US-Manager halten Europa für irrelevant
Top-Manager aus den USA und Europa bewerten die transatlantischen Beziehungen sehr unterschiedlich: Für 95% der Top-Manager aus Europa ist die Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU wichtig, während 40% ihrer US-Kollegen engere Beziehungen für irrelevant halten. Von ihnen blicken nur 12% positiv auf die bisherige Zusammenarbeit.
Dies geht aus einer Befragung von Roland Berger hervor, über die in www.atlantische-initiative.org berichtet wird.
Als wichtigstes gemeinsames Ziel wird der Ausbau von Handelsbeziehungen genannt (98% der EU- und 70% der US-Manager). Dazu sollten nach Meinung der Befragten vor allem Handelsbarrieren abgebaut werden.
US-Manager bevorzugen dabei bilaterale Abkommen. Ebenfalls ganz oben auf der gemeinsamen Agenda steht eine engere Kooperation beim Kampf gegen organisierte Kriminalität und internationalen Terrorismus (je 98%). Jeweils die Hälfte der Befragten teilt die Sorge um aufstrebende Wirtschaftsmächte wie Indien und China (USA 54%; EU 50%).
Nach den positiven Erfahrungen im Rahmen der europäischen Einigung erwarten 88% der EU-Manager sinkende Kosten im Falle einer Harmonisierung von Industrie- und Bankenstandards. 58% ihrer US-Kollegen befürchten dagegen höhere Kosten. Der große Wunsch der Europäer (98%), im Bereich Umweltschutz enger zusammenzuarbeiten, stößt in den USA auf wenig Gegenliebe (36%). Gleiches gilt für eine stärkere Zusammenarbeit in Außenpolitik und Wissenschaft. Für die Amerikaner genießen Visa-Erleichterungen für Unternehmen und gemeinsame Initiativen im Kampf gegen Fälscher und Datendiebe oberste Priorität.
Besonders interessant ist die gegenseitige Wahrnehmung: Während man bei den Themen Industriepolitik, Schadensersatzregelungen und Corporate Governance die jeweils andere Seite für fortschrittlicher hält, gelten die Europäer beim Thema Corporate Social Responsibilty als führend. Den USA wird eine Vorbildfunktion in den Bereichen Gentechnik, Marktöffnung und Datenschutz zugeschrieben.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market Newsletter 10/2007 veröffentlicht.