300 000 Stellen bei Freiberuflern unbesetzt
Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts für Freie Berufe hat jeder fünfte Freiberufler unbesetzte Arbeitsplätze. "Knapp 300 000 Stellen sind bei den Freien Berufen unbesetzt. Der Wettbewerb um kluge Köpfe verschärft sich im Zuge des demografischen Wandels. Bei den Freiberuflern wirkt sich dieses Phänomen noch intensiver aus. Denn die Freien Berufe sind ein Wachstumssektor.", so Professor Wolfgang Ewer, Präsident des Bundesverbands der Freien Berufe.
Besonders häufig fehlen den Freiberuflern angestellte Fachkräfte. Mehr als die Hälfte der Befragten erhalten zu wenige Bewerbungen für ihre Angebote. Ursache für die Besetzungsprobleme sind insbesondere die mangelnde Attraktivität des Standorts, die fehlende Kinderbetreuung und fehlende berufliche Perspektiven für Ehepartner. In den Metropolregionen sind die hohen Wohnkosten ein zusätzliches Rekrutierungsproblem.
Das Institut führte die repräsentative Umfrage unter rund 800 Freiberuflern im vierten Quartal 2019 durch. Die Ergebnisse im Einzelnen:
21 Prozent der befragten Freiberufler haben derzeit mindestens eine offene Stelle. Davon haben 61 Prozent eine offene Stelle, 32 Prozent zwei und 7 Prozent drei oder mehr offene Stellen.
Kleine Orte sind dabei besonders betroffen: So haben in Kleinstädten 44 Prozent der befragten Freiberufler mindestens eine offene Stelle, während es in Mittelstädten 27 Prozent und in Großstädten "nur" 17 Prozent sind.
Die Problematik dürfte sich weiter verschärfen: 26 Prozent der befragten Freiberufler gehen für 2021 von einem höheren Personalbedarf aus, gegenüber nur 10 Prozent von einem geringeren.
Bei den Gegenmaßnahmen steht an erster Stelle (42 Prozent aller Nennungen) die Fort- und Weiterbildung. 28 Prozent wollen weniger Aufträge annehmen, 27 Prozent bieten verstärkt Teilzeit an und 23 Prozent versuchen die Arbeitsfelder ihrer Mitarbeiter anzupassen. 22 Prozent fördern gezielt ältere Arbeitnehmer bzw. 7 Prozent Jugendliche ohne Berufsabschluss.
Persönliche Kontakte sind mit weitem Abstand erste Wahl bei der Rekruitierung, gefolgt von Praktika, Online-Stellenbörsen, die Agentur für Arbeit (Jobcenter) und sozialen Netzwerken.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 02/2020 veröffentlicht.