Verbrannte Füße beim Feuerlaufen - Die Grenzen des positiven Denkens
Anfang August veröffentlichte die New York Times einen Artikel, nach dem sich im kalifonischen San Jose 21 Menschen Verbrennungen zuzogen, als Sie versuchten, barfuß über glühende Kohlen zu gehen. Die Mutprobe war Teil eines Erfolgsseminars "Unleash the Power Within" des weltbekannten Motivationstrainers Anthony Robbins. Eigentlich hätte beim Feuerlauf alles gut gehen müssen: Kohle ist ein schlechter Wärmeleiter, der wenig Hitze an umliegende Flächen (wie etwa menschliche Fußsohlen) abgibt, so dass man mit schnellen, leichten Schritten in der Regel unbeschadet durch einen glühenden Kohlehaufen kommt.
Aber Mr. Robbins und seine Gefolgsleute scheinen wenig Zeit für Physik zu haben. Für sie ist es alles eine Frage der Geisteshaltung: Man muss sich nur selbst überzeugen, erfolgreich zu sein und alles ist möglich. So meinte ein verletzter, aber unbeirrt motivierter Teilnehmer, dass er in dem Seminar noch nicht ausreichend stark motiviert war.
Vielleicht haben ja auch die alten Philosophen recht, die schon immer eine Balance zwischen positivem und negativem Denken forderten. Positives Denken allein kann uns dazu bringen, Gefahren fahrlässig zu ignorieren. Vielleicht sollte man eben nicht wie Anthony Robbins beim Feuerlaufen von kaltem Moos unter den Füßen ausgehen, sondern von glühenden Kohlen.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 09/2012 veröffentlicht.