Freelance-Market-News 12/2021
Liebe Leser,
da Weihnachtsfeiern dieses Jahr pandemiebedingt überwiegend online stattfinden, haben wir in diesen News ein paar Tipps, wie Sie sich als Freelancer oder Unternehmer passend auf (digitalen) Weihnachtsfeiern benehmen.
Einen Ausblick auf das kommende Business-Jahr gibt es dann in der aktuellen KPMG-Studie “Business Destination Germany 2022”, laut der wir uns ganz schön anstrengen müssen, um weiter ganz vorne in der Weltwirtschaft mitmischen zu können.
Unserer aktueller Tipp erklärt Ihnen dann, warum Freelancer-Profile mit einem klar definierten Stundensatz versehen sein müssen und der Gastartikel beschäftigt sich mit der Glücksforschung, der persönlichen Zufriedenheit und was die Bittbriefe von Wohltätigkeitsorganisationen zur Weihnachtszeit damit zu tun haben. Im Freelancer-Witz am Schluss verraten wir Ihnen dann noch, was Freelancer ihren Kindern zu Weihnachten schenken.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und im Namen unseres gesamten Teams eine frohe Weihnachtszeit!
Ihr Rainer Kurz
Dos and Don’ts auf (digitalen) Weihnachtsfeiern
Wir sind angekommen … in der Weihnachtszeit! Und das ist auch die Zeit der Weihnachtsfeiern. Und was für Angestellte gilt, gilt auch gleichermaßen für Freelancer.
Jeder sollte bei einer offiziellen Weihnachtsfeier die Etikette wahren. Bei Angestellten kann solch eine Veranstaltung ein Karrierekiller sein, für den Freelancer steht möglicherweise ein Anschlussauftrag auf dem Spiel. Aber starten wir beim Beginn.
Werden Sie zu einer Weihnachtsfeier eingeladen, dann ist es oftmals schon ein Indikator dafür, dass Ihre Arbeit wertgeschätzt wird. Nehmen Sie teil! Es macht einen guten Eindruck.
Seien Sie pünktlich und gehen Sie nicht ‚pünktlich‘ nach dem Abendessen. Wahren Sie den Anstand und bleiben Sie noch mindestens ein Getränk nach dem Essen.
Erkundigen Sie sich bei Ihren angestellten Kollegen oder bei den Organisatoren zum Dresscode. Nicht zu leger und auch nicht overdressed. Für Frauen: Ein tiefer Ausschnitt oder ein zu kurzer Rock sind unpassend für solche Anlässe. Und wenn Sie digital teilnehmen sollten, sollte die Umgebung zu einer Weihnachtsfeier passen.
Lassen Sie den Auftraggeber, Firmeninhaber, Abteilungsleiter das Buffet eröffnen, reihen Sie sich dann in die Warteschlange am Buffet ein und drängeln Sie bitte nicht. Oftmals ergeben sich beim Warten auch noch Gespräche, die zum Netzwerken genutzt werden können. Essensberge auf dem Teller sehen nicht gut aus. Nehmen Sie lieber weniger und gehen dafür öfter.
Schwere und komplizierte Gesprächsthemen sind an diesem Abend tabu. Keine persönlichen Probleme, Politik oder gar Persönliches anderer aus dem Betrieb. Halten Sie Smalltalk und sprechen Sie eher schöne Dinge an, welche Ihr Gegenüber interessieren könnten, vielleicht den nächsten Urlaub oder ein unverfängliches Hobby.
Wenn Sie nicht ausdrücklich auf Alkohol verzichten, dann dürfen Sie natürlich gerne auch etwas Alkohol konsumieren, jedoch trinken Sie in Maßen. Stoppen Sie rechtzeitig und erinnern Sie sich an Ihre Verantwortung.
Auf vielen Weihnachtsfeiern geht es oftmals heiß her. Und hier ist jetzt nicht die Kerze auf dem Tisch gemeint. Begeben Sie sich nicht in die Flirtfalle. Auch wenn es an dem Abend vielleicht legitim erscheint, Sie sind vielleicht schon während der Weihnachtsfeier Gesprächsthema. Und dieses Thema wird Sie lange Zeit nicht loslassen.
Weihnachtsfeiern sind sehr gute interne Netzwerkveranstaltungen. Als Freelancer wird man sehr oft als “der teure Externe” betrachtet. Auf solchen Veranstaltungen hat man durchaus die Möglichkeit, für sich selbst Werbung zu machen und sein Image aufzupolieren. Oftmals fallen unsichtbare Barrieren.
Freelance-Market wünscht Ihnen jetzt schon eine schöne Weihnachtsfeier!
KPMG: Internationale Unternehmen fahren Investitionen in Deutschland zurück
Die Attraktivität Deutschlands als Wirtschaftsstandort ist in Gefahr. Nach Einschätzung ausländischer Investoren haben sich die schon in der Vergangenheit bemängelten Schwächen nicht verbessert. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen KPMG-Studie “Business Destination Germany 2022”.
Für die Studie wurden 360 Finanzvorstände der größten deutschen Tochtergesellschaften internationaler Konzerne zu ihrer Wahrnehmung des Wirtschaftsstandorts Deutschland befragt. Untersucht wurden dabei die wichtigsten Standortfaktoren im EU-Vergleich.
Demnach hat Deutschland hinsichtlich der Standortfaktoren Steuersystem, Digitalisierung und logistische Infrastruktur im EU-Vergleich weiter an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Selbst unsere bekannten Standortstärken wie innovationsförderndes Umfeld, Prozessautomatisierung und Arbeitsproduktivität werden inzwischen schlechter bewertet.
Als größtes Investitionshemmnis zählen internationale Konzerne die unzureichende digitale Infrastruktur in Deutschland. Nur 13 Prozent der befragten Finanzchefs stufen sie in die Top 5 der EU ein, für 24 Prozent zählt unsere Digitalinfrastruktur dagegen zu den fünf schlechtesten in der EU.
Hinzu kommen Mängel in der logistischen Infrastruktur. Nur noch 59 Prozent der CFOs betrachten sie als eine der fünf besten in der EU. Vor vier Jahren waren es noch 76 Prozent.
Auch das Steuersystem erhält eine besonders schwache Bewertung. Lediglich jeder fünfte Befragte zählt es noch zu den Top 5 in der EU. 25 Prozent dagegen halten es für eines der fünf unattraktivsten Europas.
Diverse Industrien befinden sich aufgrund der Megatrends Digitalisierung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie der geopolitischen Entwicklungen und dem demografischen Wandel in einem grundlegenden Transformationsprozess. Diesem Veränderungsdruck begegnet die deutsche Politik nach Auffassung internationaler Investoren bislang zu wenig agil.
Dennoch sehen mindestens 40 Prozent der Befragten Deutschland bei zehn der sechzehn erhobenen Standortfaktoren unter den Top-5-Ländern in der EU. Insofern erscheint das Umfeld für internationale Investoren in Deutschland auf den ersten Blick weiter intakt. Die besten Bewertungen erhält der Wirtschaftsstandort erneut bei den Faktoren Lebensstandard (81 Prozent) sowie öffentliche Sicherheit und politische Stabilität (je 80 Prozent).
Geschätzt wird zudem die hohe Arbeitsproduktivität – ihre seit 2018 währende Stagnation wird allerdings mit Sorge wahrgenommen. Die Stagnation der Arbeitsproduktivität steht im krassen Kontrast zur Entwicklung in anderen Industrieländern und dem EU-Durchschnitt.
Daneben zeigt die Umfrage auch positive Entwicklungen. So hat Deutschland in Bezug auf die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte deutliche Fortschritte erzielt. Laut der Studie sehen 38 Prozent der Befragten Deutschland unter den Top 5 in Europa. Vor zwei Jahren befanden dies nur 25 Prozent.
Aktuell planen aber nur noch 19 Prozent der Finanzvorstände in den kommenden fünf Jahren eine Investition von mindestens zehn Millionen Euro pro Jahr in Deutschland. Vor vier Jahren wollten dies noch 34 Prozent der Befragten.
Warum müssen Freelancer-Profile mit einem Stundensatz versehen sein?
Der feste Stundensatz verbessert die Vergleichbarkeit der Angebote und erspart Nachfragern und Freelancern zeitaufwändige Preisverhandlungen. Der Stundensatz ist daher verbindlich, die Stundensatz-Angabe erfolgt im Profil als Nettobetrag (ohne Mehrwertsteuer) und ohne Reisekosten/Spesen. Freelancer sind gegenüber ihren Nachfragern an diesen Stundensatz gebunden.
Falls Freelancer unterschiedliche Stundensätze für unterschiedliche Aufgaben haben, ist der höchste Stundensatz im Profil anzugeben. Konstellationen mit geringeren Stundensätzen können unter ´Sonstige Angaben´ im Profil beschrieben werden. Beispielsweise “20% geringerer Stundensatz bei Aufträgen über 100 Stunden”. Unabhängig von dem tatsächlich durch den Freelancer berechneten Stundensatz wird die durch Freelance-Market berechnete Vorstellungsgebühr immer auf der Basis des im Profil angegebenen Stundensatzes berechnet.
Gastartikel von Unternehmensberater Johannes Maib: Viel Glück!
In der Weihnachtszeit stapeln sich bei mir die Bittbriefe von Wohltätigkeitsorganisationen. Alle tun angeblich etwas gegen die Not auf der Welt und wollen dafür mein Geld. Aber was bringt das wirklich? Mache ich die Welt damit glücklicher?
Vielleicht sagt es uns die Glücksforschung. Was für ein Forschungsgebiet! Ob Glücksforscher glücklich sind? Glück ist ein flüchtiges Gefühl, das Glücklichsein leider kein Dauerzustand. Es sind kurze Glücksmomente, die uns glücklich machen. Ein kleines Kind auf dem Arm seiner Mutter reicht mir mit breitem Lachen seine angeknabberte Brezel. Ein umweltbewegter Stuttgarter berichtet euphorisch, wie er am Wochenende mit vielen Gleichgesinnten den Sieg im Hambacher Forst gefeiert hat. Mein Handy – verloren, nicht zu finden. Panik! Alle meine Kontakte, die WhatsApp-Nachrichten, meine Fotos – alles weg! Wann hatte ich es zuletzt gesichert? Erst die geniale App „Finde mein Handy“ führte mich auf die Spur: Es hatte sich im Gartenschuppen versteckt. Glücksmomente!
Glück haben, glücklich sein, das ist sehr persönlich und nur von kurzer Dauer. Wie fängt der Glücksforscher diesen flüchtigen Schmetterling ein? Es gibt tatsächlich einen Glücksatlas. In Schleswig-Holstein und Hamburg ist man glücklicher als in Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Wer länger als 40 Minuten zur Arbeit fahren muss, ist unglücklicher als der im Homeoffice. Wer mehr verdient, wer gesund ist, wer schöner wohnt ist glücklicher.
Unter den 28 EU Staaten liegt Deutschland allerdings nur auf Platz 9, hinter Dänemark und Holland, allerdings weit vor den Griechen, Serben und Bulgaren. Insgesamt sind alle Europäer glücklicher als in den Jahren zuvor. Weltweit rangiert Finnland an der Spitze im „World Happiness Report“ – ja, auch den gibt es. Deutschland liegt auf einem achtbaren 15. Platz, vor den USA auf Platz 18, Frankreich (23), Haiti (148) und Schlusslicht Burundi (156). Aber auch diese Statistik misst nicht das Glück im Leben. In all diesen Studien wurden die Menschen nach ihrer Zufriedenheit mit den jeweiligen Lebensumständen gefragt. Wer gesund und glücklich ist lebt länger. Diese Erkenntnis der Glücksforschung überrascht nicht. Das wusste schon Voltaire: „Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“
Lässt sich das Glück bewusst herbeiführen? Höherer Mindestlohn? Mehr Mütterrente? Kürzere Arbeitszeit? Weniger CO₂? Alle diese Wohltaten leiden unter dem Phänomen des eskalierenden Nullpunktes: Eine Verbesserung macht nur kurzfristig zufrieden, dann sind die Ansprüche gestiegen und die alte Unzufriedenheit kehrt zurück. Auch die öffentliche Berichterstattung neigt dazu, über die Katastrophen, die Skandale und das Unglück zu berichten. Wen interessiert schon, wie viele Migranten NICHT im Mittelmeer ertrunken sind? Wie viele Millionen Menschen auf der Welt aus Hunger und Armut herausgekommen sind?
Zum Start des neuen Jahres deshalb ein paar positive Nachrichten, die uns und den Rest der Welt glücklicher machen (sollten): Die Zahl der Menschen in absoluter Armut auf der Welt hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als halbiert! Ebenso sank die Kindersterblichkeit um mehr als die Hälfte. Selbst die Feinstaubwerte in Deutschland haben sich halbiert. Unsere Lebenserwartung liegt in Deutschland bei 81 Jahren – zehn Jahre mehr als in der Generation unserer Eltern. Und wenn sie denn sterben, vererben sie so viel Vermögen wie in keiner Generation zuvor.
Und? Hat’s gewirkt? – Oder immer noch nicht glücklich? Dann dürfen wir nicht traurig sein: Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf. Bei den Dänen – haben Glücksforscher herausgefunden – sind’s die Gene. Man ist halt glücklich, weil man es von Natur aus ist.
Artikel unserer Freiberufler: Interimsmanagement im Anlagenbau
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen den Projekt- und Interimsmanager Nr. 965. Der Diplomingenieur für Maschinenbau aus Saarbrücken ist mit 48 Euro/Stunde gelistet.
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Mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung und Branchenkenntnissen im Anlagen-, Maschinen-, Ofen- und Stahlbau sowie umfangreichen Qualifikationen in den Bereichen Projektmanagement und Unternehmensberatung, habe ich mich vor einigen Jahren selbstständig gemacht. Heute unterstütze ich als Projekt- und Interimsmanager sowie als Prozessberater und Trainer kleine und mittelständische Unternehmen bei der Optimierung ihrer innerbetrieblichen Prozesse und der Leistungssteigerung. Durch meine Arbeit vermittle ich Methoden und Tools, die dazu dienen, dass sich meine Kunden zukünftig noch professioneller und eigenständiger entwickeln können. Mein Motto dabei ist ´Hilfe zur Selbsthilfe´.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Was Freelancer ihren Kindern zu Weihnachten schenken
Ein Programmierer, ein Designer und ein Prozessberater streiten sich darüber, welchen Computer man seinen Kindern zu Weihnachten schenken soll .
Der Open-Source-Programmierer: „Die richtigen Programmierer arbeiten mit einem Linux-PC und lassen ihre Kinder mit dem Windows-Computer spielen.“
Darauf der Designer: „Richtige Designer arbeiten mit einem Apple und geben den Windows-Computer ihren Kindern zum Spielen.“
Der Prozessberater war bis zum Schluss ruhig und meint dann: „Richtige Berater lassen den Computer für sich arbeiten und spielen zu Hause selbst mit ihren Kindern!“
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