Freelance-Market-News 06/2024
Liebe Leser,
die Abgrenzung zwischen echter Selbstständigkeit und abhängiger Beschäftigung bleibt eine große Herausforderung für Freiberufler und deren Auftraggeber. Die Gefahr der Einstufung als Scheinselbstständiger kann schwerwiegende finanzielle und rechtliche Folgen haben. In diesen News stellen wir Ihnen einen Trick vor, wie Sie durch die frühzeitige Beantragung des Statusfeststellungsverfahrens eine vorübergehende Schutzwirkung erzielen.
In unserem Gastartikel zeigt Thomas Geiling dann, wie einfache, aber durchdachte Gesten zur Kundenbindung beitragen können.
Wir berichten auch, wie und warum sich die Zahl der Freiberufler in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifacht hat und eine Freelancerin gibt Ihnen Tipps, wie Sie selbst suchmaschinenoptimierte Texte erstellen können.
In unserem Freelancer-Witz am Schluss geht es dann noch um einen raffinierten Freiberufler, der mit seinem Kunden nicht lange über die Höhe seiner Vergütung diskutiert.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Vergnügen beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Der Trick mit dem Statusfeststellungsverfahren: Vorübergehender Schutz vor der Einstufung als Scheinselbstständiger
Die Abgrenzung zwischen abhängiger Beschäftigung und echter Selbstständigkeit ist im Arbeitsalltag von Freiberuflern ein ständiges Thema. Die Gefahr, als scheinselbstständig eingestuft zu werden, ist real und kann gravierende Folgen haben. So unglaublich es für unsere Leser klingen mag, das Statusfeststellungsverfahren bietet hier einen Ausweg, um Rechtssicherheit zu schaffen und sich vor den Risiken der Scheinselbstständigkeit zu schützen.
Scheinselbstständigkeit bezeichnet eine Arbeitsbeziehung, in der eine Person zwar formal als selbstständig auftritt, tatsächlich aber (aus Behördensicht) in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Auftraggeber steht, das einem Angestelltenverhältnis gleichkommt. Dies kann zu Nachforderungen von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern führen.
Das Statusfeststellungsverfahren ist ein von der Deutschen Rentenversicherung durchgeführtes Verfahren, das klären soll, ob eine Beschäftigung als selbstständige Tätigkeit oder als abhängige Beschäftigung zu werten ist. Das Verfahren beginnt mit dem Ausfüllen eines Fragebogens, der von der Deutschen Rentenversicherung bereitgestellt wird. Darin werden detaillierte Informationen zur Tätigkeit, zur Arbeitsorganisation und zu den Vertragsbedingungen erfragt. Die Clearingstelle der Deutschen Rentenversicherung Bund prüft dann, ob die Merkmale einer selbstständigen Tätigkeit oder einer abhängigen Beschäftigung überwiegen.
Kriterien für Selbstständigkeit: Für eine Selbstständigkeit sprechen unter anderem ein eigenes Unternehmensrisiko, ein eigener Arbeitsplatz außerhalb des Auftraggebers und die Freiheit, selbst über Arbeitszeit und -weise zu entscheiden.
Viele Freelancer berichten, dass Firmen die Beauftragung abgelehnt haben, da sie nur bereit sind, einen freiberuflichen Auftrag zu vergeben. Eine offizielle Anstellung (Beschäftigungsverhältnis) kam für sie wegen des zusätzlichen bürokratischen Aufwands und rechtlicher Risiken nicht in Betracht, da diese sich für geringe Projektgrößen kaum lohnt. Die Lohnnebenkosten wären in der Regel nicht das Problem gewesen. Einige Freelancer haben so sogar ihre Stammkunden verloren.
Der Trick mit dem Statusfeststellungsverfahren: Interessant ist die Möglichkeit, das Statusfeststellungsverfahren zu nutzen, um zumindest über wenige Monate beim Kunden wie ein Freiberufler zu arbeiten. §7a des Vierten Buchs des Sozialgesetzbuchs (Feststellung des Erwerbsstatus) bietet im Absatz 5 hierfür die rechtliche Grundlage: Wird der Antrag auf Feststellung des Erwerbsstatus innerhalb eines Monats nach Aufnahme der Tätigkeit gestellt und stellt die Deutsche Rentenversicherung Bund eine Beschäftigung fest, gilt der Tag der Bekanntgabe der Entscheidung als Tag des Eintritts in das Beschäftigungsverhältnis.
Wer also noch kurz vor einem Monat nach Beginn einer Tätigkeit die Statusfeststellung beantragt, ist vor der Bezahlung und Nachforderungen von Sozialbeiträgen geschützt. Das geht so lange, bis die Deutsche Rentenversicherung ein Beschäftigungsverhältnis festgestellt hat. Diese Feststellung kann oft mehrere Monate dauern. Ggf. ist dann der Vertrag ohnehin bereits beendet.
Man kann den Vertrag natürlich zu diesem Zeitpunkt auch kurzfristig kündigen. Es bleibt freigestellt, ob danach ein neuer freiberuflicher Vertrag abgeschlossen wird, für den dann erneut ein Statusfeststellungsverfahren angestrengt wird.
Freelance-Market für den Award “Unternehmer/in der Zukunft” nominiert
Das deutsche Unternehmertum unterliegt einem nie dagewesenen Wandel und erfährt durch Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit einen enormen Schub. In Zeiten der Digitalisierung stellt ein modernes Geschäftsmanagement einen entscheidenden Faktor für die Innovationskraft, Produktivität, Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens dar. Wer diese Themen als Herausforderungen nicht annimmt, hat als Unternehmer wenig Zukunft.
Es erfüllt uns daher mit großem Stolz, dass das Deutsche Innovationsinstitut die Geschäftsleitung von Freelance-Market im Rahmen des Awards “Unternehmer/in der Zukunft” nominiert hat.
Um qualifizierte Unternehmen für die Auszeichnung herauszufiltern, fand hierzu unter der Mitwirkung der Deutschen Unternehmer-Plattform/DUP-Magazin ein umfangreiches Prüfungsverfahren statt. Über den genauen Ort und Zeitpunkt der feierlichen “Unternehmer/in der Zukunft”-Preisverleihung, für die auch schon die frühere Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries angefragt ist, werden wir Sie noch unterrichten.
Wir von Freelance-Market freuen uns sehr über diese Nominierung, wird damit doch bestätigt, dass wir neben den zahlreichen Auszeichnungen und Nominierungen auf fachlicher und gemeinnütziger Ebene nicht nur als Freelancer-Vermittler, sondern auch als Vordenker in der Branche überzeugen können.
Der Freelance-Market-Geschäftsführer Dr. Rainer Kurz: “Während die meisten Vermittlungsplattformen für Freiberufler Gebühren zwischen 10 bis 40 Prozent des Projektvolumens für sich behalten, kommt Freelance-Market mit einer Marge von durchschnittlich 1,0 Prozent aus, was uns zum klaren Kostenführer der Branche macht. Mit zu unserer Nominierung hat sicherlich auch unser spezielles Vermittlungsmodell beigetragen. Freelancer sind so nicht mit dem Schreiben zahlreicher Angebote beschäftigt und Nachfrager können schnell mit dem passenden Freelancer durchstarten.”
Freelance-Market erhielt für seine Arbeit in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen. Zuletzt ging im Mai die Auszeichnung “FOCUS Top Personaldienstleister 2024” zum fünften Mal in Folge an den Freiberuflermarktplatz.
Gastartikel: Wie professionelle Kundenbindung funktioniert
Ich war gerade noch was einkaufen. Komme aus dem Supermarkt und sehe da einen Blumenstand. Er wäre „ab jetzt jeden Donnerstag bis Samstag hier“, meinte der Verkäufer.
Gemäß meinem Motto „Happy wife happy life“ kaufte ich meiner Frau ein hübsches kleines Frühlingssträußchen. Der Verkäufer packte mir das Sträußchen unaufgefordert noch in ein großes Papier ein, weil er offenbar bemerkt hat, dass ich mit dem Fahrrad unterwegs bin.
Zuhause war die Überraschung dann groß, als beim Auspacken noch eine einzelne Rose zum Vorschein kam, die der Verkäufer heimlich mit eingepackt hatte. Marketing at it‘s best halt. He made my day! So geht Kundenbindung!
Autor: Thomas Geiling
1,47 Millionen: Zahl der Freiberufler in Deutschland in 20 Jahren verdreifacht
Laut Statistiken gab es im Jahr 1992 etwa 400 000 Selbstständige in freien Berufen, während es in 2023 bereits rund 1,47 Millionen waren. Das bedeutet, dass sich die Anzahl der Freiberufler in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verdreifacht hat.
Diese kontinuierliche Aufwärtsentwicklung zeigt, wie wichtig und vielfältig die freiberufliche Tätigkeit in Deutschland geworden ist. Hier sind einige Meilensteine, die zeigen wie es zu diesem Zuwachs kam:
In den 1990er Jahren gab es etwa 400 000 Freiberufler in Deutschland. Diese Zahl stieg allmählich an, da sich die Arbeitswelt veränderte und mehr Menschen ihre berufliche Unabhängigkeit suchten.
Im Jahr 2000 lag die Zahl der Freiberufler bereits bei über 600 000. Die Digitalisierung und der Aufstieg des Internets führten zu neuen Möglichkeiten für freiberufliche Tätigkeiten, insbesondere im IT-Bereich, in der Kreativwirtschaft und im Consulting.
Die globale Finanzkrise von 2008 beeinflusste auch die Zahl der Freiberufler. Viele Menschen verloren ihre Festanstellung und entschieden sich für eine selbstständige Tätigkeit.
In den 2010er Jahren setzte sich der Trend zur Selbstständigkeit fort. Die Zahl der Freiberufler stieg weiter an, da flexible Arbeitsmodelle und die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten, immer beliebter wurden.
Artikel unserer Freiberufler: Ansprechende und suchmaschinenoptimierte Texte selbst schreiben
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. Dieses Mal stellen wir Ihnen die Texterin Nummer 18538 aus dem schwäbischen Mainhardt vor, die auf verkaufsfördernde Texte, Blogs und Fachartikel für Webseiten spezialisiert ist.
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Einen Text für eine Webseite schreiben kann wirklich jeder. Einen Text schreiben, der sowohl von Ihrer Zielgruppe als auch von Google als gut befunden wird, ist da schon deutlich schwieriger. Denn es geht darum, den Leser zu fesseln und dabei die Suchmaschinenoptimierung nicht aus den Augen zu verlieren.
“Content is king!” – Spätestens seit Googles “Panda-Update” im Februar 2011 ist diese Aussage in aller Munde. Damals setzte der Suchmaschinengigant Webseiten mit nur wenig Inhalt im Ranking herab. Anschließend nahm das Unternehmen weitere Updates an seinem Suchalgorithmus vor. Mit dem “Hummingbird-Update” führte Google die semantische Suche ein. Seitdem versteht die Suchmaschine auch inhaltliche Zusammenhänge und konzentriert sich nicht mehr nur auf einzelne Schlagwörter (Keywords).
Durch die semantische Suche kommt dem Spielen mit Wörtern heute eine große Bedeutung zu. So können geschickte Kombinationen von Suchbegriffen die Auffindbarkeit Ihres Textes verbessern. Auch die sogenannten “Long-Tail-Keywords”, die mehrere Worte umfassen, sind heute sehr gefragt. Vor allem, weil der Wettbewerb hier deutlich geringer ist.
Wie aber schreiben Sie nun einen Text für Ihre Webseite, der sowohl Ihre Leser als auch Google anspricht? Ich habe 10 Tipps für Sie zusammengestellt.
1. Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe hinein. Orientieren Sie sich an den Erwartungen und Bedürfnissen Ihrer Zielpersonen. Je besser Ihnen das gelingt, desto eher trifft der Inhalt Ihres Textes Ihre Zielgruppe mitten ins Herz.
2. Kreieren Sie einzigartigen Inhalt (Unique Content). Das Kopieren eines bereits im Internet bestehenden Inhalts straft Google ab.
3. Überlegen Sie sich die Struktur Ihres Textes, bevor Sie mit dem Schreiben anfangen. Überprüfen Sie auch während des Schreibens immer wieder, ob Sie Ihrem geplanten Aufbau noch treu sind.
4. Machen Sie Absätze. Dadurch lockern Sie Ihren Text optisch auf und trennen unterschiedliche Gedanken voneinander. Stellen Sie die wichtigste Information eines Absatzes an seinen Anfang. So helfen Sie Ihren Lesern, den Text quer zu lesen.
5. Lockern Sie Ihren Text mit Überschriften auf. Machen Sie Ihre Leser mit Ihren Überschriften neugierig auf den folgenden Inhalt.
6. Verwenden Sie eine zielgruppengerechte Sprache. Generell gilt: Ein Text soll leicht verständlich und nicht mit Fachbegriffen überfrachtet sein. Richtet sich Ihr Text jedoch an ein Fachpublikum, gebrauchen Sie den entsprechenden Fachjargon.
7. Vermeiden Sie Schachtelsätze und Füllwörter. Lange Sätze verlangen vom Leser eine besonders hohe Konzentration. Formulieren Sie kurze Sätze und nutzen Sie Übergangswörter. Diese machen den Zusammenhang zwischen zwei Sätzen leichter verständlich.
8. Seien Sie sparsam mit passiven Formulierungen. Ein aktiv formulierter Text ist lebhaft und macht Lust aufs Lesen.
9. Überfrachten Sie Ihren Text nicht mit Schlagwörtern (Keyword Stuffing).
10. Fassen Sie sich so kurz wie möglich und so lange wie nötig. Blähen Sie Ihren Text künstlich auf, wird er uninteressant und nicht mehr gelesen. Zu kurze Texte hingegen geben Google zu wenig Möglichkeit zur Textanalyse.
Einen für Suchmaschinen optimierten und dennoch interessanten Text schüttelt selbst ein erfahrener Texter nicht einfach aus dem Ärmel. Wenn Sie jedoch die oben genannten Tipps beherzigen, werden Sie künftig ansprechendere Texte für Ihre Webseite schreiben.
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Freelancer-Witz des Monats: Faire Vergütung
Der Freiberufler diskutiert mit einem potentiellen Kunden über den Stundensatz. Als der Kunde ihm 30 Euro pro Stunde anbietet, meint der Freiberufler, dass das doch recht wenig sei.
Der Kunde: „Keine Sorge, das wird später mehr!“ Darauf der Freiberufler: „Alles klar, dann komme ich später wieder!“
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