Freelancer sollen Unternehmerlohn von Staat erhalten
Bereits zu Beginn der Corona-Krise gab es Hilfsprogramme für Freiberufler und Selbstständige, beispielsweise die Soforthilfen der Bundesländer. Im Zuge geplanter Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen hat Wirtschaftsminister Peter Altmaier jetzt einen staatlich bezahlten “Unternehmerlohn” in Aussicht gestellt.
Firmeneigentümer und Freelancer zahlen sich offiziell oft kein Gehalt. Daher versteht man im Rechnungswesen unter “Unternehmerlohn” die Vergütung, die dem Unternehmer für seine Tätigkeit als Geschäftsführer fiktiv zugrunde gelegt wird.
Altmaier verspricht jetzt, staatliche Hilfen für Freelancer und Selbstständige zu erhöhen, um speziell den Einzelunternehmern besser helfen zu können. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Regierungskoalition einigt. Passend dazu hat Grünen-Chef Robert Habeck bereits einen pauschalen Unternehmerlohn für Kulturschaffende von monatlich 1200 Euro vorgeschlagen.
Die Förderbereitschaft der Regierung ist sicher auch der Lobbyarbeit des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) zu verdanken. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des VDSG: Viele Solo-Selbstständige arbeiten von zuhause. Ihnen nützt die bisher in den Überbrückungshilfen vorgesehene Erstattung fixer Betriebskosten nicht viel. Die eigentlichen Ausgaben sind Lebenshaltungskosten und die Miete der Wohnung. Die Grundsicherung stellt keine Lösung dar.
Union und SPD hatten kürzlich weitere Hilfsprogramme in Milliardenhöhe beschlossen, um Firmen und Jobs zu schützen. Auch wurden Überbrückungshilfen für besonders belastete Unternehmen bis Jahresende verlängert, Bund und Länder planen eine weitere Verlängerung.
Laut dem Präsidenten des Bundesverbandes der Freien Berufe, Wolfgang Ewer sind 180 000 Stellen bei Freiberuflern in Gefahr. Seit Wochen schon fordert vor allem die Kulturbranche umfassendere staatliche Hilfen in der Corona-Krise. Für den gesamten November sind jetzt alle Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen, untersagt. Bereits zuvor kämpften zahlreiche Kulturbetriebe, Hotels und Gaststätten aufgrund der Zwangsschließungen und Auflagen ums Überleben.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 11/2020 veröffentlicht.