Freelance-Market-News 07/2023
Liebe Leser,
ich freue mich, Ihnen die neuesten Freelance-Market-News mit einer Vielzahl interessanter Artikel aus der Welt der freien Berufe präsentieren zu können.
Laut einer Umfrage des Bundesverbands der Freien Berufe sind rund 340 000 Stellen in den Betrieben der Freelancer unbesetzt. Eine massive Lücke, die Auszubildende, Fachkräfte und Freiberufler gleichermaßen betrifft.
Danach geht es um das voraussichtliche Ende der ermäßigten Umsatzsteuer in der Gastronomie. Die befristete Senkung von 19 auf 7 Prozent läuft Ende 2023 aus. Die CDU will das verhindern, um durch eine dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Gastronomie zu steigern.
Dann widmen wir uns dem Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Erbringung freiberuflicher Dienstleistungen. Obwohl KI anscheinend nur 17 Prozent der Aufgaben direkt unterstützen kann, bietet sie ein hohes Potenzial im Organisationsmanagement und der Datenanalyse.
Im Anschluss folgt noch der Artikel eines Freelancers, der sich auf das Dolmetschen spezialisiert hat. Hier erhalten Sie interessante Einblicke in die verschiedenen Möglichkeiten und Kosten des Dolmetschens.
Abgerundet wird unser Newsletter mit dem Witz des Monats, bei dem es um einen Finanzberater geht, der sogar am eigenen Stundensatz sparen will.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Vergnügen beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Freiberufler können 340 000 Stellen nicht besetzen
Laut dem Präsidenten des Bundesverbands der Freien Berufe, Friedemann Schmidt, sind in den Betrieben der Freelancer rund 340 000 Stellen unbesetzt. “Laut unserer Umfrage aus dem vergangenen Jahr sind es rund 46 000 Auszubildende, 236 000 Fachkräfte und 60 000 Freiberufler. Dies sind massive Lücken bezogen auf rund 4,5 Millionen Beschäftigte.”
Ein Trend, der sich weiter verschärfen dürfte: Laut der halbjährlichen repräsentativen Konjunkturumfrage gehen 17,7 Prozent der Freiberufler davon aus, binnen der kommenden beiden Jahre weniger Mitarbeitende zu haben als derzeit. Und das, obwohl diese händeringend gebraucht werden. Verglichen mit dem Vorjahreswert von 13,8 Prozent ist dies auch ein Zeichen der Resignation. 67,7 Prozent (Vorjahreswert: 70,3 Prozent) glauben, gleich viele Mitarbeiter zu beschäftigen, während 14,6 Prozent (Vorjahreswert: 15,9 Prozent) erwarten, mehr Beschäftigte zu haben.
Spesen: Voraussichtliches Ende der ermäßigten Umsatzsteuer in der Gastronomie
Seit dem 1. Juli 2020 beträgt die Umsatzsteuer für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen nur 7 Prozent (anstelle der meist üblichen 19 Prozent), mit Ausnahme von Getränken. Diese befristete Senkung der Umsatzsteuer läuft allerdings Ende 2023 aus.
Die CDU/CSU-Fraktion hatte einen Entwurf zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes vorgelegt, um eine dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer zu erreichen. Der Antrag wurde im Finanzausschuss der Ampel-Fraktionen am 21.6.2023 vorerst abgelehnt.
Die Union meint, dass angesichts steigender Belastungen, insbesondere durch hohe Energie- und Einkaufspreise, die Wettbewerbsfähigkeit der Gastronomie grundsätzlich gestärkt werden müsse. Restaurants und Wirtshäuser sind insbesondere im ländlichen Raum unverzichtbare Treffpunkte für Einwohner und Gäste. Eine vielfältige Restaurant-Kultur würde darüber hinaus wesentlich zur Lebensqualität und Standortattraktivität beitragen.
Ein Auslaufen des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes würde zu einer grundsätzlichen Wettbewerbsbenachteiligung innerhalb Europas führen, da 23 der 27 EU-Mitgliedsstaaten ihrer Gastronomie einen ermäßigten Steuersatz gewähren.
Dieser Entwurf wurde wegen der Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und die angespannte Haushaltssituation von der Ampelkoalition abgelehnt. Die SPD argumentierte, dass der derzeit geltende ermäßigte Steuersatz als Subvention erst im Rahmen der Haushaltsberatungen diskutiert werden könnte.
Zahlreiche Gratulationen zur Auszeichnung
Im letzten Monat erreichten Freelance-Market zahlreiche Glückwünsche zur Verleihung der Auszeichnung “FOCUS Top Personaldienstleister 2023” in der Kategorie „Freelancer-Vermittler“.
Die Titelvergabe erfolgte auf Basis einer aktuellen Marktbefragung, die das Marktforschungsunternehmen Statista für das Nachrichtenmagazin FOCUS durchgeführt hat. Die Auszeichnungen wurden in den fünf Kategorien (Freelancer-Vermittler, Interim-Management, Zeitarbeit, Professional Search und Executive Search) vergeben.
Für die Erhebung zum “FOCUS Top Personaldienstleister 2023” wurden neben 1900 Freiberuflern und Jobkandidaten auch 2200 Führungskräfte in Unternehmen befragt.
Der Bericht zur Vergabe des Titels “FOCUS Top Personaldienstleister 2023” ist im letzten FOCUS Magazin zu finden, das im Zeitungshandel und online für 4,90 € erhältlich ist.
Künstliche Intelligenz kann nur 17 Prozent der freiberuflichen Dienstleistungen unterstützen
Laut einer Befragung des BFB kann die Künstliche Intelligenz (KI) nur 16,9 Prozent der freiberuflichen Dienstleistungen direkt unterstützen. Die Studie nennt als Grund, dass KI die menschliche Intelligenz, d. h. die individuelle Problemlösung, aktuell nicht ersetzen kann.
Allerdings ist in anderen Bereichen das Entlastungspotenzial deutlich höher. Im Fachkräftebereich sehen 69,8 Prozent der Befragten entsprechende Potenziale. Helfen kann KI nach Einschätzung der Befragten gerade im Organisationsbereich und der Verwaltung. Insbesondere in der Datenaufbereitung können laut der Studie sogar 87 Prozent der Aufgaben direkt durch KI unterstützt werden.
Artikel unserer Freiberufler: Wie Sie Dolmetscher richtig einsetzen
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem kurzen Artikel in den Freelance-Market-News vorstellen. In dieser Ausgabe präsentiert sich unser Freelancer Nummer 35 aus Stuttgart, der als Englisch-Dolmetscher mit 35 Euro/h gelistet ist.
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Dolmetschen – Dabei denkt man gern an eine Kabine mit 1-2 Dolmetschern und ungern an die Kosten. Der Tagessatz eines Dolmetschers beträgt ca. 900 Euro pro Tag plus Reisekosten und eine Kabine mit Tontechnik liegt bei rund 2000 Euro. Da fragt man sich: Geht das nicht auch günstiger?
Nun, zwei Dolmetscher sind meistens nötig, weil ein Dolmetscher nach ca. 20 Minuten eine Pause braucht, egal ob er simultan oder konsekutiv dolmetscht. Manchmal, wenn eine grobe Übersetzung ausreicht, die Veranstaltung kurz ist oder es viele Pausen gibt, reicht auch ein Dolmetscher. Unter Umständen genügt auch eine Personenführungsanlage (wie bei Tour-Guides in Museen oder bei lauten Fabrikbesichtigungen). Die Miete einer solchen Anlage mit einigen Kopfhörern, die in einen tragbaren Koffer passt, liegt bei unter 100 Euro. Beim „ins Ohr flüstern“ oder „ins Bühnenmikrofon sprechen“ entfällt die Technik komplett, d. h., der Gesamtpreis schwankt zwischen ca. 400 und 4000 Euro. Das ist gut zu wissen.
Doch es gibt noch eine Möglichkeit: Schriftdolmetschen – Dabei tippt der Dolmetscher auf einem Laptop, was mittels eines Projektors 'live' angezeigt wird – ähnlich wie Untertitel in einem Kinofilm. Projektor und Laptop sind meist vorhanden, so dass man sich die gemietete Technik spart. Dabei sind oft nur Zusammenfassungen möglich, die ein guter Schriftdolmetscher gelegentlich sogar besser auf den Punkt bringt als so mancher Referent.
Ein leistungsstarker und flexibler Dolmetscher wird Ihnen all diese Möglichkeiten anbieten, so dass Ihre fremdsprachigen Teilnehmer alles verstehen und Sie nur das Nötigste dafür ausgeben.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Der sparsame Finanzberater
Der Besitzer eines kleinen Reisebüros trifft sich zum ersten Mal mit dem Freelancer. 'Ich brauche einen Finanzberater und Bilanzbuchhalter mit Erfahrungen in der Reisebranche, vor allem aber jemanden, der mir wirklich alle finanziellen Sorgen abnimmt!'.
Zuversichtlich antwortet ihm darauf der Freiberufler: 'Da bin ich genau der Richtige! Ich werde alle finanziellen Probleme von Ihnen fernhalten und Sie brauchen sich bestimmt nicht mehr mit Geldangelegenheiten herumzuärgern. Welchen Stundensatz würden Sie mir denn bezahlen?'.
Daraufhin bietet der Unternehmer neunzig Euro pro Stunde zum Einstieg, worauf der Freiberufler erstaunt fragt: 'Kann sich Ihr kleines Reisebüro einen so teuren Buchhalter überhaupt leisten?'.
Der Reisebürobesitzer wird bleich und sagt dann mit leiser Stimme: 'Sehen Sie, das ist schon meine erste finanzielle Sorge!'.
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