Freelance-Market-News 11/2025

Liebe Leser,
diese November-Ausgabe widmet sich vier zentralen Themen, die das aktuelle Leben von Freiberuflern prägen: Der wachsenden Steuerlast, der risikofreien Projektabwicklung durch Treuhandzahlung, der effizient-effektiven Arbeitsweise und dem erfolgreichen Online-Marketing.
Die Steuerbelastung für Freiberufler in Deutschland wird zunehmend herausfordernder. Die Bundesausgaben wurden in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich umgeschichtet, die Sozialausgaben haben sich nahezu verdoppelt. Freiberufler leiden überproportional unter dieser Entwicklung. Nach aktuellen Berechnungen tragen Freiberufler inzwischen rund sechs Prozent des Einkommensteueraufkommens, profitieren aber immer weniger von den steigenden Sozialausgaben.
Die Freelance-Industrie arbeitet kontinuierlich an Lösungen, um die Herausforderungen der Freiberufler zu bewältigen. Ein aktuelles Beispiel ist der Treuhandservice von Freelance-Market bei der Abwicklung eines komplexen Übersetzungsprojekts zwischen Kolumbien und München.
In seinem Gastartikel zeigt Thomas Geiling dann, wie man durch effektives UND effizientes Handeln als Freiberufler und Unternehmer erfolgreich sein kann.
Zum Schluß zeigt eine Freelancerin, wie auch kleinere Firmen durch Suchmaschinenoptimierung und Content-Marketing zum Erfolg kommen und in unserem Witz geht es dann noch um einen Freiberufler, der nicht so richtig aus dem November-Blues herauskommt.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Vergnügen beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Bundesfinanzen: Sozialausgaben in drei Jahrzehnten verdoppelt aber Freiberufler bleiben außen vor
Die Ausgaben des Bundes haben sich in den vergangenen Jahrzehnten spürbar verschoben. Während sich die inflationsbereinigten Sozialausgaben pro Kopf nahezu verdoppelt haben, sind die Investitionen deutlich zurückgegangen. Das zeigen neue Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Diese Ausgabenverschiebung hat insbesondere Auswirkungen auf Freiberufler und Selbstständige, die trotz steigender Steuerlast kaum von den steigenden Sozial-Zuschüssen profitieren.
Laut der neuen IW-Studie zahlte im Jahr 1992 inflationsbereinigt jeder Bürger jährlich 1464 Euro für Soziales, 2024 waren es 2665 Euro.
• Allein die Ausgaben für die Sozialversicherungen haben sich pro Kopf mehr als verdoppelt (von 755 Euro auf 1644 Euro).
• Für den Arbeitsmarkt (zum Beispiel Grundsicherung) haben sie sich sogar verdreifacht (von 187 Euro auf 625 Euro).
• Steuerfinanzierte Zuschüsse zur Rente machen heute rund ein Viertel der Bundesausgaben aus. Hinzu kommen rund elf Prozent für die Grundsicherung und ähnliches, gut drei Prozent für die Krankenversicherung sowie zehn Prozent für sonstige Sozialleistungen. Insgesamt fließt so heute fast jeder zweite Bundes-Euro ins Sozialbudget.
• Im gleichen Zeitraum sind die Investitionen deutlich zurückgegangen. 1992 lag ihr Anteil am Gesamtbudget des Bundes noch bei mehr als 15 Prozent. 2011 fiel er auf einen Tiefpunkt von neun Prozent. Aufgrund der Ausgaben während der Corona-Pandemie und der Sondervermögen stiegen die Investitionen allerdings zuletzt wieder auf 12,2 Prozent.
• Die Zinskosten nehmen einen wachsenden Teil des Budgets ein: 2021 flossen weniger als ein Prozent des Haushalts in den Schuldendienst, heute sind es wegen steigender Zinsen fast acht Prozent. Aufgrund der wachsenden Verteidigungsausgaben und des Sondervermögens ist mit einer weiteren Steigerung der Zinszahlungen zu rechnen.
„Wenn die Politik Haushaltslöcher schließen will, sollte sie am Sozialbudget ansetzen und nicht das Sondervermögen für die Infrastruktur zweckentfremden“, erklärt IW-Haushaltsexperte Tobias Hentze. Für die Jahre 2027 bis 2029 beträgt die Deckungslücke laut Bundesregierung 172 Milliarden Euro. Die alternde Bevölkerung dürfte die Spielräume darüber hinaus weiter verringern. „Solange die Bundesregierung keinen Mut für Strukturreformen entwickelt, drohen die Sozialausgaben uns politisch zu lähmen.“
Bedingt durch die Steuerprogression schätzen wir den Anteil von Freiberuflern am deutschen Einkommensteueraufkommen auf etwa sechs Prozent. Sie tragen damit überproportional zu den Einnahmen des Bundes bei:
• Nach der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2021 sind von den 43,05 Millionen Steuerfällen 1,19 Millionen der “überwiegend freiberuflichen” Tätigkeit zuzuordnen, was einem Anteil von 2,7 Prozent entspricht.
• Beim zu versteuernden Einkommen ergibt sich allerdings ein Anteil von 4,6 Prozent (Gesamteinkünfte von etwa 90,1 Milliarden Euro von 1.973 Milliarden Euro).
• Der genaue Anteil an der Einkommensteuer ist leider statistisch nicht erfasst. Steuerprogressionsbedingt dürfte dieser aber zwischen 5,0 und 7,0 Prozent liegen.
Da Freiberufler häufig keine oder nur geringe Renten- und Sozialansprüche haben, subventionieren sie über ihren überproportionalen Einkommensteueranteil von ca. sechs Prozent das Sozialsystem deutlich mehr, als sie davon profitieren.
Freelance-Market-Treuhandservice ermöglicht Kolumbiengeschäft
Bei der Mehrzahl der freiberuflichen Projekte tritt der Freelancer in Vorleistung, ohne sich sicher sein zu können, ob der Auftraggeber auch bezahlen wird. Damit der Freelancer sich sicher sein kann, nicht um seinen Ertrag gebracht zu werden, bieten wir schon seit einiger Zeit unseren Treuhandservice an. Dieser wurde zuletzt bei einem komplexen Übersetzungsprojekt vom Spanischen ins Deutsche genutzt.
Da der Freelancer aus dem kolumbianischen Cali im Zweifelsfall wenig Möglichkeiten gehabt hätte, die Projektgebühren in Deutschland einzuklagen und auch der Nachfrager aus München nicht vorab die Projektgebühren ins Ausland überweisen wollte, einigten sich beide Seiten kurzerhand auf die Nutzung des Freelance-Market-Treuhandservices.
Der Auftraggeber überwies zu Projektbeginn das vereinbarte Honorar auf das Treuhandkonto von Freelance-Market und der Freelancer konnte umgehend mit seinen Arbeiten beginnen. Als das Projekt dann nach vier Wochen zur Zufriedenheit des Kunden abgeschlossen wurde, erhielt der Freelancer umgehend sein Honorar.
Mehr Informationen zum Freelance-Market-Treuhandservice gibt es hier.
Gastartikel von Thomas Geiling: Erfolg durch effektives und effizientes Handeln
Effektivität weckt die Hoffnung darauf, dass es den einen richtigen Weg zum Erfolg gibt. Effektivität wird allerdings meistens dann beschworen, wenn Effektivität fehlt.
Auf Meetings wird sie gefordert, bei Planungen wird versucht, die Effektivität einzufangen, aber angesichts übervoller Projektmanagement-Tools wird sie manchmal in bitterer Erkenntnis als abwesend erkannt. Viele neigen deshalb dazu, darin lediglich einen Zufall im allgemeinen Chaos zu sehen. Der Weg zur Effektivität steht jedoch jedem offen und bringt allein schon dadurch Vorteile, wenn wir ihn nur anfangen zu gehen.
Effektivität heißt, das gesetzte Ziel zu erreichen. So bestechend einfach ist das.
Grundbedingungen für das Erreichen von Zielen sind zu wissen, welches Ziel wir warum haben, was uns befähigt, dieses Ziel zu erreichen, oder was uns daran hindert und wie wir uns und unsere Umgebung zur Erreichung unseres Ziels fit machen können. Kommt zu dieser Zielsicherheit noch die Flexibilität, Veränderungen im zielführenden Prozess bewältigen zu können und dabei – das ist die Kunst- das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, so steht die Effektivität unseres Handelns auf einer soliden Basis.
Entscheidungen müssen getroffen werden
Entscheidungen zu treffen ist die tägliche Herausforderung an verantwortliche und verantwortungsvolle Menschen. Eine Entscheidung zu treffen erfordert immer Mut. Das Credo „lieber eine falsche Entscheidung als keine Entscheidung“ steht sinnbildlich dafür. Die Folgen von Entscheidungen bestimmen das Management eines Unternehmens ebenso wie das menschliche Leben überhaupt. Die Frage nach der richtigen Entscheidung ist deshalb oft eine Frage des Überlebens – beruflich wie privat.
Es gibt Entscheidungen, die stellen sich erst im Nachhinein als richtig oder falsch heraus. Selbst wenn sie sich als richtig herausstellen, haben solche Entscheidungen jedoch oft mehr mit dem Zufall als mit Effektivität zu tun. Eine richtige Entscheidung nach den Regeln der Effektivität ist dagegen schon zu dem Zeitpunkt, an dem sie getroffen wird, richtig und bleibt auch richtig. Selbst wenn sich durch unvorhersehbare Entwicklungen die Wirkung der Entscheidung ins Negative umkehrt.
Begriffsverwirrung Effektivität und Effizienz
In diesem Zusammenhang werden oft die Begriffe Effektivität und Effizienz miteinander vermengt. Diese unterscheiden sich jedoch recht klar:
Effektivität heißt: die richtigen Dinge tun. Die Wirksamkeit des Tuns im Gesamtzusammenhang und damit die Orientierung auf das Ziel ist vorrangig.
Effizienz dagegen heißt: Dinge richtig tun. Der Aufwand steht im richtigen Verhältnis zum Ergebnis. Wenn ich mit einer prähistorischen Steinaxt einen Baum fälle, so mag das effektiv sein (der Baum wird am Ende ja gefällt), mit einer Motorsäge zudem effizient.
Konsequenz und Fazit
Ein effizienter Mitarbeiter arbeitet schnell und verursacht wenig Kosten und Aufwand. Er arbeitet gut. Ein effektiver Mitarbeiter identifiziert sich mit dem Ziel und setzt sich für dessen Erreichung ein. Er trifft an seinem Platz und nach seinen Möglichkeiten zieldienliche Entscheidungen über das Notwendige hinaus. Er arbeitet nicht nur gut, sondern auch mit. Effektivität ist also für den Erfolg vorrangig, denn vor allem muss zielführend das Richtige getan werden. Auf eine effektive Entscheidung folgt dann optimalerweise eine effiziente Umsetzung – das Richtige muss richtig getan werden.
Artikel unserer Freiberufler: Werden Sie online sichtbar!
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel im Freelance-Market-Newsletter kurz vorstellen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unsere Freelancerin 19657 (https://freelance-market.de/fl/19657) aus Mainhardt/Baden-Württemberg vor. Die Beraterin für Suchmaschinenoptimierung ist auf Online-Marketing, Content-Marketing und SEO (Search Engine Optimization) spezialisiert.
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Die Deutschen verbringen mehr Zeit als je zuvor online. Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts sind sie meist auf der Suche nach Produkten und Dienstleistungen. Für Sie bedeutet das, dass Ihre Interessenten Sie online suchen. Aber finden Sie sie auch?
Der Einstieg in die Online-Suche erfolgt meistens über Suchmaschinen wie Google. Wenn Sie dort nicht gefunden werden, überlassen Sie Ihrer Konkurrenz das Geschäft. Deshalb gilt: Werden Sie online sichtbar!
Als SEO-Beraterin analysiere ich Ihre Website und definiere technische und inhaltliche Maßnahmen zur Verbesserung Ihres Suchmaschinenrankings. Als SEO-Texterin erstelle ich Texte für Sie, die Ihre Leser und Suchmaschinen gleichermaßen begeistern.
Gerne führe ich – unverbindlich und kostenfrei – eine erste SEO-Analyse Ihrer Website für Sie durch. Sprechen Sie mich an!
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Freelance-Market-Witz des Monats: Freiberufler im November-Blues
Ein Freelancer sitzt am Schreibtisch und schaut deprimiert auf seinen Kontostand. Sein Geschäftspartner fragt: "Was ist denn los?"
Der Freelancer antwortet: "November ist der schlimmste Monat! Alle sind noch in Urlaubsstimmung vom Sommer und planen schon die Weihnachtsferien und keiner will arbeiten."
Sein Partner beruhigt ihn: "Na ja, immerhin hast du dann Zeit für deine Steuererklärung!" Der Freelancer schaut ihn an und sagt: "Danke, jetzt bin ich noch deprimierter."
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