Leserbrief: Warum ich das Vermittlungssystem von Freelance-Market für das beste halte
In unserem Artikel zum Vermittlungssystem von Freelance-Market erklärten wir, warum wir nur Anfragen von Endkunden zulassen. Hierauf schrieb uns unser Leser Arnold Willem:
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Neben der innovativen Vermittlungsdienstleistung von Freelance-Market gibt es im deutschen Markt leider manche Freelancer-Plattformen die für mich ein Paradebeispiel sind, wie man mit hervorragendem, oder genauer gesagt aggressivem Marketing, eine mehr oder weniger miserable Vermittlungsleistung populär und erfolgreich machen kann. Ich selbst habe da leider mit mindestens drei dieser Plattformen meine einschlägigen Erfahrungen.
Ich spreche jetzt mal für meine Branchen Grafiker, Webdesigner, Web-Entwickler und ähnliche. In den vergangenen 10 Jahren habe ich mich auf solchen Plattformen etwa 500 - 700 Mal auf diverse Projekte beworben. Aufträge gab es genau zwei! Von Kollegen höre ich über ähnliche Quoten. Wir liegen bei diesen Vermittlungsportalen also weit unter 1% Vermittlungs-Quote.
Dieses schlechte Ergebnis liegt nicht nur an deren mangelhafter Infrastruktur und Prozessablauf, sondern in erster Linie an der Tatsache, dass von 20 Projekten etwa 19 Projekte von Projekt-Vermittlern eingestellt werden. Das eine Projekt, welches dann tatsächlich als Endkundenprojekt ausgezeichnet wird ist dann zu 90% alles andere als lukrativ. Oft geht es nur um kleinere Anpassungen eines bereits fast fertig gestellten Projekts! Dies zeigt mir wiederum, dass die meisten Plattformen aber auch für die Auftraggeber alles andere als professionell sind, da ansonsten eine solch dramatische Projekt-Vermittler-/Endkunden-Quote gar nicht entstehen könnte.
Wenn ich mich dann doch mal auf ein Projekt eines Projekt-Vermittlers einlasse, stelle ich fast immer fest, dass die Qualität der Projekt-Vermittler eher mangelhaft bis ungenügend ist und hier größtenteils kleinere Vermittlungs-Agenturen “am Werk” sind.
Ein Eigentest mit 2 Ausschreibungen als Auftraggeber brachte darüber hinaus das ernüchternde Ergebnis: Wenig Rückmeldungen von ausschließlich völlig unqualifizierten und in keiner Weise einsetzbaren Bewerbern.
Das ist aber bei Weitem noch nicht alles Negative zu den Mitbewerbern von Freelance-Market. Dem Bewerber selbst wird ständig eine hohe Zahl von vorhandenen Ausschreibungen suggeriert. Täglich erhält man in der Regel einmal eine E-Mail mit etwa 5 - 15 Projekt-Vorschlägen. Das ist bei einigen Plattformen immerhin mittels der verfügbaren Filterfunktionen im Profil gut abstimmbar auf die eigenen Skills. Kommt es aber zu Projekt-Engpässen, wie es, nicht nur seit der Corona-Krise, schon öfters vorkam erhält man dennoch kaum weniger Projektvorschläge, sondern einfach ein paar völlig unpassende Projektanfragen untergejubelt. So erhalte ich beispielsweise sogar Projektvorschläge für Handwerks- oder Industrie-Projekte, ja sogar für Vorort-Arbeit, obwohl meine Filtereinstellungen 100%ig klar gesetzt sind und es ja ausdrücklich die Möglichkeit gibt „NUR Remote-Projekte“ zu erhalten, welche ich natürlich ebenfalls ausgewählt habe.
Auch bei meinen beiden Ausschreibungen als Auftraggeber erhielt ich ebenfalls Status-E-Mails mit völlig überzogenen Zugriffszahlen auf meine Projekte. Würden diese stimmen, hätte ich deutlich mehr Bewerber gehabt. Inwieweit hier einige Plattformen ihre Zahlen und Statistiken puschen ist mir natürlich nicht bekannt, aber nach über 10 Jahren aktiven Beobachtens der entsprechenden Plattformen habe ich inzwischen sehr detaillierte Vermutungen.
Wenn man also wirklich diese Projektvermittler mit Freelance-Market vergleichen möchte, ist das wirklich wie Fiat mit Ferrari zu vergleichen. Fiat verkauft auch viel mehr Autos als Ferrari, hat aber sicherlich deutlich weniger Gesamt-Kompetenz und -Struktur in allen Bereichen (Mitarbeiter, Produkte, Modelle usw.)! In jedem Fall haben diese Dienstleister für Freelancer und Auftraggeber nicht einmal ansatzweise so viel zu bieten, wie Freelance-Market.
Abschließend gilt nur noch zu sagen, dass auch weitere größere Anbieter wie beispielsweise **** oder gar **** in meinen Augen genauso schlecht oder gar noch schlechter arbeiten und eine, kaum zu glauben, noch schlechtere Vermittlungsquote haben. Von beiden Anbietern (beide aus der Arbeitsvermittlungsbranche) habe ich in fast 20 Jahren noch nicht ein Projekt-Angebot erhalten, auf welches auch nur ein Gespräch mit einem Vermittler geschweige denn einem Endkunden zustande gekommen wäre.
Zusammenfassend gesagt sehe ich zu Freelance-Market auf dem deutschen Markt kein ernst zu nehmendes Konkurrenzprodukt.
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Anmerkung der Redaktion: Einige im Leserbrief genannten Firmennamen wurden aus wettbewerblichen Gründen entfernt.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 02/2021 veröffentlicht.