Freelance-Market-News 06/2023
Liebe Leser,
obwohl die deutsche Wirtschaft überraschend das zweite Quartal in Folge geschrumpft ist und daher jetzt offiziell in einer Rezession steckt, haben wir diesen Monat geradezu ein Potpourri an guten Nachrichten.
So knallten vor ein paar Tagen bei uns die Sektkorken, als Freelance-Market von FOCUS und Statista zum “Top Personaldienstleister 2023” gekürt wurde. Grund zur Freude haben aber auch Webseitenbetreiber, die bislang Massenabmahnungen wegen der Nutzung von Google-Fonts fürchten mussten. Jetzt hat die Rechtsprechung der Praxis fingierter Abmahnungen einen wirksamen Riegel vorgeschoben.
In unseren weiteren Artikeln geben wir Ihnen Tipps für ein überzeugendes Freelancer-Profil und im Freelancerartikel lernen Sie, wie man das Risiko psychischer Belastung durch eine Gefährdungsbeurteilung schnell in den Griff bekommt. In unserem Witz zum Schluss geht es dann noch um einen Freelancer, der versehentlich in die IT-Abteilung einer Firma einbricht.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Vergnügen beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Freelance-Market erneut zum “FOCUS Top Personaldienstleister” gekürt
Freelance-Market erhielt jetzt die Auszeichnung “FOCUS Top Personaldienstleister 2023” in der Kategorie „Freelancer-Vermittler“. Die Titelvergabe erfolgte auf Basis einer aktuellen Marktbefragung, die das Marktforschungsunternehmen Statista für das Nachrichtenmagazin FOCUS durchgeführt hat. Die Auszeichnungen wurden in den fünf Kategorien (Freelancer-Vermittler, Interim-Management, Zeitarbeit, Professional Search und Executive Search) vergeben.
Dr. Rainer Kurz sagt über die erneute Ernennung zum FOCUS Top Personaldienstleister: “Wir haben unser Ranking vor allem unseren zahlreichen Kunden aus Industrie (19%), Baubranche (11%) und Agenturen (9%) aber auch vielen Ingenieurbüros, Beratungsunternehmen und Start-Ups zu verdanken, für die wir inzwischen seit 19 Jahren erfolgreich passende Freelancer finden. Ein Dank gebührt aber auch unseren hervorragenden Freelancern aus 45 Branchen, die zum Teil schon seit über zehn Jahren bei uns gelistet sind. Dass wir bereits im vierten Jahr zum FOCUS Top Personaldienstleister ernannt wurden, ehrt uns besonders und unterstreicht die Nachhaltigkeit unseres innovativen Vermittlungsansatzes.”
Für die Erhebung zum “FOCUS Top Personaldienstleister 2023” wurden neben 1900 Freiberuflern und Jobkandidaten auch 2200 Führungskräfte in Unternehmen befragt. Die Befragungen wurden über die Statista-Webseite und ein Online-Access-Panel durchgeführt. Die Entscheider konnten bis zu zehn ihnen bekannte Personaldienstleister bewerten. Zu diesem Zweck erhielten sie eine Liste von rund 4000 Personaldienstleistern.
Statista berücksichtigte bei der Auswertung sowohl die Häufigkeit der Nennung als auch die Beurteilungen in den diversen Bewertungsbereichen. Dazu wurden in den Bereichen Qualität, Güte der Profile, Servicequalität, Vermittlungsgeschwindigkeit und Preis-Leistungsverhältnis Schulnoten von 1 bis 6 vergeben.
Um die Auszeichnung “FOCUS Top Personaldienstleister 2023” zu erhalten, musste eine Mindestzahl an Nennungen vorliegen und bei der Bewertung eine hervorragende Gesamtnote über alle Bewertungsbereiche erreicht werden.
Der Bericht zur Vergabe des Titels “FOCUS Top Personaldienstleister 2023” ist im aktuellen FOCUS Magazin zu finden, das im Zeitungshandel und online für 4,90 € erhältlich ist.
Entwarnung für Webseitenbetreiber: Fingierte Abmahnungen wegen Google-Fonts unzulässig
Ausgangspunkt war ein Gerichtsurteil im Januar 2022 in München, bei dem ein Kläger Recht bekam. Er behauptete, dass durch die Verwendung von Google Fonts auf einer besuchten Website seine Rechte verletzt wurden. Beim Aufrufen der Website wurde die IP-Adresse des Nutzers an Google in den USA übermittelt, was gegen die Datenschutzgrundverordnung verstößt. Das Gericht entschied tatsächlich, dass dies eine Verletzung der Rechte des Klägers darstellt. Die Website-Betreiberin musste dem Kläger 100 Euro Schadensersatz zahlen und wurde dazu verurteilt, dies in Zukunft zu unterlassen. Bei Zuwiderhandlung drohte ein Ordnungsgeld von bis zu 250 000 Euro.
Nach diesem Urteil gab es plötzlich viele ähnliche Schadensersatzforderungen gegen Unternehmen und Selbstständige, die Google Fonts verwendet haben, die nicht unmittelbar auf dem eigenen Webserver eingebunden waren. Auch einige unserer Freelancer waren betroffen oder machten sich Sorgen.
Bei genauer Betrachtung hat das Gericht zwar entschieden, dass das Einbinden von Google Fonts nicht ordnungsgemäß ist, wenn diese vom Google-Server nachgeladen werden, aber in diesem Zusammenhang auch das willkürliche Abmahnen für unwirksam erklärt. Ähnlich wie beim seit Jahren grassierenden Missbrauch von Abmahnungen versuchten hier Personen, ohne wirklich selbst betroffen zu sein, Profit aus der Situation zu ziehen.
So wurde das Web systematisch nach nachladenden Google-Fonts durchsucht und ein Strohmann, der jeweils mit einer zwielichtigen Rechtsanwaltskanzlei unter einer Decke steckte, hat dann gezielt diese Seiten besucht und diesen Besuch durch Screenshots dokumentiert. Danach hat diese Person über “ihren” Anwalt behauptet, ihre Persönlichkeitsrechte seien wegen der Weiterleitung auf einen Google-Server verletzt worden. Insgesamt wurden von einigen wenigen Abmahnern insgesamt weit über 100 000 Webseitenbetreiber kontaktiert und zur Zahlung aufgefordert.
Diese unsägliche Praxis hat jetzt die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen, die jetzt aktiv gegen die Abmahnkanzleien und ihre Strohmänner vorgeht. So hat die Polizei inzwischen die Räume einer Rechtsanwaltskanzlei und möglicherweise auch die der beteiligten Strohmänner durchsucht, da der Verdacht besteht, dass juristische Mittel missbraucht wurden.
Acht Tipps für ein überzeugendes Freelancer-Profil
Ein gut gepflegtes Profil ist Voraussetzung für den Erfolg als Freelancer. Freiberufler, die sich bei der Ausgestaltung ihres Profils besondere Mühe geben, erhalten deutlich mehr Beauftragungen bei Freelance-Market. Unsere besten Freelancer wurden jeweils bereits über hundert Mal vermittelt. Doch was macht überhaupt ein gutes Profil aus? Im Folgenden haben wir acht leicht umsetzbare Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie Ihre Auslastung vervielfachen können.
Tipp 1: Lassen Sie sich leicht finden
Ihr Profil ist natürlich die Basis, um überhaupt gefunden zu werden. Unsere Auftraggeber suchen entweder direkt über Freelance-Market nach passenden Fachexperten oder nutzen Suchmaschinen wie Google, über die sie auf Ihr Freelance-Market-Profil gelangen.
Dabei spielen die in Ihrem Profil verwendeten Begriffe und Bezeichnungen eine wichtige Rolle. Wählen Sie daher am besten häufig benutzte Ausdrücke und Abkürzungen, mit denen man in Ihrer Branche vertraut ist. Gute Beschreibungen enthalten viele relevante Suchbegriffe und die zugehörigen Profile werden daher auch häufiger gefunden und angefragt.
Profilbeispiel: Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (Krankenhäuser, Kliniken, Therapeuten) mit Schwerpunkt ISO 9001-Zertifizierung. Aufbau von Gesundheitsschutzprozessen, medizinischen Workflows und Standards (DICOM, HL7).
Tipp 2: Zeigen Sie Ihre Stärken und Spezialisierungen
Es geht nicht nur darum, möglichst oft gefunden zu werden. Wesentlich ist auch, von den Auftraggebern ausgewählt zu werden, d. h. die Entscheider davon zu überzeugen, dass Sie die genau passende Fachkenntnis haben. Machen Sie Ihr Profil so spezifisch wie möglich und Sie brauchen nicht mit den zahlreichen Generalisten in Konkurrenz zu treten!
Immer wieder sehen wir Profile, die sehr allgemein gehalten sind, in der Hoffnung, dass man mit einem generischen Profil besonders viele Aufträge erhält. Dabei gibt es bereits mehr als genug Profile, die so etwas schreiben wie “Programmierarbeiten aller Art”. Besser wäre hier beispielsweise “Programmierarbeiten speziell für ERP- und datenbankgestützte Prozesse im Lebensmittel-Einzelhandel”. Zeigen Sie Ihre Stärken und heben Sie sich von anderen Freelancern ab!
Tipp 3: Beschreiben Sie den Nutzen, den Ihr Kunde hat
Alles, was Sie im Profil schreiben, sollte für Ihre potentiellen Kunden relevant sein. Fragen Sie sich daher, was ein Leser Ihres Profils mit der einen oder anderen Information anfangen kann. Hilft ihm die Angabe, Ihre Eignung für einen Auftrag richtig einzuschätzen oder handelt es sich nur um eine wenig relevante Episode aus Ihrem Lebenslauf? Lassen Sie im Zweifelsfall lieber unwichtige Dinge weg. Nutzen Sie den Platz besser für Hinweise zu Ihren bisherigen Erfolgen und relevanten Stärken.
Ein Beispiel: “Abschluss von über 15 IT-Großprojekten unter Einhaltung der Zeit- und Kostenvorgaben.”
Tipp 4: Nutzen Sie eine Arbeitsprobe, um Ihre Arbeitsweise anschaulich zu machen
Auf Freelance-Market haben Sie die Möglichkeit, eine eigene Arbeitsprobe zu hinterlegen. Mit dieser kann sich der Auftraggeber ein Bild von der Art und Qualität Ihrer Arbeit machen. Machen Sie unbedingt Gebrauch von dieser Möglichkeit. Welche Art von Arbeitsprobe optimal ist, hängt von Ihrem Tätigkeitsfeld ab. Als Werbetexter können Sie bspw. eigene Textproben hochladen und als Grafiker selbst erstellte Designs zeigen.
Eine besonders hervorstechende 'Arbeitsprobe' ist ein Video mit Ihrer kurzen Selbstvorstellung. Insbesondere, wenn Sie vor Ort mit Ihren Kunden zusammenarbeiten, so dass der persönliche Faktor eine große Rolle spielt (beispielsweise als Coach). So können Sie mit einem Video leichter Nähe und Vertrauen schaffen.
Tipp 5: Gewinnen Sie Referenzgeber, um Vertrauen zu schaffen
Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor sind gute Empfehlungen. Haben Sie einen Auftrag erfolgreich abgeschlossen, dann bitten Sie Ihren Auftraggeber freundlich um ein kurzes positives Feedback, das dann in Ihrem Profil veröffentlicht wird.
Ebenso können Sie Ihre bisherigen Kunden bitten, als Auskunftgeber zur Verfügung zu stehen. Deren Kontaktdaten werden dann in Ihrem Profil hinterlegt und in Ihrem Profil wird die Zahl Ihrer Referenzgeber für alle sichtbar angezeigt. Die Kontaktdaten der Referenzgeber sind selbstverständlich nicht für jeden öffentlich sichtbar, sondern werden nur im Falle einer Vorstellung dem Nachfrager mitgeteilt.
Tipp 6: Laden Sie ein Porträtfoto hoch, um Nähe zu schaffen
Viele Freiberufler haben ein Profil ohne Porträtfoto. Obwohl das Aussehen eigentlich keine Aussage über Fähigkeiten und Zuverlässigkeit macht, werden Freelancer mit Foto deutlich häufiger angefragt. Da dies selbst für einfache Porträtbilder gilt, ist selbst ein mittelmäßiges Foto besser als gar keines. Wichtig ist nur, dass Ihr Gesicht gut sichtbar ist.
Ein Foto muss nicht unbedingt vom Fotografen stammen, wobei professionelle Porträts natürlich die größte Wirkung haben. Am besten ist es, wenn Sie darauf freundlich, professionell und selbstbewusst wirken.
Tipp 7: Lassen Sie Ihre Kunden nicht im Regen stehen
Versuchen Sie, Ihre Kunden gut zu betreuen und lassen Sie diese nicht im Regen stehen. Versprechen Sie lieber weniger und übertreffen Sie dann die von Ihnen gesetzten Erwartungen. So kommen Sie zu einer guten Sternchen-Bewertung Ihres Profils. Während die meisten Freelancer eine Bewertung mit zwei Sternchen haben, ist die Top-Bewertung mit drei Sternchen nur den besten 15 Prozent vorbehalten. Freelancer mit drei Sternchen erhalten deutlich mehr Vorstellungen.
Tipp 8: Lernen Sie von erfolgreichen Freelancern
Auf Freelance-Market.de sehen Sie auf einen Blick, wie oft ein Profil in der Vergangenheit abgerufen wurde. Nehmen Sie sich etwas Zeit und studieren Sie die erfolgreichsten Profile in Ihrer Branche. Wie beschreiben die Freelancer ihre Leistungen und welche Arbeitsproben wurden hochgeladen? Wie ist das Feedback der Referenzgeber formuliert? Die gewonnenen Erkenntnisse helfen Ihnen, das eigene Profil noch besser zu machen.
Freelancer des Monats: Gefährdungsbeurteilung für psychische Belastung
Einmal monatlich stellen wir in einem kurzen Artikel einen Freiberufler vor. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen Frau Yerlice aus Hannover, die sich als Personalberaterin unter der Freelancer-Nummer 19843 bei uns registriert hat.
Frau Yerlice ist Personalbetriebswirtin und verfügt über eine Mediatoren-Ausbildung, die sie 2019 beim VNB Hannover erfolgreich abgeschlossen hat. Zuvor war sie Projektmanagerin in einem großen Konzern und hat eine „Gefährdungsbeurteilung für psychische Belastung am Arbeitsplatz“ für insgesamt 1700 Mitarbeiter organisiert. Als Mediatorin konnte sie Konfliktsituationen bei Firmen, Ehepaaren und Eltern-Kind-Beziehungen erfolgreich lösen. Frau Yerlice freut sich auch über Aufträge im Bereich privater Mediation, d. h. dem Lösen von Konflikten zwischen z. B. Nachbarn, Freunden oder innerhalb der Familie.
Freelance-Market-Witz des Monats: Wie ein Freelancer in den Serverraum einbricht
Eine wahre Geschichte: Ein IT-Sicherheitsmanager hat um acht Uhr morgens seinen ersten Projekttag bei seinem Kunden, einem mittelständischen Maschinenbaubetrieb im Industriegebiet.
Als er morgens, Viertel vor acht, neben dem Gebäude steht, sieht er eine offene Hintertür bei der Laderampe. Er geht, ohne dass es jemandem auffällt, hinein und versucht sich zurechtzufinden. Es dauert nicht lange und er steht ganz alleine im Serverraum. Er ist über die IT-Sicherheit entsetzt, da er ohne weiteres die Server heraustragen könnte. Er schaut sich noch etwas im Serverraum um und will dem Geschäftsführer, mit dem er um 8 Uhr einen Termin hat, gleich darüber berichten.
Da er sich im Gebäude nicht auskennt, fragt er einen Mitarbeiter, den er auf dem Gang trifft, wo es denn zum Geschäftsführer, Herrn X, geht. Der Mitarbeiter sagt, dass er Herrn X nicht kennt und der Geschäftsführer der Firma ganz anders heißt. Es stellt sich heraus, dass der Freelancer sich in der Firma auf dem Nachbargrundstück befindet.
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