten wieder gesunken. Dies war vor allem auf pessimistischere Erwartungen zurückzuführen. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Dienstleister ebenfalls etwas weniger gut.
Im Verarbeitenden Gewerbe ist das Geschäftsklima besonders stark abgekühlt. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Zukunfts-Erwartungen trübten sich deutlich ein. Die Auftragsbestände waren erneut rückläufig: Die Kapazitätsauslastung fiel auf 77,5 Prozent und lag damit sechs Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittelwert.
Auch im Handel hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Die Unternehmen waren mit den laufenden Geschäften weniger zufrieden. Dies gilt insbesondere für den Einzelhandel. Auch bei den Zukunfts-Erwartungen zeigten sich größere Zweifel.
Was aber sind die Gründe für die Verschlechterung des Geschäftsklimas und die Zurückhaltung bei Investitionen in Deutschland? Wir haben einige Ursachen identifiziert:
• Wirtschaftliche Unsicherheit: Globale wirtschaftliche Unsicherheiten, wie geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und der Krieg in der Ukraine, beeinflussen das Geschäftsklima negativ. Diese Unsicherheiten führen zu Zurückhaltung bei Investitionen und einem Rückgang des Exportgeschäfts, was Deutschland als exportorientierte Wirtschaft besonders stark trifft.
• Energiekrise und hohe Kosten: Die Energiekrise, die durch den Krieg in der Ukraine verstärkt wurde, hat zu erheblich steigenden Energiepreisen geführt. Dies belastet besonders die energieintensive Industrie in Deutschland, da hohe Energiekosten die Produktion verteuern und die Wettbewerbsfähigkeit mindern.
• Anhaltend hohe Inflation: Die Inflation in Deutschland beeinträchtigt sowohl die Produktionskosten als auch die Kaufkraft der Verbraucher. Hohe Kosten für Rohstoffe, Vorprodukte und Transport wirken sich negativ auf die Margen der Unternehmen aus und führen zu einer vorsichtigeren Geschäftspolitik.
• Hohe Zinsen: Die Europäische Zentralbank hat aufgrund der hohen Inflation die Leitzinsen mehrfach angehoben. Höhere Zinsen verteuern Kredite und bremsen Investitionen, was sich wiederum negativ auf das Geschäftsklima auswirkt.
• Fachkräftemangel: In vielen Branchen gibt es einen erheblichen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Dies führt zu Produktionsengpässen und zusätzlichen Kosten für Unternehmen, da sie stärker um qualifiziertes Personal konkurrieren müssen.
Unser Tipp: Die hier aufgezählten Krisenursachen bieten aber auch einmalige Chancen für agile Unternehmer und Freiberufler, wenn es gelingt, kreative Lösungen für die hier genannten Herausforderungen anzubieten. Bleiben wir also innovativ!
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 09/2024 veröffentlicht.