Freelance-Market-News 04/2018
Liebe Leser,
der April gilt als besonders wechselhafter Monat: Er weiß angeblich nicht was er will und am Monatsanfang ist er immer zu einem Aprilscherz aufgelegt. Auch unsere April-News befassen sich mit Wechsel und Veränderung.
So hat Allensbach soeben untersucht wie sich die Einkommenssituation freiberuflicher IT-Experten ändert und welche Vorsorge die Freiberufler für den Wechsel in den Ruhestand treffen.
Des Weiteren erklären wir, wie Freelancer ihr Profil wechseln und pausieren können und erklären, was der Unterschied zwischen einem Changemanager und einem Restrukturierungsberater ist.
Den Briten steht mit dem Brexit ein dramatischer Wechsel bevor. Wie auch die British Chamber of Commerce in Germany feststellt, gehen Unternehmer im Vereinigten Königreich von einem harten Brexit mit massivern Veränderungen aus und planen auf der Basis des schlimmstmöglichen Szenarios.
Unser Freiberuflerartikel handelt diesmal vom kooperativen und motivierenden Umgang mit Menschen in Veränderungssituationen und in unserem Freelancerwitz am Schluss geht es um einen Restrukturierungsberater, der mit seinen ständig wechselnden Vorschlägen einen Landwirt in den Ruin treibt.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Aktuelle Allensbach-Studie zur Einkommenssituation und Altersvorsorge solo-selbständiger IT-Spezialisten
Die soeben vorgelegte Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach untersucht erstmals die Situation der rund 100.000 selbständigen IT-Experten in Deutschland. Befragt wurden über 1.500 Soloselbständige. Laut den Autoren lassen sich die Ergebnisse weitgehend auf andere selbständige Wissensarbeiter aus hoch spezialisierten Bereichen übertragen, beispielsweise Ingenieure, Finanzexperten und Mediziner.
Laut der Studie, die im Auftrag der Allianz für Selbständige Wissensarbeit e. V. erstellt wurde, sind hochqualifizierte Selbständige nicht von Altersarmut bedroht, da ihre Einkommenssituation überwiegend hervorragend ist und sie gut für das Alter vorsorgen.
Fast 90 Prozent stufen ihre zukünftige Auftragslage als „gut“ oder „sehr gut“ ein. Der durchschnittliche Bruttoumsatz je geleisteter Arbeitsstunde als selbständiger IT-Spezialist beträgt 86 Euro. Zusammen mit einer Auslastung von durchschnittlich 186 Arbeitstagen pro Jahr ergibt sich ein durchschnittlicher Jahresumsatz von etwa 120.000 Euro brutto. Dabei ist die Streuung nicht besonders groß: Das Zehntel am unteren Ende der Einkommensskala erreicht maximal 64.000 Euro, das obere Zehntel mindestens 192.000 Euro Bruttojahresumsatz. So verwundert es nicht, dass 95% der Befragten mit ihrem Einkommen 'sehr zufrieden' oder 'eher zufrieden' sind.
Allerdings gibt es erhebliche Abzüge durch Aufwendungen im unmittelbaren Zusammenhang mit der unternehmerischen Tätigkeit, aufgrund von Steuern und Abgaben sowie der Altersvorsorge, so dass das monatliche Nettoeinkommen im Schnitt bei 4.695 Euro liegt. Damit zählen die Haushalte der solo-selbständigen IT-Spezialisten zu jenen mit den höchsten Einkommen in Deutschland. Geringverdiener gibt es kaum: Nur knapp jeder achte Spezialist liegt unter 2.000 Euro.
Reichlich die Hälfte verfügt über ein Nettovermögen von mindestens 200.000 Euro, ein gutes Fünftel hat sogar 500.000 und mehr. Gar kein Vermögen haben nur wenige (8 Prozent). Da der Aufbau von Vermögen Zeit braucht, haben die älteren Solo-Selbständigen deutlich höhere Vermögen.
97 Prozent haben in irgendeiner Form für das Alter vorgesorgt, was oft auch daran liegt, dass die meisten vor ihrer selbständigen Tätigkeit bereits einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgegangen sind. Zudem zahlen 13 Prozent der solo-selbständigen IT-Spezialisten derzeit freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung ein, 31 Prozent haben einen Rürup-Renten-Vertrag, 16 Prozent nutzen die sog. Riester-Rente und 38 Prozent verfügen über eine andere private Rentenversicherung.
Zu den unerwarteten Ergebnissen zählen, dass Frauen geringfügig mehr verdienen als Männer. Auch IT-Kräfte in Ostdeutschland kommen auf etwas mehr als in Westdeutschland und in der Altersgruppe von 45 bis 54 Jahren wird am meisten verdient. Mit 78 Prozent rechnet die Mehrzahl ihre Tätigkeit auf Basis von Stundensätzen ab, gegenüber 22 Prozent auf Basis von Tagessätzen. Die Teilnehmer der Studie waren zu 92% männlich, die Hälfte war über 50 Jahre und 73 Prozent haben ein abgeschlossenes Studium. Es zeigt sich, dass sich fast alle bewusst und gewollt für die Selbständigkeit entschieden haben, nur 11% taten dies aus einer beruflichen Notlage heraus.
Die Autoren möchten, dass die Bedeutung dieser für die Wirtschaft wichtigen selbstständigen Experten stärker von Politik und Gesetzgebung wahrgenommen wird, da die selbständigen Wissensarbeiter ganz wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft Deutschlands beitragen.
Frage des Monats: Wann ist es angebracht, ein Freiberuflerprofil bei Freelance-Market “pausieren” zu lassen?
Stellen Sie sich vor, das Ladegerät Ihres Smartphones ist kaputt und Sie brauchen dringend Ersatz. Sie suchen in Online-Shops nach dem passenden Lieferanten und entscheiden sich für die Bestellung bei einem Lieferanten, der genug Teile auf Lager hat. Obwohl der Lieferant die Bestellung und die Lieferzeit bestätigt hat, erhalten Sie eine Meldung des Lieferanten, dass die Ware nicht vorrätig ist und die Lieferung sich verspäten wird. Ich brauche nicht zu fragen, wie Sie sich als Kunde fühlen.
Sie werden sich fragen, was dies mit Freelance-Market zu tun hat. Freelance-Market überlässt grundsätzlich dem Freelancer alle Freiheiten, seine Kapazitäten und Verfügbarkeit selber zu managen. Der Freelancer entscheidet alleine darüber, ob und wann er/sie Projektanfragen annehmen will. Der Freelancer kann auch entscheiden, ob er/sie eine bestimmte Anzahl von Stunden pro Woche verfügbar sein will.
Wir erleben aber von Zeit zu Zeit, dass sich einzelne Freelancer nicht an diese Spielregeln halten. Wenn ein Nachfrager eine Vorstellung mit einem Freelancer wünscht, der zwar sichtbar ist aber dennoch nicht verfügbar ist, entstehen hierdurch unnötige Probleme. Freelancer, deren Profile auf unserer Webseite sichtbar sind, müssen für Vorstellungen verfügbar sein oder es sollte zumindest ein Hinweis im Profil stehen, bspw. 'nur 2 Tage pro Woche verfügbar'.
Eine Pausierung des Freelancer-Profils bewirkt, dass potentielle Nachfrager nur Freelancer sehen und beauftragen können, die in der Lage sind, Projektanfragen entgegen zu nehmen. Die Pausierung bei Nichtverfügbarkeit erfolgt auch aus Fairness gegenüber anderen Freelancern, die gerne von den Projektanfragen profitieren wollen. Zudem ist eine gescheiterte Vorstellung für den Nachfrager problematisch, schadet der Reputation von Freelance-Market und verursacht auch unnötige Vorstellungsgebühren für den Freelancer.
Zum Pausieren senden Sie uns einfach eine kurze E-Mail an info@freelance-market.de oder nutzen Sie Ihren Selbstadministrationsbereich.
Firmen bereiten sich auf harten Brexit vor
Die Unsicherheit über den Ausgang der Brexit-Verhandlungen zwingt Unternehmen inzwischen dazu, bei allen Planungen vom schlimmsten Szenario auszugehen.
In einer Konferenz der BCCG (British Chamber of Commerce in Germany) zum Brexit diskutierten 70 Rechtsexperten aus Unternehmen und Kanzleien über die rechtlichen Implikationen des Brexit für deutsche Unternehmen. Anwesend waren u.a. Vertreter der Automobilindustrie, von Banken und Versicherungen, industriellen Dienstleistern und aus der pharmazeutischen Industrie.
Nach einem Jahr der Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich sind wesentliche Probleme des Brexit nach wie vor nicht gelöst. Offen ist, welche Kompromisse von den Parteien noch gefunden werden, um Handel, Industrie und Finanzdienstleister im Interesse von Arbeitsplätzen und Kosten so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
In den letzten zwölf Monaten ist die Unsicherheit über den Ausgang der Verhandlungen sogar gewachsen. Die Problematik liegt wie immer im Detail – Die Probleme treten jetzt in der zweiten Phase der Verhandlungen auf, bei denen es um konkrete Umsetzungen der Brexit-Entscheidung geht. Dies gestaltet sich auch angesichts der politisch schwachen Koalitionsregierung in London als schwierig. Beiden Seiten ist jetzt daran gelegen, zunächst einmal Zeit zu gewinnen. Deshalb wird es voraussichtlich eine Übergangsperiode bis zum 31. Dezember 2020 geben, in der Großbritannien noch weiter Mitglied des Binnenmarktes bleibt und in der das gesamte EU-Recht auch weiter für Großbritannien Geltung behält.
Wegen der gestiegenen Unsicherheit des Ausgangs der Verhandlungen richten sich Unternehmen schon heute im Rahmen ihrer Planung zunehmend darauf ein, dass spätestens nach 2020 jedenfalls eine Situation eintritt, bei der sich die Regeln für den Handels- und Rechtsverkehr mit Großbritannien grundsätzlich ändern.
Weil die dafür zu treffenden Vorsorgemaßnahmen viel Zeit in Anspruch nehmen, bleibt den Unternehmen nichts anderes übrig, als im Zweifel vom Worst-Case, also einem harten Brexit auszugehen. Vorbeugende Maßnahmen sind geboten, um rechtliche Risiken zu minimieren. So müssen Verträge durch besondere Klauseln ergänzt, Lieferketten geändert, sowie die Niederlassungs- und Produktionsstätten-Strategie hinterfragt werden um Marktzugang zu gewährleisten.
Wie realistisch ist diese Risikovorsorge in Anbetracht der politisch schwachen Koalitionsregierung in London aber? Es wurde über die Möglichkeit einer Änderung der Mehrheitsmeinung in Großbritannien diskutiert, aber letztlich ist dies Spekulation und der harte Brexit ist derzeit die einzige planbare Variante künftiger Beziehungen zwischen EU und UK.
Kundenfrage: Was ist der Unterschied zwischen “Change-Management” und “Berater-Restrukturierung”?
Unsere Freelancer der Kategorie “Berater- Restrukturierung” senken die Kosten. Changemanager schauen, dass dabei die Stimmung der Mitarbeiter nicht ins Bodenlose fällt.
Artikel unserer Freiberufler: Verhandlungsgeschick hilft Kosten senken
Freelancer können sich mit einem kurzen Artikel im Freelance-Market-Newsletter präsentieren. Heute stellen wir Ihnen unseren Anbieter Nr. 220 aus Wellen / Sachsen-Anhalt vor, der in der Kategorie Interimsmanagement gelistet ist.
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Nach langjähriger internationaler Managementtätigkeit (davon 10 Jahre Geschäftsleitungsmitglied eines namhaften fördertechnischen Anlagenbauers) biete ich seit 2003 den Auf- und Ausbau eines professionellen Beschaffungsmanagements an. Mein Schwerpunkt ist die Einkaufsoptimierung und zwar vorwiegend bei produzierenden mittelständischen Unternehmen. Ziele sind die nachhaltige Kostensenkung der Material- und Logistikkosten sowie die Prozessoptimierung in der Materialwirtschaft.
Meine Arbeitsweise konzentriert sich auf erfolgs- und kostenorientierte Maßnahmen, wie z.B.: Wertanalyse mit Lieferanten, Erarbeitung sinnvoller 'Make-or-Buy'-Entscheidungen, gezieltes 'Outsourcing' (z. B. nach Osteuropa), Verbesserung des Vertragsmanagements, Optimierung des Bestandsmanagements, Standardisierung von Komponenten, Einführung von 'Supply-Chain-Management' und 'Global-Sourcing'.
Ich habe einschlägige Erfahrungen als Verhandlungsprofi auf sehr hohem Niveau (auch unter schwierigsten Bedingungen) einschließlich Verhandlung und Abschluss von bedeutenden Liefer- und Dienstleistungsverträgen auf nationaler und internationaler Ebene. Durch mein ausgeprägtes technisches Verständnis und meinen betriebswirtschaftlichen Background trage ich wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung Ihrer angestrebten Unternehmensziele bei. Meine Erfolge basieren nicht zuletzt auf dem kooperativen und motivierenden Umgang mit Menschen sowie im erfolgreichen Aufbau leistungs- und erfolgsorientierter Teams im Unternehmen.
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Freelance-Market-Witz des Monats: Der Restrukturierungsberater beim Landwirt
Ein Restrukturierungsberater hat seine Firma auf dem Lande gegründet. Zur Beratung kommt ein Landwirt und fragt nach Rat: “Meine Kaninchen sterben - was kann ich tun?”. “Geben Sie etwas Salz ins Futter,” - lautet der Antwort des Beraters.
Nach einer Woche kommt der Bauer wieder zum Berater: “Ich salze das Futter, die Kaninchen sterben jedoch weiter.” Der Berater hat aber eine weitere Empfehlung für den Farmer: “Süßen Sie das Wasser, das wird helfen.”
Nach einiger Zeit kommt der verzweifelte Landwirt zum dritten Mal: “Ich salzte das Futter, süßte das Wasser - das alles hat jedoch nicht geholfen – alle Kaninchen sind gestorben. “Wie alle? Echt schade – Ich hätte noch eine ganze Menge Ratschläge…” - ärgert sich der Berater.
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