Freelance-Market-News 02/2018
Liebe Leser,
der Februar war im römischen Kalender der letzte Monat des Jahres, weshalb ihm damals die restlichen Tage des Jahreslaufs der Sonne angehängt wurden. Dieses Jahr sind es 28.
Weiteres bunt gemischtes Wissen haben wir auch dieses Mal in unseren News. So erklären wir, wie auch Freiberufler und Selbstständige Elterngeld erhalten, wie Sie den optimalen Projektmanager auswählen und wie 'Fake News' erfolgreich im Marketing eingesetzt werden.
Des Weiteren fragt sich ein Freelancer, ob es für Berater sinnvoll ist, für die ersten Stunden eine kostenlose Beratung anzubieten und ein freiberuflicher Anwalt zeigt, wie man trotz Führerscheinentzug weiter im Ausland Auto fahren kann.
Passend zur Himmelsmechanik geht es im Freelancerwitz am Schluss um einen Astrophysiker, dem unerwartet ein Fahrrad geschenkt wird.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Elterngeld auch für Freiberufler und Selbstständige
Wie das Fokus-Magazin soeben berichtet, können auch Freelancer und Unternehmer Elterngeld beantragen. Das monatliche Elterngeld liegt dabei bei rund 66 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens, jedoch maximal bei 1800 Euro monatlich.
Berechnungsbasis ist dabei die Steuererklärung des Jahres vor der Geburt. Falls diese noch nicht vorliegt, werden auch ältere Erklärungen akzeptiert. Da bei Neugründungen oft noch keine Steuererklärungen vorliegen, werden in diesem Fall sogar Einnahmeüberschussrechnungen akzeptiert. Dann wird der Elterngeldbescheid allerdings unter Vorbehalt ausbezahlt, d. h. es kann zu Rückzahlungen kommen.
Auf das Elterngeld fallen zwar keine Steuern an, es unterliegt aber dem Progressionsvorbehalt und kann so ggf. zu einer höheren Steuerbelastung führen.
Da Selbstständige immer einen gewissen Gestaltungsspielraum haben, kann es interessant sein, im Jahr vor der Geburt keine Anschaffungen zu tätigen, die das Einkommen schmälern. Diese Strategie ist allerdings nur relevant, wenn man ansonsten unter 32 000 Euro Nettojahreseinkommen kommen würde, da sonst bereits der Elterngeld-Maximalbetrag erreicht ist. Liegt das Pro-Kopf-Einkommen über 250 000 Euro im Jahr wird kein Elterngeld bezahlt.
Es werden maximal 12 Monate bezahlt, bzw. 14 Monate, falls sich beide Eltern die Betreuungszeit aufteilen. Freiberufler und Unternehmer, die während der Elternzeit teilweise noch weiterarbeiten, bspw. um ihre Kunden nicht im Stich zu lassen, können auch das 'Elterngeld Plus' beantragen. Hier wird zwar pro Monat weniger ausbezahlt, dafür kann aber bis zu 28 Monate lang Elterngeld erhalten werden.
Selbstständige Frauen, die freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, erhalten zusätzlich vor und nach der Geburt Mutterschaftsgeld für eine Gesamtdauer von 14 Wochen.
Leserstimmen zu unserem Artikel "Erfolgreich als Führungskraft"
In den letzten Freelance-Market-News ging es in dem Artikel 'Erfolgreich als Führungskraft' unter anderem um die Schaffung eines Mehrwerts für den Kunden, der deutlich höher sein sollte als das, was dem Kunden in Rechnung gestellt wird. Darauf schreibt uns Herr Fischer aus Weinböhla:
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Die Gedanken zu „Go-Givers“ halte ich grundsätzlich für richtig. In früheren Jahren war das mein ähnliches Prinzip. Denn ich meine auch, dass mir keiner 500 € zahlen muss, wenn meine Leistung ihm gerade mal ein Ergebnis von 500 € bringt, um es mal überspitzt darzustellen.
Das hatte allerdings zur Folge, dass der übergroße Anteil meiner Kunden dieses Verhalten ausgenutzt und als selbstverständlich angesehen hat, was nicht immer möglich sein kann. Wegen der daraus für mich entstandenen Nachteile bin ich dann wieder zur 'üblichen' Methode übergegangen.
Ich denke, dass dafür offensichtlich gierbedingt die Menschen noch nicht wirklich reif dafür sind, fair in diesem Sinne zu handeln.
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Kostenloses Dokument: Wie Sie einen guten Projektleiter auswählen
Oft fehlt es Unternehmen an interner Mitarbeiterkapazität, Expertenwissen oder Erfahrung in der Leitung von Projekten, so dass die Beauftragung eines freiberuflichen Projektleiters sinnvoll ist.
Projektmanager Adrian Neumeyer erklärt in diesem Exklusivartikel welche fachlichen und persönlichen Eigenschaften ein Projektleiter für Ihr Projekt haben sollte und wie Sie die Kandidatenauswahl am besten vornehmen.
Gastartikel von Unternehmensberater Johannes Maib: Fake News – Unmoralisch aber wirksam!
Fake News ist Donald Trumps Schimpfwort für die Lügenpresse und wendet sich mittlerweile gegen den 'Lügenpräsidenten' selbst. Lügen sind in der Politik nicht erst seit Donald Trump gängige Währung. Und sie treten auch bei uns in vielfältiger Maskierung auf. Am beliebtesten ist die Maske der Moral. Oder hatten wir etwa Grund an Meldungen in den folgenden Beispielen zu zweifeln?
Das Bienensterben? Eine Lüge! Weltweit stieg die Zahl der Bienenvölker seit Anfang der Zählung 1972 durch die UN Organisation FAO um fast 50%. Seit 2008 steigt bei uns die Zahl der Bienenvölker laut dem Deutschen Imkerverbund stetig an. Ein vorheriger Rückgang war von der bösen Varroa-Milbe verursacht und nicht, wie behauptet, vom Klimawandel.
Eisbären vom Klimawandel bedroht? Ein Märchen! Seit den 1960er Jahren hat sich die Population mehr als verdoppelt. Selbst die Tierschützer von PETA wenden sich gegen die Lügen von deren Aussterben. In Kanada hat sich die Population in Inuit-Gebieten so erhöht, dass 400 bis 500 Eisbären zum Abschuss freigegeben wurden, in Grönland immerhin 68 (Zahlen von 2009).
Wirbelstürme nehmen zu? In den Nachrichten, ja – aber nicht in der Realität! Seit der Präsidentschaft von Ulysses S. Grant (1869-1877) nimmt die Zahl der Wirbelstürme in den USA signifikant ab. Eine Ausnahme war die Zeit von George W. Busch – die Antwort des Klimas auf den unterlegenen Al Gore. Barack Obama hat das dann wieder mehr als gutgemacht.
Viele andere Beispiele gehen in die gleiche Richtung, wie etwa die angeblich gesundheitsschädlichen amerikanischen Chlorhühnchen, die Teil der verlogenen Anti-TTIP-Kampagne waren.
Wenn eine Lüge nur oft genug wiederholt wird, wird sie nicht Wahrheit, aber sie wird zur Wirklichkeit, wie Hannah Arendt (1906–1975) festgestellt hat. Die jüdische Soziologin, die das Nazi-Reich überlebte, schrieb über „Die Lüge in der Politik“: „Wahrhaftigkeit ist nie zu den politischen Tugenden gerechnet worden, weil sie in der Tat wenig zu dem eigentlich politischen Geschäft, der Veränderung der Welt und der Umstände, unter denen wir leben, beizutragen hat.“ Ihren Erfolg verdankten die Lügner nicht der „…Meisterschaft in der Kunst des Lügens“, sondern „…der Tatsache, dass sie es vermochten, die Massen so zu organisieren, dass ihre Lügen sich in Wirklichkeit umsetzten“.
„Wirklich ist was wirkt“, formulierte kurz mein verehrter Professor Lutz von Rosenstiel. Diese Lügen sollen uns empfänglich machen für die Forderungen der Lügenerfinder nach einer Einschränkung unseres Lebensstils und der individuellen Freiheit im Namen ihrer höheren Moral.
Der damalige Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland gab mir gegenüber offen zu, dass es eine bewusste Lüge war, mit der die geplante Versenkung der Ölplattform Brent Spar durch Shell bekämpft wurde. Meldungen über Restölmengen wurden um mehr als das Hundertfache übertrieben. Greenpeace Aktivisten bestreikten Shell-Tankstellen in ganz Deutschland, sogar Brandanschläge wurden verübt. Alle Aufklärungsversuche von Shell waren vergeblich. Schließlich ließ Shell die Ölplattform an Land abwracken, mit weit größerer Umweltbelastung als es die Umnutzung als künstliches Riff in der Tiefsee je bedeutet hätte. „Es diente doch einem guten Zweck“, war der Greenpeace-Chef überzeugt, und nicht zuletzt dem Zweck, die Spendenbereitschaft zu erhöhen.
Rechtfertigt der gute Zweck die Lüge? Ja, wenn der gute Zweck allen zu Gute kommt, sagen die einen. Aber da sind sich auch die Moralphilosophen uneins. Denn wer soll bestimmen, welcher gute Zweck für wen gut genug ist? Die Religion? Die Partei? Die Wissenschaft?
Müssten nicht im Zeitalter des Internets und der leicht verfügbaren Informationen die Lügen schnell entlarvt sein und auf den Lügner zurückfallen? Offenbar nicht immer. Selbst die dreistesten Lügen bringen Trumps Wähler nicht von ihm ab – über 80% stehen nach wie vor hinter ihm (Gallup-Umfrage vom Januar 2018).
Angesichts dieser News kann man verstehen, warum manche Politiker die Menschen, das Volk, ihre Wähler als dumme Masse begreifen, die geführt, manipuliert und belogen sein will, und nicht als mündige, aufgeklärte Bürger.
Artikel unserer Freiberufler: Trotz Führerscheinentzug den ausländischen Führerschein weiter nutzen
Eingetragene Dienstleister können sich bei uns mit einem kurzen Artikel im Freelance-Market-Newsletter darstellen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unseren Anwalt (Nr. 6) aus Stuttgart vor, der mit 70 Euro pro Stunde gelistet ist.
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Mir als Freelance-Market-Dienstleister wurde zum Thema 'Europäisches Recht' folgender Fall zur Bearbeitung vorgetragen: Meinem deutschen Mandanten wurde vor 9 Jahren die deutsche Fahrerlaubnis entzogen und eine Sperrfrist von einem Jahr festgelegt. Für die beantragte Neuerteilung wurde von ihm eine 'medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU)' verlangt, die er bis heute nicht vorgelegt hat.
Letztes Jahr hat er auf seine Initiative hin eine unbeschränkte tschechische Fahrerlaubnis erworben. Seine Gemeinde in Deutschland fordert von ihm nun den tschechischen Führerschein zurück – unter Androhung von polizeilicher Gewalt und Sofortvollzug. Dadurch kann er in keinem Land mehr Auto fahren. Rechtlich gesehen ist es mehr als fraglich, ob eine deutsche Gemeinde überhaupt ein tschechisches Dokument einziehen kann. Dass mein deutscher Mandant sonst keinerlei Bezug zur Tschechischen Republik hat, ändert dabei nichts an der Rechtssituation.
Gerne stehe ich auch anderen Nutzern von Freelance-Market für ähnliche juristische Herausforderungen bereit - speziell in den Bereichen Steuerrecht, Verkehrsrecht und Vertragsrecht.
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Freelance-Market-Witz des Monats
Der Projektleiter zum promovierten Astrophysiker bei der Mittagspause: 'Woher haben Sie denn das tolle Fahrrad?'
'Als ich am Sonntag spazieren ging, fuhr ein hübsches Mädchen mit diesem Fahrrad an mir vorbei. Als sie mich sah, warf sie das Rad zur Seite, riss sich die Kleider vom Leib und schrie: 'Nimm dir, was du willst!'
Der Projektleiter nickt zustimmend: 'Gute Wahl, die Kleider hätten vermutlich nicht gepasst!'
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