Freelance-Market-News 10/2024
Liebe Leser,
laut den führenden Wirtschaftsforschern steckt die Bundesrepublik in einer tiefgreifenden Strukturkrise. Unser Land tut sich schwer mit den Herausforderungen aus Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografischem Wandel und dem stärker werdenden Wettbewerb aus Fernost.
Die makroökonomische Situation ist aber nicht der einzige Grund, warum Freelancer und Dienstleister es oft nicht schaffen, zum Auftrag zu kommen. In einem Exklusiv-Video zu diesen News zeigen wir mehrere Möglichkeiten, Leistungen genau so anzubieten, dass Kunden beauftragen.
Des Weiteren stellen wir eine Studie des DIW vor, die auf Freelancer-Branchen heruntergebrochen beschreibt, in welchem Umfang bereits heute die Künstliche Intelligenz jeweils zu Umsatzsteigerungen bzw. zu Rückgängen führt.
Wie immer erwartet Sie auch in diesen News ein Gastartikel von Verkaufstrainer Thomas Geiling – diesmal gibt es Tipps zu erfolgreichen Vertriebskonzepten.
Da Freelancer und Selbstständige sich selbst um die wirtschaftliche Vorsorge kümmern müssen, bringen wir Ihnen dann noch einige Grundlagen und Investment-Tipps zur finanziellen Absicherung. Danach gibt Ihnen unser Freelancer-Artikel noch Einblicke in das professionelle Immobilien- und Facility-Management und im Freelancer-Witz am Schluss geht es diesmal um zwei Theologen, die sich fragen, ob Gott Freiberufler ist.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Vergnügen beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Exklusiv-Video: Die 10 wichtigsten Gründe, warum es doch nicht zum Auftrag kommt
Viele Freelancer fragen sich, warum Unternehmen im letzten Moment doch nicht beauftragen oder sogar bereits bestehende Projekte stunden. Interessanterweise sind es nicht immer die äußeren Umstände, wie die anhaltenden Konflikte in der Ukraine oder im Nahen Osten oder die allgemeine politische Lage in Europa, die für eine schleppende Auftragsvergabe verantwortlich sind. Dies zeigt auch eine aktuelle Umfrage über mehr als 150 Unternehmen.
In dem 30 minütigen Vortrag werden die Hintergründe zur aktuellen Stimmungslage von Unternehmen vertieft und die 10 wichtigsten Gründe für eine Nichtvergabe vorgestellt. Auf der Basis einer Umfrage unter Unternehmern aus dem 1. Quartal 2024 wird zudem ein Ausblick auf die wirtschaftliche Erwartungshaltung in Europa präsentiert.
Der Businesscoach Georg Messerschmidt zeigt, wie Freelancer und Unternehmer ihre Expertise für ihre Zielkunden optimal präsentieren, um erfolgreich zur Beauftragung zu gelangen. Er berät seit vielen Jahren namhafte Unternehmen, KMUs und selbstständige Dienstleister im Innovationsmanagement, Business-Development und Change-Management.
Falls Sie unser letztes Webinar zur erfolgreichen Auftragsvergabe am 18.9.2024 verpasst haben, können Sie die Vorträge von Businesscoach Georg Messerschmidt und Dr. Rainer Kurz hier als Video in Ruhe ansehen.
DIW-Studie: Wie viele Aufträge verlieren Freelancer durch KI?
Die Studie “Wer wird durch KI ersetzt? Die Auswirkungen von generativer KI” kommt zu dem Schluss, dass künstliche Intelligenz massive Auswirkungen auf Freiberufler hat. So geht aktuell die Zahl der Aufträge in den Bereichen Programmierung, Journalismus und Grafik zurück.
Die Einführung generativer KI birgt einerseits Potenzial für höheres Wirtschaftswachstum, stellt aber Freelancer auch vor große Herausforderungen. Vor allem digitale freiberufliche Tätigkeiten, die durch kurzfristige und flexible Arbeitsaufträge gekennzeichnet sind, sehen sich bereits dem wachsenden Einfluss der Automatisierung durch Generative KI-Technologien ausgesetzt.
So nimmt die Nachfrage nach einfach automatisierbaren Tätigkeiten um insgesamt 20,9 Prozent ab. Die Studie unterscheidet dabei zwischen Schreibarbeiten, Ingenieurtätigkeiten und Programmierung:
• So seien Auftragszahlen für leicht ersetzbare Arbeiten wie Schreib- oder Grafikarbeiten aufgrund der Einführung Generativer KI um 30,4 Prozent zurückgegangen.
• Bei Software-, App- und Web-Entwicklung betrug der Rückgang 20,6 Prozent.
• Freelance-Arbeiten im Grafikbereich zeigen einen Rückgang um 17,0 Prozent (Grafikdesign 18,5 Prozent, 3D-Modellierung 15,5 Prozent).
• Bei Ingenieurarbeiten belief sich der Rückgang auf 10,4 Prozent.
Basis der Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist der AI Occupational Exposure Index (AIOE). Dieser misst, wie sehr Berufsfelder von Fortschritten der KI betroffen sind. Ein hoher Wert des Indexes weist auf hohe Auswirkungen von KI auf ein Berufsfeld hin. Umgekehrt haben Tätigkeiten, die eine physische Anwesenheit erfordern, einen geringen AIOE-Wert.
Bei verbleibenden Aufträgen steigen die Anforderungen, also die Komplexität der Aufträge, was dort zu einer 5,7 Prozent höheren Vergütung führt.
Freiberufler nutzen in zunehmendem Maße KI auch für die Erledigung ihrer Projekte. Interessanterweise scheinen weniger erfahrene Dienstleister besonders stark von der KI-Nutzung zu profitieren. So kann Generative KI möglicherweise sogar dazu beitragen, bestehende Ungleichheiten in der Vergütung zu verringern.
“ChatGPT sowie Bilderstellungs-KI-Tools haben den Freelance-Arbeitsmarkt in bestimmten Bereichen schnell aufgewirbelt: Weniger Aufträge, komplexere Tätigkeiten, aber auch höhere Auftragsbudgets waren die Folge. Generative KI steht erst am Anfang, die Arbeitswelt wird sich fortlaufend verändern. Fort- und Weiterbildung muss den sich abzeichnenden Strukturwandel abfedern.“, sagt Jonas Hannane, einer der drei Autoren der Studie.
Gastartikel: Erfolgreiche Vertriebskonzepte
Welche Konzepte speziell im Vertrieb zum Einsatz kommen hängt auch wesentlich davon ab, wie komplex die Aufgabenstellung des Vertriebes ist und ob sich die Sachverhalte im Vertriebsprozess vereinfacht darstellen lassen. Um leichter und wirksamer die Auftragsabschlüsse zu erhöhen, sind 2 Techniken unentbehrlich – wer diese nicht beherrscht, versagt:
1) Die Kunden-Nutzen-Argumentation, um den Mehrwert darzustellen. In vielen Auftragsgesprächen werden die Kunden-Mehrwert-Vorteile nicht dargestellt. Wer im Verkauf tätig ist, benötigt die Technik einer argumentativ-logischen Vorteilssprache.
2) Die Beherrschung der Techniken der Behandlung von Kunden-Einwänden. Wer mehr Auftragsabschlüsse erreichen will, braucht das 1 x 1 der Einwandbehandlung aus der Verkaufspsychologie.
Autor: Thomas Geiling
Investment-Tipps für Freelancer
Wie sieht eine gesunde Vermögensstruktur aus? Idealerweise in etwa so:
• Basisabsicherung: Versicherungen und (gesetzliche) Altersvorsorge.
• Liquiditätsreserve: Ein paar Monatsgehälter für ungeplante Kosten sowie Rücklagen für Steuerzahlungen.
• Vermögensaufbau: Geld, das Sie für sich arbeiten lassen.
Zum Vermögensaufbau gibt es viele Möglichkeiten und einige sind sicherer oder auch spekulativer als andere.
Sichere Geldanlagen sind z.B. Festgeld, Tagesgeld oder das Sparbuch: Auch Staatsanleihen können sehr sicher sein – empfehlenswert sind beispielsweise Bundesschatzbriefe, bei denen Sie Ihr Geld bei der Bundesregierung veranlagen und Zinsen von 2,5 bis 3,5 pro Jahr erhalten.
Spekulative Anlageformen bieten naturgemäß höhere Renditen, aber auch mehr Risiken. Als Alternative zu Investitionen in Einzelwerte, wie Aktien, eignen sich für Finanz-Novizen
ETFs als Anlageform ganz besonders. Ein einfaches Beispiel: Wer über 30 Jahre 150 Euro in einen globalen ETF wie beispielsweise den WKN A2PKXG einzahlt, hat bei durchschnittlich 7 % jährlicher Rendite knapp 184 000 Euro auf der hohen Kante.
Es gibt zwei Grundregeln für möglichst sichere Investments:
1. Investieren Sie langfristig und divers: Wer über 10 Jahre möglichst breit investiert, kann Marktschwankungen besser aussitzen.
2. Achten Sie auf einen guten Mix: Egal ob Anleihen, Aktien, ETFs oder das gute alte Festgeldkonto, Sie sollten gleichzeitig auf verschiedene Industrien und Länder setzen. Wer Investments streut, streut auch die Risiken.
Artikel unserer Freiberufler: Erfassung von Outsourcing-Dienstleistungen
Freiberufler können sich mit einem kurzen Artikel in diesen Freelance-Market-News präsentieren. Heute stellen wir Ihnen unseren Immobiliendienstleister Nr. 316 aus Schwetzingen vor:
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Meine Spezialität sind alle Fragen des Immobilien- und Facility-Managements sowie das Outsourcing von Dienstleistungen, die nicht zum Kerngeschäft Ihres Unternehmens zählen. Dazu verfüge ich über die passenden Benchmarks für die Analyse Ihrer derzeitigen Situation und umfassendes Umsetzungs-Know-How. Für die Dienstleister der Branche optimiere ich deren Angebote und unterstütze die Vertriebsprozesse.
So entwickelt meine Firma derzeit mit einem führenden deutschen Gebäudedienstleister ein strategisches Gesamtkonzept zur optimalen Marktausrichtung. Um den Markt genau zu verstehen, führe ich eine Vielzahl von Expertengesprächen mit Entscheidern auf Kundenseite, ergänzt durch eine umfassende, repräsentative Markterhebung bei rund 1000 potenziellen Kunden verschiedener Branchen.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Eventmanager und Programmierer
Zwei Freiberufler, die in der Vergangenheit gemeinsam Theologie studiert hatten, treffen sich nach Jahren wieder.
Der Eventmanager glaubt, dass Gott von Hauptberuf Eventmanager ist. Schließlich sei die Schöpfung ja die erste Großveranstaltung der Geschichte gewesen.
Der Programmierer ist hingegen überzeugt, dass Gott Informatiker war: „Er hat die Welt geschaffen, ohne dass zuvor eine Spezifikation vorlag und jetzt muss jeder mit ihr zurechtkommen, egal ob man sie so mag oder nicht. Zudem gibt es keinerlei Dokumentation, so dass keiner weiß, wie sie wirklich funktioniert.“
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