Arbeitgeber: Digitalisierung kostet in Deutschland keine Jobs
Laut dem Marktforschungsunternehmen Infocorp planen 86 Prozent der Arbeitgeber weltweit im Zuge der Digitalisierung die Zahl der Arbeitsplätze stabil zu halten oder sogar zu erhöhen. In Deutschland wollen sogar 91 Prozent in den kommenden zwei Jahren so vorgehen. Nur acht Prozent meinen hierzulande, dass Jobs verlorengehen. Dies sind Ergebnisse der im Auftrag der ManpowerGroup durchgeführten Befragung von 19 718 Arbeitgebern in 42 Ländern. "Die deutschen Ergebnisse zeigen, dass bei uns im Land die Grundstimmung herrscht, dass durch die Digitalisierung nicht nur Stellen wegfallen", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. "Viele Unternehmer gehen davon aus, dass eine Stelle wegfällt, aber ein, zwei entstehen können, wenn sie kreativ sind und sich neue Dinge überlegen."
Die Arbeitgeber in Großbritannien schätzen die Aussichten sogar noch besser als ihre deutschen Kollegen: 96 Prozent gehen davon aus, dass die Zahl der Jobs in ihren Unternehmen konstant bleibt oder sogar steigt. Die Arbeitgeber in Ostasien sind nicht so optimistisch. In Japan teilen nur 76 Prozent der Verantwortlichen diese Meinung, in China sind es sogar nur 73 Prozent. "In beiden Ländern herrscht bei einer recht großen Minderheit Ratlosigkeit", sagt Herwarth Brune. "Viele japanische und chinesische Führungskräfte sind sich nicht sicher, wie sie die Situation einschätzen sollen.
Die Studie wirft damit ein Schlaglicht auf die Soft-Skills, die künftig für den beruflichen Erfolg entscheidend sein werden. Immer gefragter sind Kommunikations- und Organisationstalente. 88 Prozent der deutschen Arbeitgeber suchen Mitarbeiter, die gut mit anderen zusammenarbeiten können. Die Fähigkeit, mit anderen kommunizieren zu können (sowohl mündlich als auch schriftlich) schätzen 79 Prozent der deutschen Befragten. Wer selbstständig seine Arbeit organisieren kann, hat bei 73 Prozent der Arbeitgeber gute Chancen. Führungsqualitäten sind hingegen kaum noch gefragt (28 Prozent).
Allerdings sind Bewerber, die diese Soft-Skills erfüllen am Arbeitsmarkt schwierig zu finden. So sagen 36 Prozent der Führungskräfte, es fehle Bewerbern an der Kompetenz, Probleme zu lösen. 31 Prozent sind der Ansicht, es mangele potenziellen Kandidaten an der Fähigkeit, sich selbst zu organisieren.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 06/2018 veröffentlicht.