Freelance-Market-News 11/2013
Liebe Leser,
die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD kommen gut voran. Dabei steht auch die Einführung einer Rentenversicherungspflicht für Freiberufler auf der Wunschliste beider Seiten, über deren mögliche Ausprägungen wir in diesen News berichten.
Passend zu dem Thema der Altersabsicherung beantworten wir eine Leseranfrage: Wie schaffen es manche Freelancer, für Stundensätze unter 10 Euro zu arbeiten?
Des Weiteren berichten wir von einem peinlichen E-Mail-Fehler, der den Bundestag einen Tag lang fast lahmgelegt hat und stellen Ihnen unsere neue Mitarbeiterin Oksana Pavlenko vor.
Auch in der neuen Legislaturperiode wird das Steuerrecht kompliziert bleiben. Woran Sie den besten Steuerberater erkennen, erfahren Sie im Freelancer-Witz am Ende dieser News.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Koalitionsverhandlungen: Rentenversicherungspflicht für Freiberufler noch 2013 möglich
Bei den zur Zeit stattfindenden Koalitionsverhandlungen sind sich Union und SPD offenbar bezüglich einer Rentenversicherungspflicht für Freiberufler weitgehend einig. Die Einführung könnte möglicherweise noch 2013 erfolgen, da Wahlprogramme beider "Koalitionspartner" eine Rentenversicherungspflicht für Selbständige vorsehen und die bisher bremsende FDP nicht mehr im Bundestag vertreten ist.
Durch die Versicherungspflicht sollen die Sozialkassen entlastet werden: Laut Finanzen.de mussten 2011 bereits 127 000 Selbständige im Rentenalter Sozialleistungen beziehen. Diese Zahl könnte weiter steigen, da nur ein Teil der heute 4,5 Millionen Selbstständigen ausreichend Rücklagen für den Ruhestand bildet.
Im Detail sind sich die Verhandlungspartner allerdings noch nicht einig: Ministerin von der Leyen ist für eine Verpflichtung, die vorsieht, dass Selbständige unter 30 Jahren einen monatlichen Einheitsbeitrag von knapp 400 Euro in eine private Rentenkasse einzahlen sollen. Da dies aber viele Bürger von dem Start in die Selbstständigkeit abhalten dürfte, wird in den Verhandlungen auch über flexiblere Regelungen diskutiert.
Auch fordert die SPD, dass die Pflichtabgabe in die gesetzliche Rentenversicherung erfolgt, während die Union eine freie Wahlmöglichkeit unter den privaten Rentenversicherungen bevorzugt. Vielleicht läuft es auch darauf hinaus, dass die bisher freiwillige Rürup-Versicherung für Selbständige in eine Pflichtversicherung umgewandelt wird.
Aktuelle Nutzerfrage: Wie überleben Freelancer mit 5 Euro Stundensatz
Einer unserer Freelancer aus Berlin fragt, wie es sein kann, dass einzelne Freelancer Stundensätze von 5 Euro/Stunde anbieten: "Wie können Freiberufler davon leben, wenn man bedenkt, dass sie dazu noch Krankenkasse, Rentenvorsorge etc. bezahlen?"
Unsere Antwort: Die Stundensätze der bei Freelance-Market gelisteten Dienstleister liegen bei durchschnittlich 50 Euro, wobei die Spanne von 5 bis 300 Euro reicht. Als Marktplatzbetreiber ist es unsere Aufgabe, Transparenz zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen, ohne dabei den Marktteilnehmern Vorschriften zu ihrer Dienstleistung zu machen. Ein Markthallenbetreiber würde ja auch nicht eingreifen, wenn Äpfel für 5 Cent oder 3 Euro pro Stück angeboten würden.
Uns selbst hat die Frage, wie es einzelne Freelancer schaffen, mit weniger als 10 Euro pro Stunde zu überleben, interessiert und wir haben einige Freelancer interviewt.
Einer dieser Freelancer ist Student an einer Grafikdesignhochschule in Polen. Da er über gute Deutschkenntnisse verfügt, kann er neben seinem Studium einfache Grafikarbeiten per Telearbeit für deutsche Kunden machen. Dabei verdient er besser als die meisten seiner Kommilitonen, die durch weniger qualifizierte Studentenjobs ihren Lebensunterhalt aufbessern.
Ein anderer Freelancer ist ein erfahrener Manager im Vorruhestand, der junge Start-Up-Firmen berät. Da der Mitfünfziger durch seine bisherige Tätigkeit finanziell gut gestellt ist, kommt es ihm lediglich darauf an, interessante Aufträge zu erhalten. Die Vergütung spielt für ihn keine Rolle: Er spendet diese einem guten Zweck.
Für Freelance-Market sind übrigens Vorstellungen mit hohen Stundensätzen lukrativer, da unsere Vorstellungsgebühren vom Stundensatz abhängen. Beispielsweise ist bei uns auch ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender eines DAX-Konzerns gelistet, den wir als Aufsichtsratsmitglied zum Stundensatz von 300 Euro vermitteln.
Oksana Pavlenko neue Mitarbeiterin bei Freelance-Market
Seit Anfang Oktober unterstützt uns Frau Oksana Pavlenko in unserer Kundenadministration. Frau Pavlenko hat Germanistik und Anglistik studiert und besitzt einen Diplomabschluss in Finanzwirtschaft. Danach war sie als Dolmetscherin und Assistentin in einem Stahlwerk angestellt, wo sie insbesondere technische Spezialisten bei Bau- und Montageprojekten unterstützte.
Ihre Freizeit verbringt Frau Pavlenko mit Lesen internationaler Romanliteratur in Originalsprache, Hochgebirgswandern und ihren beiden Katzen.
Entsprechend ihres fachlichen Hintergrundes werden wir Oksana Pavlenko insbesondere für die Betreuung unserer Sprachdienstleister und Ingenieure einsetzen. Wir wünschen Frau Pavlenko viel Erfolg bei Ihrer neuen Tätigkeit im Freelance-Market-Team.
Peinlicher E-Mail-Fehler im Bundestag
Die Funkschau veröffentlichte jetzt Details eines besonders peinlichen E-Mail-Fehlers. Im Januar 2012 herrschte einen ganzen Tag lang Chaos im Deutschen Bundestag. Der Grund: Eine Spam-Welle, verursacht durch eine Mitarbeiterin der Bundestagsverwaltung.
Grundlage des Totalausfalls war der freundliche Hinweis der Bundestagsverwaltung an insgesamt 4000 Kollegen, dass das Abgeordnetennachschlagewerk „Kürschners Handbuch“ soeben erschienen war. Die eigentliche Verursacherin des Chaos war eine gewisse Babette, die antwortete, dass Britta ihr doch eine Ausgabe des Kürschner Handbuches mitbringen möge. Sie drückte versehentlich auf den „Allen antworten"-Button.
Es geschah, was geschehen musste: Rund 200 der 4000 Empfänger antworteten – und das natürlich auch wieder allen Anderen. Von wütenden Aufforderungen, keine Mails mehr zu versenden, bis hin zu humorvollen Äußerungen wie „Ich möchte meine Mami grüßen“ mailten die Bundestagsmitarbeiter den E-Mail-Server voll.
Dies löste erhebliche Verzögerungen aus, wichtige E-Mails gingen völlig unter. Die Rundmail der IT-Abteilung, in der darauf hingewiesen wurde, dass Verteiler lediglich für dienstliche Zwecke zu nutzen seien, gab dem Netzwerk den Rest. Viele der Betroffenen nahmen den Vorfall, der liebevoll als "Kürschner-Gate“ bezeichnet wird, mit Humor. Einer von ihnen schrieb begeistert: "Also, ich finde die Sache bisher großartig. Wir sollten das einmal im Monat durchführen, das verbindet!"
Artikel unserer Freiberufler
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen den Projektmanager Nr. 965. Der Diplomingenieur für Maschinenbau aus Saarbrücken ist mit 48 Euro/Stunde gelistet.
Mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung und Branchenkenntnissen im Anlagen-, Maschinen-, Ofen- und Stahlbau sowie umfangreichen Qualifikationen in den Bereichen Projektmanagement und Unternehmensberatung, habe ich mich Anfang 2005 selbstständig gemacht. Heute unterstütze ich als Projekt- und Interimsmanager sowie als Prozessberater und Trainer kleine und mittelständische Unternehmen bei der Optimierung ihrer innerbetrieblichen Prozesse und der Leistungssteigerung. Durch meine Arbeit vermittle ich Methoden und Tools, die dazu dienen, dass sich meine Kunden zukünftig noch professioneller und eigenständiger entwickeln können. Mein Motto dabei ist 'Hilfe zur Selbsthilfe'.
Freiberuflerwitz des Monats
Unterhalten sich zwei befreundete Unternehmer, wer den besten Steuerberater hat. "Mein Steuerberater ist der Beste! Nach ihm ist sogar eine Gesetzeslücke benannt."
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