Reguläre Anstellung oft besser als Minijobs
Häufig werden Freelancer für Aufgaben eingesetzt, bei denen sich eine Vollzeitanstellung eines Mitarbeiters nicht lohnt. Neben einer freiberuflichen Beschäftigung bieten sich hier auch sogenannte Minijobs an, bei denen die Einkommensgrenze bei 450 Euro pro Monat liegt.
Alternativ könnte auch eine reguläre Anstellung in Frage kommen, bei dem sich das monatliche Gehalt auf mindestens 451 EUR beläuft. Dies ist dann interessant, wenn der Mitarbeiter bisher freiwillig krankenversichert ist und ansonsten kaum Einkommensteuer bezahlt. Die freiwillige Krankenversicherung beläuft sich in der Regel nämlich auf mindestens 150 Euro pro Monat. Hier könnte die reguläre Beschäftigung für den Arbeitgeber etwas günstiger sein, während dem Mitarbeiter sogar 120 Euro mehr blieben. Zum Vergleich haben wir Ihnen hier einmal beide Szenarien gegenübergestellt:
Szenario: Minijob mit 450 Euro monatlich (aus 588 Euro wird 280 Euro):
- Die Gesamtkosten für den Arbeitgeber liegen bei 588,78 Euro, da insgesamt 30,84% an Abgaben (138,78 Euro) zu entrichten sind. Die Abgaben setzen sich aus 13% Krankenversicherung, 15% Rentenversicherung, 2% Pauschalsteuer und 0,84% Umlagen zusammen.
- Der Mitarbeiter muss 3,9% Eigenanteil für die Rentenversicherung zahlen, so dass die Auszahlungssumme somit 432,17 Euro beträgt, wovon nochmals ca. 150 Euro für die freiwillige Krankenversicherung abgehen. Am Ende bleiben daher ca. 280 Euro übrig (ohne Einkommenssteuer).
Einstellung mit 451 Euro monatlich (aus 538 Euro werden 402 Euro):
- Die Gesamtkosten für den Arbeitgeber liegen bei 537,97 Euro, da insgesamt 87,97 Euro Abgaben zu entrichten sind. Die Abgaben setzen sich zusammen aus 42,62 Euro Rentenversicherung, 6,77 Euro Arbeitslosenversicherung, 32,92 Euro Krankenversicherung und 4,62 Euro Pflegeversicherung.
- Der Mitarbeiter müsste seinen Anteil an den Sozialabgaben durch den Arbeitgeber abführen lassen, so dass 402,43 Euro übrig blieben.
- Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass der Mitarbeiter auch Rentenansprüche erlangt.
Was im Endeffekt besser ist hängt natürlich sehr von der individuellen Situation ab, beispielsweise ob eine freiwillige Krankenversicherung gezahlt werden muss, oder ob mehrere Minijobs vorliegen. Eine Einstellung ist insbesondere auch für Arbeitnehmer unter 55 Jahren interessant, die so von der privaten in die oft kostengünstigere gesetzliche Krankenversicherung wechseln können.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 06/2013 veröffentlicht.