Zahl der Freiberufler in Ostdeutschland verdreifacht
Es ist jetzt 30 Jahre her, dass am 9. November 1989 die Mauer fiel. Was Freiberufler angeht, ist, laut dem Bundesverband der Freien Berufe, die wirtschaftliche Wiedervereinigung inzwischen vollzogen. So sei die Zahl der Freiberufler in den neuen Bundesländern zwischen 1993 und 2019 um 312 Prozent auf 272.000 gewachsen. In den alten Bundesländern betrug der Zuwachs immerhin 148 Prozent, was gesamtdeutsch einem Anstieg um 167 Prozent entspricht. Waren es 1993 noch 533.000 Freelancer, liegt die Zahl 2019 bei 1.432.000.
Die Angleichung des Ostens zeigt sich auch anhand der im letzten Monat publizierten Studie von Freelance-Market, wonach beispielsweise das Postleitzahlgebiet 1 (Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern) genau die gleiche Freelancerdichte aufweist wie der Bundesdurchschnitt. Bei der Auftraggeberdichte liegt dieses Postleitzahlengebiet sogar 36% über dem Bundesdurchschnitt. Hingegen liegt das Postleitzahlengebiet 0 (Leipzig, Dresden, Cottbus) noch zurück: Sowohl die Freelancerdichte als auch die Auftraggeberdichte erreicht nur etwa der Hälfte des Bundesdurchschnitts.
"Demokratie braucht Mut. Freie Berufe tragen im wiedervereinigten Deutschland seit 30 Jahren dazu bei", meint Prof. Dr. Ewer, Präsident des Bundesverbands der Freien Berufe. "Das bereits in den alten Ländern praktizierte System ‚Freier Beruf‘, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht, setzte sich durch."
Die ostdeutschen Freiberufler beschäftigen aktuell 698.000 Personen (Freiberufler dürfen bis zu 10 Mitarbeiter haben), was einer Verdopplung gegenüber 1993 entspricht. Dies ist analog zur bundesweiten Entwicklung, wo es im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von 121 Prozent gab (1993: 1.687.000, 2019 : 3.722.000 Mitarbeiter).
Im Vergleich mit anderen Beschäftigungsarten stieg die Zahl der Freiberufler seit 1993 sowohl deutlich schneller als die der sonstigen Selbstständigen (plus 26,3 Prozent), als auch die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (plus 15 Prozent).
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 11/2019 veröffentlicht.