Networking ist mehr als das Verteilen von Visitenkarten
Von Amor Dhaouadi
Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit, an einem Innovationsworkshop eines Start-Up-Unternehmens teilzunehmen. Die überwiegende Mehrheit der anwesenden Teilnehmer waren selbständige Unternehmer aus der Coaching- und Beratungsbranche.
Im Anschluss an den Workshop gab es die Möglichkeit, sich gegenseitig bei Getränken und Häppchen kennenzulernen und Erfahrungen aus dem täglichen Geschäftsleben auszutauschen. Da sich einer der Gesprächspartner in der Aufbauphase seines Coaching-Geschäfts befand, haben wir uns überwiegend über das Thema Kundenakquise unterhalten. Unsere drei wichtigsten Erkenntnisse habe ich nachfolgend zusammengefasst.
1) Visitenkarten bewusst verteilen
Auf vielen Veranstaltungen verteilen manche Leute wahllos und unaufgefordert ihre Visitenkarten. Die Wirkung davon ist, wenn überhaupt, nur von kurzer Dauer. Damit Sie im Gedächtnis Ihres Gesprächspartners hängenbleiben, müssen Sie sich Zeit nehmen und die andere Person kennenlernen. Suchen Sie gezielt Ihre Ansprechpartner aus, bevor sie zu einer Veranstaltung gehen. Bei vielen Veranstaltungen ist es möglich, die Liste der Gäste im Voraus oder am Anfang der Veranstaltung einzusehen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, sich gezielt Ansprechpartner auszusuchen, die für Sie und Ihr Geschäft von Relevanz sein könnten. Auch Multiplikatoren können Ihnen ggf. weiterhelfen, beispielsweise Journalisten oder Politiker.
2) Zuhören
Viele verwechseln ein Networking-Gespräch mit einem Verkaufsgespräch. Sie verbringen den Abend damit, über ihre Firma und ihre Produkte zu reden, als wäre es eine Kundenpräsentation. Sie vergessen dabei, dass ihr Gesprächspartner auch gerne über sich selbst reden will. Nur durch gute Kommunikationsmanieren und Fingerspitzengefühl hinterlassen Sie einen guten Eindruck. Oft ist es besser sich zurückzuhalten, die anderen sprechen zu lassen und Interesse am Gesprächsthema und an der Person zu zeigen. Nichts ist wichtiger, als einem Menschen Ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Nutzen Sie dabei Kommunikationstechniken, die den anderen zu mehr Antworten animieren. Dabei helfen offene Fragen, wie bspw. "Erzählen Sie mir mehr darüber“.
3) Kontinuierliche Kontaktpflege
Für eine dauerhafte Beziehung mit Geschäftsfreunden, Partnern und potentiellen Kunden reicht es nicht, eine Visitenkarte auszuhändigen. Erfolgreiche Netzwerker lassen die Beziehung immer wieder aufleben. Wenn der Gesprächspartner beispielsweise ein Firmenjubiläum feiert, schicken sie eine Karte. Wenn er in einem Verein für sozial Benachteiligte engagiert ist, spenden Sie. Wenn er einen Artikel in einer Fachzeitschrift veröffentlicht hat, schicken Sie eine E-Mail, um zu gratulieren. Wenn Sie einen relevanten Artikel lesen, schicken Sie ihm ein Exemplar.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 10/2018 veröffentlicht.