Freelance-Market-News 12/2018
Liebe Leser,
laut dem soeben erschienenen Selbstständigen-Report 2018 ist der Verdienst für die Gründungsentscheidung zweitrangig – es ist die Selbstbestimmung, die den Unternehmern wichtig ist!
Über ein Beispiel für Selbstbestimmung können Sie im Artikel eines deutschen Freelancers lesen. Dieser betreut von Brasilien aus seine Kunden per Telearbeit im Bereich 3D-Grafiken. Selbstbestimmt ist man insbesondere dann, wenn man sich als Unternehmer seine Kunden und Lieferanten aussuchen kann. Wie Sie dazu die Herzen Ihrer Kunden erobern können zeigt Ihnen unser Gastartikel. Passend dazu geben wir Ihnen in einem weiteren Artikel Tipps, wie Sie den optimalen Freelancer auswählen können.
In unserem Freiberuflerwitz am Schluss geht es dann noch um einen hochmotivierten Projektleiter, der so beliebt ist, dass das ganze Projektteam ihn im Krankenhaus besuchen will.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Selbstständigen-Report 2018: Verdienst ist für die Gründungsentscheidung zweitrangig
Laut den befragten 3.000 Teilnehmern aus ganz Deutschland geht es bei der Gründung hauptsächlich um Selbstbestimmung (88%) und mehr zeitliche Flexibilität (54%).
Bessere Verdienstmöglichkeiten (32%) spielen dagegen keine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für die Selbstständigkeit. 'Alternativlose Notgründungen', wie sie in Zeiten der „Ich-AGs“ häufiger waren, sind heutzutage die Ausnahme: Nur 12 % der Teilnehmer gaben fehlende Erwerbsalternativen als Grund für ihre Unternehmensgründung an.
Die positiven Erwartungen an die Selbstständigkeit werden in der Praxis offenbar mehrheitlich erfüllt: Gut 86% der Befragten würden sich jederzeit wieder selbstständig machen.
Die Studie zeigt auch, dass insbesondere Akademiker einen Drang zur Selbstständigkeit haben: 63% der befragten Selbstständigen verfügen über einen Hochschulabschluss gegenüber 18 Prozent der Bundesbevölkerung.
Der Selbstständigen Report 2018 von Invoiz und VGSD basiert auf einer Online-Umfrage von mehr als 3000 Teilnehmern von Mai bis Juli 2018. Teilnehmer waren Freiberufler, Einzelunternehmer und Inhaber kleiner Personen- und Kapitalgesellschaften. Selbstständige Dienstleister ohne Mitarbeiter stellten dabei die zahlenmäßig stärkste Gruppe.
So erobern Sie die Herzen Ihrer Kunden
Von Amor Dhaouadi
Ob Sie Unternehmer, Vertriebler, Freelancer oder Mitarbeiter im technischen Verkauf sind, Kundenzufriedenheit, Kundenbindung und Kundenloyalität sind erfolgsentscheidend. Besonders in Zeiten schwierigen Wirtschaftsumfelds, starken Konkurrenzkampfs und eingeschränkten Wachstumsmöglichkeiten suchen alle nach DER Methode, die uns hilft, unsere Kunden glücklich zu machen und langfristig an uns zu binden. Hier einige einfache und effektive Methoden, wie Vertriebsprofis einen guten Draht zum Kunden aufbauen.
Empfehlungen
Empfehlungen können auf verschiedene Arten genutzt werden, beispielsweise in dem Sie einen Stammkunden nach Namen von weiteren potentiellen Kunden fragen. Alleine die Erwähnung des Namens des Freundes oder Partners kann Ihnen viele Toren öffnen, selbst in Abwesenheit des Empfehlers.
Zum Beispiel nutzt Tupperware ein auf Empfehlungen von Freunden basierendes Vertriebsmodell. Die Firma verzichtet so komplett auf den Verkauf durch Händler und organisiert stattdessen Privatpartys, zu denen Freunde eingeladen werden, um die Ware zu testen und zu kaufen.
Mit Sympathie punkten
Jeder Vertriebsmitarbeiter, Unternehmer oder Freelancer weiß eigentlich, dass er oder sie die Sympathien seiner Kunden gewinnen sollte. Aber was unterscheidet die herausragenden Profis vom Rest?
Eine Antwort auf diese Frage liefert Joe Girard, der es mit seinen Leistungen ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft hat. Girard ist bis heute der Autohändler mit den weltweit meist verkauften Autos. Seine Antwort auf die Frage, wie er das geschafft hat: “Eigentlich ist es einfach. Der Kunde braucht einen fairen Preis und einen Händler, der ihn wertschätzt. Mehr ist da nicht!“
Joe Girard ist phänomenal im Umgang mit seinen Kunden und seinen Kundendienstmitarbeitern. Wenn ein Kunde zu ihm kommt, ruft er drei, vier Mechaniker und sie haben das Kundenauto innerhalb kurzer Zeit repariert. Wenn die Kunden fragen, wie viel das kostet, sagt er: 'Nichts, ich schätze Sie sehr, kommen Sie bald wieder'. Und die Kunden kommen wieder, wenn sie neue Autos kaufen wollen oder empfehlen ihn weiter. Girard lädt seine Mitarbeiter aus allen Bereichen (Werkstatt, Ersatzteillager, Administration, Auftragsbearbeitung, usw.) jeden Monat zum gemeinsamen Abendessen ein. Einmal im Jahr gibt es eine Grillparty mit der ganzen Familie bei ihm zu Hause.
Gutes Aussehen
Spielen Aussehen und Attraktivität eigentlich eine Rolle bei der Akquise von Kunden? Viele Psychologie-Experten behaupten, dass die Attraktivität und das Aussehen deutlich mehr Einfluss auf unsere Wahrnehmung haben als viele denken. Aus diesen Gründen setzt die Werbeindustrie auf gutaussehende Frauen und Männer bei ihren Werbekampagnen.
Wenn das Aussehen so wichtig ist für unsere Wahrnehmung, wie können Verkaufsprofis davon Gebrauch machen, um bei ihren Kunden zu punkten? Nun, das ist eigentlich einfach, wenn man einige Regeln beachtet.
Vor einigen Jahren sagte mir ein Trainer: „Wir wirken immer - ob positiv oder negativ' und 'wir bekommen keine zweite Chance, um einen ersten Eindruck zu machen'. Also ist es umso wichtiger, sich auf sein Kundenmeeting sehr gut vorzubereiten, um positiv zu wirken und um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Shorts oder T-Shirts, auch an heißen Sommertagen, sind hier tabu. Auch ein zu kurzer Rock bei Frauen ist problematisch. Immerhin geht es hier darum, einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.
Wir sollten uns auf den Dress-Code des Kunden einstellen. Ein Handwerker, der mit einem perfekten Anzug, Seidenkrawatte, glänzenden Schuhen und gegelten Haaren zum Kundentermin erscheint, hat sich mit Sicherheit in seinem Outfit vertan.
Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten
Sozialpsychologen wissen, dass wir mit Menschen sympathisieren, die uns ähnlich sind. Wir empfinden Gefallen und Bindung zu Menschen, die gleiche Meinungen, persönliche Eigenschaften, Hintergrund oder Lifestyle haben.
Erfolgreiche Vertriebsprofis wenden diese Technik an, um die Gunst des Kunden zu gewinnen, mit ihm ins Gespräch zu kommen und so die Atmosphäre zu lockern. Wenn Sie zum Beispiel beim Kunden ein Foto von Paris auf seinem Schreibtisch sehen, beginnen Sie über die Stadt zu reden. Wenn der Kunde Fotos von seinen Kindern auf dem Schreibtisch hat, fragen Sie ihn, wie alt sie sind oder in welche Schule sie gehen.
Viele Profis erzählen davon, wie das eigentliche Thema des Treffens zur Nebensache wurde und sie am Ende des Meetings mit einem Vertrag nach Hause fahren.
Den Kunden kennen
Es ist wichtig, sich vor einem Treffen auf seinen Kunden einzustellen. So kann man per Internetrecherche auch Interessen des Kunden entdecken, die außerhalb der Arbeit liegen. Man kann auch danach suchen, ob der Kunde Artikel zu einem bestimmten Thema geschrieben hat oder ein Interview einer Fachzeitschrift gegeben hat.
Eine gute Vorbereitung ist immer ein Muss, wenn man bei seinen Kunden punkten will. Die oben beschriebenen Tipps lassen sich beliebig erweitern, je nachdem was in Ihrer Branche üblich ist. Es gibt Methoden, die bei einem Kunden besser wirken als bei anderen. Probieren Sie es einfach aus!
Frage des Monats: Worin liegen für Firmen die größten Herausforderungen, einen passenden Freelancer zu finden?
Diese Frage wurde dem Geschäftsführer von Freelance-Market, Rainer Kurz, kürzlich in einem Blog-Interview gestellt. Hier seine Antwort:
Die größte Herausforderung sehe ich darin, passende Skills und Erfahrungen zusammenzubringen. Dazu sollten natürlich auch der Stundensatz, Einsatzort und die Verfügbarkeit passen. Man sollte sich auf jeden Fall genug Zeit nehmen, den optimalen Dienstleister zu finden und nicht gleich den Erstbesten beauftragen. Ein Marktplatz wie Freelance-Market, der die Merkmale aller Freelancer übersichtlich gegenüber stellt kann hier helfen.
Selbst wenn man jemanden gefunden hat, der rein formal passt, bleibt noch das Problem des gegenseitigen Vertrauens zwischen Freelancer und Nachfrager. Kann der Freelancer wirklich das, was er verspricht? Ist der Auftraggeber verlässlich? Wer geht in Vorleistung, d. h. soll der Freelancer zuerst etwas abliefern oder soll der Auftraggeber zuerst bezahlen? Hier helfen u. A. Treuhand-Bezahldienste wie sie auch Freelance-Market kostenlos anbietet.
Weihnachtsaktion von Freelance-Market: Unterstützen Sie das Kinderdorf Bona Espero
Unsere Stammleser kennen das brasilianische Kinderdorf Bona Espero bereits von unseren Weihnachtsspenden der letzten Jahre. Das 1957 gegründete 'Bona Espero' liegt in dem brasilianischen Bundesstaat Goias, gut 200 km nördlich von der brasilianischen Hauptstadt Brasilia. Im Fokus steht die Schul- und Berufsausbildung der Kinder. So werden die Klassen 1 bis 4 nach den staatlichen Lehrplänen unterrichtet und besonders begabten Kindern wird ein weiterführender Schulbesuch im benachbarten Städtchen ermöglicht.
Durch die zahlreichen Förderer ist das Territorium inzwischen auf zehn Quadratkilometer angewachsen. Neben den Unterkünften und der Schule befindet sich auf dem Gelände auch Anbaufläche, auf der Nahrungsmittel für den Eigenbedarf produziert werden. Bona Espero wird von dem deutsch-italienischen Ehepaar Ursula und Giuseppe Grattapaglia geführt, das sich seit Jahren rührend um die Kinder kümmert, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammen.
Der brasilianische Staat hat seine Unterstützung stark eingeschränkt: Lediglich Elektrizität und eine Lehrkraft werden vom Staat bezahlt. Freelance-Market würde sich freuen, wenn Sie gerade auch in diesem Jahr 'Bona Espero' unterstützen. Spenden können an die Mondo-Stiftung bei der Volksbank Stuttgart, IBAN: DE 2160 0901 0001 5110 0004 unter dem Stichwort 'Bona Espero' eingezahlt werden. Selbstverständlich erhalten Sie auf Wunsch auch eine Spendenquittung, wenn Sie uns Ihre Adresse per E-Mail mitteilen. Da Ihre Spende als gemeinnützig anerkannt wird, ist diese generell bis zu 20% Ihres Einkommens absetzbar! Machen Sie mit und geben Sie den Kindern eine Zukunft!
Artikel unserer Freiberufler: Deutscher 3D-Grafiker aus Brasilien
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unseren Grafiker Nr. 1441 aus Armação dos Búzios in Brasilien vor. Der Deutsche ist seit 1976 selbstständiger Architekt und Innenarchitekt und arbeitet für 20 €/h.
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Ich bin Architekt und spezialisiert auf 3D-Visualisierungen. Mein Endprodukt kann wahlweise als interaktives Modell im Computer betrachtet, bewegt und begangen werden. Es kann als Foto auf Bauschildern, in Katalogen und in der Werbung Verwendung finden. Sehr häufig geht es um eine Verkaufs- und Veranschauungshilfe von Gebäuden für den nicht plankundigen Bauinteressenten.
Um fotorealistische Visualisierungen zu fertigen, benötigt man hochwertige 3D-Programme, welche eine zeitaufwendige Einarbeitung erfordern. Da nicht jedes Architekturbüro über solche Ressourcen verfügt, biete ich weltweit diese Dienstleistung an. Von der Visualisierung von Fremdbauvorhaben bis zur onlinegeführten Objektrealisierung stehe ich auch Bauherren weltweit in fünf Sprachen zur Verfügung.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Der pflichtbewusste Projektleiter
Der freiberufliche Projektleiter bricht mitten im anspruchsvollen Projekt zusammen. Als er wieder in der Intensivstation erwacht sitzt sein Auftraggeber neben ihm am Krankenbett. 'Schön, dass Sie da sind' freut sich der Projektleiter mit schwacher Stimme. – 'Ist doch selbstverständlich! Ich bin ja nicht nur Ihr Kunde sondern auch Dein Freund!'.
'Und was machen die Teilprojektleiter' will der Projektleiter wissen. 'Wir sind alle auch da' schallt es von der anderen Bettseite.
'Ich bin ja so gerührt' sagt der Projektleiter mit leiser Stimme, und will dann vom Auftraggeber wissen, wie es den restlichen Teammitgliedern geht. 'Die warten alle draußen, da nicht alle gleichzeitig in die Intensivstation kommen dürfen.'
'Um Gotteswillen!' ruft da der Projektleiter und richtet sich entsetzt auf, 'und wer kümmert sich jetzt um das Projekt?'
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