Freelance-Market-News 12/2016
Liebe Leser,
am 17. November knallten in Hamburg die Sektkorken als bekannt wurde, dass Freelance-Market den Demografie Exzellenz Award erhalten hat. Der angesehene Award honoriert damit unseren ehrenamtlichen Einsatz bei der Freelancer-Jobsuche für hochqualifizierte Flüchtlinge. Der Dank gilt natürlich auch allen Ehrenamtlichen, die unsere Initiative tatkräftig unterstützen, insbesondere auch der studentischen Unternehmensberatung JBT aus Hohenheim und dem Asienhaus Stuttgart e. V..
Neben der Preisverleihung in Hamburg berichten wir auch von dem wirtschaftlichen Schaden, der weltweit durch Bot-Netze verursacht wird und Johannes Maib fragt sich in seinem Gastartikel, ob Fakten heute noch irgendjemand interessieren oder ob wir uns nicht schon längst im 'postfaktischen Zeitalter' befinden. Um Fakten geht es auch in dem Artikel unseres Freelancers aus Bielefeld, der zeigt, wie man durch Assessment-Center faktenbasiert die richtigen Mitarbeiter ermittelt und in unserem Freelancerwitz am Schluss wirbelt ein weltfremder Berater Fakten ziemlich durcheinander.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Freelance-Market gewinnt Demografie Exzellenz Award 2016
Als Initiator der Initiative 'Jobs für Flüchtlinge' erhielt Freelance-Market dieses Jahr den Demografie Exzellenz Award in der Kategorie 'innovativ und digital'. Die Verleihung fand am 17.11.2016 im Rahmen einer feierlichen Gala im Hamburger Hafen statt. Insgesamt wurden Preise in sieben Kategorien vergeben. Zu den sieben Gewinnern gehörten dieses Jahr neben Freelance-Market auch Caritas, Daimler und Coca Cola.
Der bundesweite Demografie Exzellenz Award wurde ausgeschrieben, um nachahmenswerte demografieorientierte Projekte, Produkte und Dienstleistungen auszuzeichnen. Partner der Initiative sind unter anderem Ernst&Young, Kienbaum, die Bundesagentur für Arbeit, DGB, BDU und die Techniker Krankenkasse. Moderiert wurde die Preisverleihung von dem deutsch-iranischen Fernsehmoderator Michel Abdollahi. Die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks wies in ihrer Rede darauf hin, dass gerade die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen zu den brennenden demografischen Themen gehört.
Ausschlaggebend für die Vergabe war laut Jury, dass Freelance-Market mit 'Jobs für Flüchtlinge' einen dritten Weg bei der Arbeitsmarktintegration eingeschlagen hat, zusätzlich zur klassischen Arbeitsvermittlung und dem Arbeitsmarkteinstieg über Praktika. Dies ermöglicht den Flüchtlingen den Arbeitsmarkteinstieg als Freiberufler, was auch für Unternehmen viele Vorteile hat. So ist es leichter, Aufträge an Selbstständige abzugeben, im Gegensatz zu Praktika oder normalen Anstellungsverhältnissen, wo viele Formalitäten zu beachten sind.
Deswegen fand die Jury, dass die 'Jobs für Flüchtlinge'-Initiative von Freelance-Market ein besonders lohnender Weg ist, um sehr schnell zu guten Ergebnissen zu kommen und um den Flüchtlingen, die oftmals sehr qualifiziert sind, sehr schnell eine Möglichkeit zu geben, sich in ihren jeweiligen Berufen zu beweisen. So können Erfahrungen gesammelt werden, die Flüchtlinge können übernommen werden oder, falls die Flüchtlinge das wünschen, können diese gar Unternehmen gründen.
Bei der Initiative www.Jobs-fuer-Fluechtlinge.de werden qualifizierte Flüchtlinge und Asylempfänger in Deutschland kostenlos Unternehmen vorgestellt. Zahlreiche Projekte konnten inzwischen an Flüchtlinge vermittelt werden, von der Softwareentwicklung, Neubauprojektierung, Datenbankauswertung, Kundenbindungskonzepten, Maschinenbau-Konstruktionserstellung bis hin zur Entwicklung von Datenübertragungswerkzeugen.
Die Flüchtlinge kommen überwiegend aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak, haben ein abgeschlossenes Studium und eine fundierte Berufserfahrung in ihrem Heimatland. Arbeitgeber waren unter anderem die Syrische Nationalbank, das Afghanische Fernsehen und BP.
Möglich war der Erfolg nicht zuletzt auch durch die intensive Mitarbeit von Studenten des Junior Business Teams, einer studentischen Unternehmensberatung der Universität Hohenheim. Verschiedene Sprachkurse, wie beispielsweise die Akademie Seehof und die Otto-Benecke-Stiftung verteilen inzwischen Flyer, um qualifizierte Flüchtlinge auf das Angebot aufmerksam zu machen.
Die Initiative nutzt diverse Kanäle, um qualifizierte Flüchtlinge anzusprechen. Kontakte zu freien Trägern, Sprachkursen, Flüchtlingsunterkünften und Politikern wurden aufgenommen. Auch Social-Media-Plattformen und die Presse werden aktiv genutzt. So berichteten bereits zahlreiche Medien, wie die Stuttgarter Zeitung, Radio Antenne 1, die Stuttgarter Nachrichten und Le Dauphiné Libéré aus Grenoble von der Initiative.
Für die Auswahl und Beauftragung brauchen Unternehmen nur www.freelance-market.de/flüchtling (deutschsprachige Flüchtlinge) oder www.freelancer.international/refugee (englischsprachige Flüchtlinge) aufzurufen. Da völlig kostenlos vermittelt wird, kommen 100% des bezahlten Stundensatzes bei den Flüchtlingen an.
Um die Nachfrage nach qualifizierten Flüchtlingen besser abzudecken, werden zahlreiche weitere Flüchtlinge gesucht. Flüchtlinge, die sich registrieren möchten schreiben bei der Eintragung 'Kostenlose Nutzung von Freelance-Market, da ich anerkannter Flüchtling / Asylempfänger in Deutschland bin'. Bei den Kontoangaben kann 'kein Bankkonto' eingegeben werden, da das Unternehmen die Flüchtlinge direkt bezahlt.
Die sieben Preise des Demografie-Exzellenz-Awards 2016 wurden wie folgt vergeben:
o Kategorie innovativ & digital: Freelance-Market
o Kategorie coachen & lernen: Daimler AG
o Kategorie unternehmen & optimieren: Coca-Cola Deutschland
o Kategorie fremd & heimisch: Caritasverband Scheinfeld und Landkreis Neustadt/Aisch
o Kategorie kommunal & vernetzt: Saarpfalz-Kreis
o Kategorie alt & jung: Bäckerei K&U
o Kategorie arbeiten & glücklich leben: Eifel DLG
Gastartikel von Unternehmensberater Johannes Maib: Willkommen im postfaktischen Zeitalter
Willkommen im postfaktischen Zeitalter! Die Krönung dieser Entwicklung ist die bis vor kurzem unvorstellbare Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Er ignoriert jeden politischen Konsens, verdreht und erfindet seine eigenen Fakten, die Wahrheit ist ihm und seinen Anhängern völlig egal.
Selbstkritisch fragt sich die New York Times, ob wir nicht die Macht von Fakten überschätzt und die Wirkung der gefühlten Wahrheit unterschätzt haben. Der tägliche Faktencheck der New York Times hatte keine Wirkung. Es ist die intellektuelle Attitüde der Trump-Verächter, sie fühlen sich trotzig im Recht. Und damit wir wissen, wie Recht sie haben, wird die komplette Prominenz des philosophisch-intellektuellen Denkens aufgefahren. Von Schopenhauer bis Einstein und Hannah Arend wird zitiert, was die philosophische Bildung hergibt. Die Welt existiert nur in der eigenen Vorstellung, Raum, Zeit, Kausalität, alles ist relativ - für die Massen spielen Tatsachen keine Rolle. Mit solchen Schlagworten steht man locker in jedem Smalltalk als Intellektueller da. Trump ist also postfaktisch und wir haben die Fakten und die Wahrheit auf unserer Seite.
Oder sind wir nur ignorant? Können oder wollen wir uns der postfaktischen Politik wirklich entziehen? Wir sind gegen TTIP. Wir wollen keine Chlorhühnchen essen, nicht mit Genmais überschwemmt werden, das öffentlich-rechtliche Fernsehen behalten, Umweltstandards und Arbeitnehmerrechte verteidigen gegen das böse TTIP. Auch die Arm-Reich-Schere fühlt sich einfach zu wahr an, als dass sie falsch sein könnte. Dabei sind wir längst im postfaktischen Zeitalter angekommen. Nur die 'Eliten' wollen es noch nicht wahrhaben. Sie klammern sich an den 'Faktencheck'. Wenn Plasberg in seiner Sendung nach 14 Tagen feststellt, wer wie welche vermeintlichen Fakten verdreht hat, hat die gefühlte Wahrheit längst Fakten geschaffen und ATTAC-Aktivisten ziehen marodierend durch das Frankfurter Bankenviertel.
Unwillentlich verpasst unsere ausgewogene Berichterstattung diesem Treiben noch einen Treibsatz. Sie gibt den Lügen ebenso viel Raum wie den Fakten. Mehr noch, sie versucht, die Lügen zu widerlegen und muss sich gleichzeitig gegen den Vorwurf verwehren, nur Miesmacher, oder anders herum, alles zu positiv darzustellen – je nach Standpunkt.
Gibt es denn gar kein Mittel gegen die Lügen, gegen das postfaktische Zuschneiden der gefühlten Wahrheit, so wie es gerade passt? Oh doch, es gibt ein Gegenmittel, ein Gegengift. Und es wirkt. Gerade in Deutschland können wir die Wirkung spüren. Immerhin hatte Hillary hier über 85% Zustimmung, Donald Trump unter 15%. Es geht um die Vernichtung der Person, egal wie gut oder verlogen die Argumente sind. Beispiele? Cohn-Bendit, potentieller Kinderschänder! Steinbrück, Wulff, Özdemir, Gysi, sie alle korrupte Redenmillionäre und Bonusmeilensammler. Andere beliebte Instrumente im Werkzeugkasten der politischen Diffamierung sind die Nazikeule, der Klimaleugner, Stasispitzel oder Lobbyist.
Aber hilft das jetzt noch gegen Donald Trump? Die Washington Post beobachtete: Viele Trump-Unterstützer glauben seine wildesten Versprechen nicht – und es stört sie nicht. 'Truthiness' nennt Steven Colbert in 'The Late Show' vom 18.07.2016 die gefühlte Wahrheit: 'Truthiness is believing something feels true even if it isn't supported by fact'.
Über 14 Milliarden Dollar Schaden: Botnetze erhöhen weltweites Spam-Aufkommen
Vor knapp drei Jahren vermuteten Experten, dass sich das weltweite Spam-Aufkommen allmählich reduzieren würde. Klare Analysedaten sowie das Einführen sogenannter Realtime-Blackhole-Lists sprachen auch dafür. Das war jedoch ein Trugschluss. Spam-E-Mails werden heutzutage meistens mittels Bot-Netzen versendet, d. h. von infizierten Rechnern ahnungsloser Dritter. Realtime-Blackhole-Listen sind hier machtlos.
Die Spamvermeidungsmechanismen funktionieren aktuell wie folgt: Im ersten Schritt prüft der Internetanbieter die über seinen Mailserver zu versendenden E-Mails auf Spam. Hier spielt insbesondere die E-Mail-Anzahl, die Versand-Geschwindigkeit und der Textinhalt eine Rolle. Diese Prüfung ist bereits recht strikt, da der Internetanbieter selbst nicht auf einer Blacklist landen möchte. Betreibt der Spammer allerdings seinen eigenen Mailserver entfällt diese Prüfung natürlich.
Falls Sie selbst eine größere Zahl an E-Mails versenden, sollten Sie Ihre Newsletter-Software so einrichten, dass nach jeweils 50 bis 100 versendeten E-Mails eine vorübergehende Unterbrechung erfolgt, um eine Blockierung seitens des Mailservers zu vermeiden. Dies ist eine akzeptierte und von den Providern empfohlene Technik, die wir auch bei den Freelance-Market-News einsetzen.
Im zweiten Schritt prüft der empfangende Mailserver, ob die IP-Adresse des versendenden Mailservers auf einer Blacklist ist. Darüber hinaus wird die jeweilige E-Mail anhand diverser E-Mail-Header- und Inhalts-Kriterien überprüft.
In einem dritten Schritt untersucht der Mail-Delivery-Agent (MDA) des Mailservers des Providers die Empfängeradresse und legt die E-Mail im entsprechenden Postfach ab. Falls das Postfach überfüllt ist, die E-Mail-Adresse nicht existiert oder ein anderes temporäres Problem vorliegt versendet der MDA eine 'Delivery E-Mail' an den Absender zurück. Darin findet man in der Regel auch den Grund der Zurückweisung. Auch im Falle eines Spamverdachts wird diese E-Mail versendet.
In den letzten 10 Jahren lag das Spam-E-Mail-Aufkommen bei ca. 100 Milliarden Spam-E-Mails pro Tag, was über einer Million Spam-E-Mails pro Sekunde entspricht. Während weltweit der Spam-Anteil am gesamten E-Mail-Verkehr bei etwas über 60% liegt, ist er in Deutschland bei über 80%. Manche Statistiken sprechen sogar von bis zu 97%.
Von 100 empfangenen E-Mails löscht der empfangende Mailserver ohne weitere Information an den Empfänger 85 – 95 E-Mails direkt! Die restlichen 5 bis 15 E-Mails landen im Posteingang, falls nicht zusätzliche eigene Filterregeln eingerichtet sind. Durch diese eigenen Filterregeln werden je nach der Struktur der Regeln etwa weitere 50-70% ausgefiltert. Somit landen von 100 E-Mails zwischen zwei bis sieben E-Mails im Posteingang.
Wird nun das Postfach mit dem jeweiligen E-Mail-Client abgerufen, prüft auch dieser nach geräteeigenen Regeln die empfangene E-Mail. Möglicherweise sind diese noch um zusätzliche händische Regeln ergänzt. Das Augenmerk dieser Regeln liegt insbesondere auf selbstausführenden Dateianhängen wie bat, .exe oder .doc. Je nach Installation werden die im E-Mail-Client empfangenen E-Mails zusätzlich von der Antiviren-Software geprüft und ggf. ausgefiltert oder entsprechend markiert!
Laut dem 'Journal of Economic Perspectives' verbringen Computernutzer weltweit über 500 Millionen Stunden mit dem Erkennen und Löschen von Spam-Nachrichten. Zusätzlich kommt der Schaden durch nicht zugestellte legitime E-Mails. Dazu kommen die Entwicklungs- und Betriebskosten für die in unserem Artikel beschriebenen Anti-Spam-Technologien in Höhe von 6,5 Milliarden Dollar pro Jahr und die Kosten für unternehmensinterne IT-Administratoren, Leitungs- und Rechenkapazität. Der gesamtwirtschaftliche Schaden summiert sich so laut dem 'Journal of Economic Perspectives' auf mindestens 14 Milliarden Dollar jährlich.
Artikel unserer Freiberufler: Professionelle Organisation von Assessment-Centern
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem kurzen Artikel im Freelance-Market-Newsletter vorstellen. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen unsere Anbieterin Nr. 424 aus Bielefeld aus der Kategorie Personalberatung.
Ich biete Beratung im Bereich Personalentwicklung und Personalauswahl an. Der Schwerpunkt meiner Leistung liegt auf der Moderation und Organisation von Assessment-Centern. Ich berate Unternehmen zusätzlich auch gerne bei der Konzeption und Auswahl von Assessment-Übungen.
Häufig fehlt es an geschulten Beobachtern für Auswahl- und Förderverfahren. Auch als kompetente Beobachterin kann ich Unternehmen eine Hilfe sein. Da die Beurteilung von Kandidaten in Assessment-Centern durch Beobachtung von Verhalten erfolgt, sollten Übungen und Rollenspiele möglichst realistisch und arbeitsnah gestaltet sein. Es werden Rollenspieler benötigt, die sich flexibel in unterschiedlichste Rollen einfühlen können. Auch als Rollenspielerin kann man mich buchen.
Freelancer-Witz des Monats
Ein etwas weltfremder Change-Management-Berater hat die Beratung einer Schule abgeschlossen und wird zum Abschluss eingeladen, testweise einen Probeunterricht nach der von ihm propagierten Methode der gewaltfreien Kommunikation zu geben.
Da der Physiklehrer gerade krank ist, springt der Berater ein und versucht den Schülern beizubringen, dass die Siedetemperatur 60 Grad beträgt. Einer der Schüler entgegnet aber selbstsicher: 'Das Wasser beginnt bei 100 Grad zu kochen.' Der Berater wird ungeduldig: 'Haben Sie mir denn überhaupt zugehört? Wasser siedet bei 60 Grad!' Die Schüler sind aber nicht einverstanden und der Berater ruft den befreundeten Leiter eines Max-Planck-Instituts an. Dann gibt der Berater zu: 'Das stimmt – die Siedetemperatur beträgt tatsächlich 100 Grad. Ich habe das mit dem Winkel des gleichseitigen Dreiecks verwechselt…'.
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