Personalbeschaffung im Unternehmen: Bei 72% trägt die Fachabteilung die Hauptverantwortung für den Freelancer-Einsatz
Der Fachkräftemangel stellt für zahlreiche Betriebe eine große Herausforderung dar, da einerseits der Bedarf an Spezialwissen zunimmt, aber gleichzeitig die Zahl der fachlich qualifizierten Bewerbungen sinkt. Dabei greifen Unternehmen in zunehmendem Maße auch auf Freiberufler zurück.
Dies ist das Ergebnis einer soeben veröffentlichten Studie zu Rekrutierungsstrategien bei deutschen Unternehmen mit mindestens 500 Beschäftigten. Pierre Audoin Consultants und Hays befragten hierzu von Januar bis März 2014 169 Fachbereichsleiter, 79 Personalchefs und 55 Einkaufsleiter per Telefon.
So sind 62 Prozent der Manager mit der Sicherstellung ihres Personalbedarfs zumindest teilweise unzufrieden. Bei der Mehrheit der befragten Betriebe sind zwar Personalplanungsstrategien vorhanden, diese wurden allerdings oft nur innerhalb des Fachbereichs ohne Abstimmung mit dem Personalwesen entwickelt oder die Personalleiter bezogen die Fachabteilungen nicht bei der strategischen Personalplanung mit ein.
Wegen des zunehmenden Mangels an Fachkräften wird die strategische Personalplanung dabei immer wichtiger. Obwohl die meisten Veröffentlichungen über strategische Personalplanung bisher nur die Personalstrategie bezüglich Festanstellungen betrachten, zeigt die Studie, dass der Einsatz externer Kräfte immer relevanter wird.
Die Festanstellung hat zwar nach wie vor Priorität bei der Personalplanung, dennoch wollen 40 Prozent der Unternehmen die Nutzung externer Mitarbeiter ausweiten. Freelancer werden aktuell vor allem in der IT-Abteilung eingesetzt (bei 48% der Unternehmen), während es bei Forschung und Entwicklung immerhin noch 38 Prozent sind. Gering ist der Freelancer-Einsatz hingegen noch in der Produktion (29%) und in der Verwaltung (25%).
Interessant ist, dass der Einsatz von Freelancern nur bei 18% der befragten Unternehmen langfristig geplant wird, während 87% der Unternehmen dies für die Festanstellung tun. Die Hauptverantwortung über den Freelancer-Einsatz trägt übrigens meist die Fachabteilung (72%) und seltener die Geschäftsleitung (18%) oder gar die Personalabteilung (10%). In 40% der Fälle bestimmt die Fachabteilung die Nutzung von Freelancern sogar ganz ohne Mitwirkung der Personalabteilung.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 10/2014 veröffentlicht.