Freelance-Market-News 12/2017
Liebe Leser,
Weihnachten steht vor der Tür und wir feiern unsere Nominierung zum Deutschen Engagement-Preis im Rahmen einer Preisverleihung mit Bundesministerin Barley. Der bevorstehende Jahreswechsel ist für uns auch Anlass über Anpassungen bei der Lohnsteuer zu berichten und einen Ausblick über die weitere Entwicklung der künstlichen Intelligenz und digitalen Innovation zu wagen.
Ein besonderes Geschenk machte uns ein freiberuflicher Elektrospezialist, der uns einen Artikel über ein ganz besonderes Freelance-Market-Projekt in Sibirien schrieb. Abschließen wollen wir diese News mit einem weihnachtlichen Freelancerwitz über einen besonders geizigen Kostensenkungsberater.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Freelance-Market nominiert: Einladung zur Preisverleihung des Deutschen Engagement-Preises in Berlin
Am 5. Dezember 2017, am Internationalen Tag des Ehrenamtes, wird der Deutsche Engagement-Preis 2017 in Berlin verliehen. Dieser ist mit insgesamt 35 000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet um 17:30 Uhr im Tipi-Theater am Kanzleramt statt. Der Preis wird durch die Bundesministerin Dr. Katarina Barley verliehen. Gerne würden wir uns über Ihre Teilnahme freuen. Hier können Sie sich anmelden.
Als Initiator der Initiative 'Jobs für Flüchtlinge' wurde Freelance-Market mit seinem Geschäftsführer, Dr. Rainer Kurz, für den Deutschen Engagement-Preis 2017 nominiert. Der Deutsche Engagement-Preis hat das Ziel, mehr Menschen für freiwilliges Engagement zu begeistern. Die Preisträger werden ausschließlich durch Bürgerpreis-Organisationen nominiert, können sich also nicht selbst bewerben. Als 'Preis der Preise' würdigt er den freiwilligen Einsatz der 31 Millionen bürgerschaftlich engagierten Menschen in Deutschland. Träger und Förderer des Deutschen Engagement-Preises sind unter anderem der Deutsche Sportbund, das Bundesfamilienministerium und die Deutsche Fernsehlotterie.
Die Nominierung erfolgte durch die Jury des Demografie Exzellenz e. V., die Freelance-Market bereits im November 2016 mit dem Demografie Exzellenz Award ausgezeichnet hatte.
Freelance-Market hat mit 'Jobs für Flüchtlinge' einen dritten Weg bei der Arbeitsmarktintegration eingeschlagen, zusätzlich zur klassischen Arbeitsvermittlung und dem Arbeitsmarkteinstieg über Praktika. Dies ermöglicht den Flüchtlingen den Arbeitsmarkteinstieg als Freiberufler, was für Unternehmen die Beschäftigung von Flüchtlingen deutlich entbürokratisiert. Deswegen fand die Jury, dass die 'Jobs für Flüchtlinge'-Initiative von Freelance-Market ein besonders lohnender Weg ist, um sehr schnell zu guten Ergebnissen zu kommen und um den Flüchtlingen, die oftmals sehr qualifiziert sind, sehr schnell eine Möglichkeit zu geben, sich in ihren jeweiligen Berufen zu beweisen.
Bei Jobs-fuer-Fluechtlinge.de werden qualifizierte Flüchtlinge und Asylempfänger in Deutschland kostenlos Unternehmen vorgestellt. Zahlreiche Projekte konnten inzwischen an Flüchtlinge vermittelt werden, von der Softwareentwicklung, Neubauprojektierung, Kundenbindungskonzepten, Maschinenbau-Konstruktionserstellung bis hin zur Entwicklung von Datenübertragungswerkzeugen.
Die Flüchtlinge kommen überwiegend aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak, haben ein abgeschlossenes Studium und eine fundierte Berufserfahrung in ihrem Heimatland. Arbeitgeber waren unter anderem die Syrische Nationalbank, das Afghanische Fernsehen und BP.
Möglich war der Erfolg nicht zuletzt auch durch die intensive Mitarbeit von Studenten des Junior Business Teams e. V., einer studentischen Unternehmensberatung der Universität Hohenheim und dem Asien-Haus Baden-Württemberg e. V.
Die Initiative nutzt diverse Kanäle, um qualifizierte Flüchtlinge anzusprechen. Kontakte zu freien Trägern, Sprachkursen, Flüchtlingsunterkünften und Politikern wurden aufgenommen. Auch Social-Media-Plattformen und die Presse werden aktiv genutzt. So berichteten bereits zahlreiche Medien, wie die Stuttgarter Zeitung, Radio Antenne 1, die Stuttgarter Nachrichten, die Australian Broadcasting Corporation und Le Dauphiné Libéré aus Grenoble von der Initiative.
Für die Auswahl und Beauftragung brauchen Unternehmen nur freelance-market.de/flüchtling (deutschsprachige Flüchtlinge) oder freelancer.international/refugee (englischsprachige Flüchtlinge) aufzurufen. Da völlig kostenlos vermittelt wird, kommen 100% des bezahlten Stundensatzes bei den Flüchtlingen an.
Lohnsteuer: Sachbezugswerte für 2018 stehen fest
Ab dem 1. Januar 2018 wird der Monatswert für verbilligte oder kostenlose Verpflegung voraussichtlich 246 Euro betragen. Der Monatswert für Unterkunft und Miete wird voraussichtlich 226 Euro betragen. Die Änderung wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales erlassen und bedarf der Zustimmung des Bundesrates.
Die Anpassung der Obergrenze für steuerfreie Sachbezüge im Unternehmen erfolgt auf Basis der Verbraucherpreisentwicklung und wird jährlich in der Sozialversicherungsentgeltverordnung angepasst. Der Verbraucherpreisindex für Verpflegung ist um 2 Prozent gestiegen. Der Verbraucherpreisindex für Unterkunft und Miete nahm um 1,3 Prozent zu.
Gastartikel von Unternehmensberater Johannes Maib: Künstliche Intelligenz und digitale Innovation
Professor Schmidhuber, Popstar der Erforschung künstlicher Intelligenz, fragte die 1.400 Zuhörer beim Auftaktvortrag des McKinsey-Alumni-Meetings kürzlich in Berlin, wer von uns schon etwas von „LSTM“ gehört habe. Wenige Hände gingen in die Höhe. Dabei geht es lediglich um die Abkürzung von „long short-term memory“. Eigentlich eine recht simple Idee und gleichzeitig ein Konzept, nach dem Maschinen, sprich Computer, lernen, Texte zu lesen, Gesichter zu erkennen oder Poker zu spielen und dabei immer besser werden.
Gestern war ich mal wieder auf der Autobahn von Köln nach Ludwigsburg unterwegs. Wie schon so oft. Ich erinnere mich nicht an eines der vielen Autos, die ich überholte oder hinter denen ich herbummeln musste, geschweige denn an deren Kennzeichen. Computer dagegen „sehen“ die Form, Farbe, Geschwindigkeit und viele andere Merkmale. Sie speichern alles und können nicht zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden. Und wenn sie ein anderes Auto sehen, von dem ihnen niemand gesagt hat, das sei nun auch wieder ein Auto, dann speichern sie es ab als wäre es ein UFO.
Lernende Maschinen sind anders. Sie merken sich nicht jedes Auto – das würde selbst die immense Speicherkraft der Supercomputer überfordern. Sie nehmen nach und nach Merkmale wahr und versuchen eine Regel daraus abzuleiten, was alles ein „Auto“ ist.
Ein Kind muss nur drei oder vier Autos gesehen haben, und es weiß, was ein Auto ist. Es wird das nächste erkennen, auch wenn es das spezielle noch nie gesehen hat. Der lernende Computer ist dagegen strohdumm. Er braucht tausende von Beispielen, bis er eine Regel abgeleitet hat, die halbwegs in der Lage ist, ein Bild von einem Auto von einem realen Auto zu unterscheiden. Aber der Computer ist fleißig. Mit der Idee des LSTM kann er die vielen Autos vergessen, aber jedes einzelne trägt dazu bei, seine Regeln zu verbessern.
Dieses im Grunde simple Konzept verändert schon heute die Art wie ein Smartphone meine Handschrift erkennt, oder Google weiß, was ich als nächstes kaufen möchte – und dabei ständig besser wird. Überall wo sich Muster erkennen lassen, wo die Maschine viele Wiederholungen hat, wo sie durch Versuch und Irrtum die eigenen Regeln erproben und verbessern kann, da wird die Maschine uns irgendwann überlegen sein.
Ob die Maschinen auch Spaß am Autofahren haben könnten? NR-AM 337 H, das war das Kennzeichen eines BMWs aus den 70er Jahren, den ich respektvoll langsam überholte. Ein CSi-Modell mit damals sagenhaften 200 PS, großen Panorama-Scheiben, breiten Reifen und einer eleganten, windschnittigen Karosserie. Mit seinem hochgezüchteten Motor sollte man ihn heute wohl eher vorsichtig fahren. Aber kaum war die Geschwindigkeitsbeschränkung vorüber, hörte ich ein lautes Motorgeheul und sah den alten BMW im Rückspiegel. Auf einer Strecke von fast 100 Kilometern schaffte ich es nur mit Mühe, an dieser Autolegende dranzubleiben. Mit über 220 km/h raste der Fahrer über die Autobahn, füllte die Luft mit dem Gesang seines 6-Zylinder-Motors und dem mittlerweile seltenen Duft von katalysatorfreiem Benzin, der selbst durch die Feinstaubfilter des Mercedes drang. Einer LSTM-Maschine wären da schon längst die Elektronen verschmort.
Und was ist die Zukunftsvision von McKinsey? Der selbstlernende Beratungsroboter ist jedenfalls nicht dabei. Aber auch vom klassischen Top-Management-Consulting ist nur noch knapp die Hälfte geblieben. Die Wachstumsfelder sind die Digitalisierung in allen Elementen des Unternehmens, ach was sag ich, des Lebens! Und während die möglichen Koalitionsparteien noch streiten, wann das Benzinauto oder die Braunkohle endgültig Geschichte sein sollen, rast der Zug der digitalen Innovation längst an uns vorbei.
Vielleicht sollte ich mich mal nach einem Elektroauto umsehen. Aber sicher nicht nach einem selbstfahrenden und selbstlernenden.
Bitkom: 55 000 unbesetzte IT-Jobs
Der Mangel an IT-Fachkräften spitzt sich laut dem Branchenverband Bitkom immer weiter zu. So gibt es aktuell in Deutschland 55 000 offene Stellen für IT-Spezialisten. Das entspricht einem Anstieg um 8 Prozent (2016 waren es noch 51 000 offene Stellen).
Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte des Digitalverbands Bitkom für die mehr als 1 500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche befragt wurden. In der IT- und Telekommunikationsbranche geben 75 Prozent der Unternehmen an, dass aktuell ein Mangel an IT-Spezialisten herrscht, gegenüber 70 Prozent im Vorjahr. 56 Prozent der Unternehmen erwarten zukünftig sogar eine weitere Verschärfung des IT-Fachkräftemangels. 'In Deutschland wird es immer schwieriger, die dringend benötigten IT-Spezialisten zu finden. Die Wirtschaft braucht Experten wie Software-Entwickler, Spezialisten für IT-Sicherheit und IT-Berater, um die Digitalisierung erfolgreich zu gestalten“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
Digitales Know-How wird auch jenseits des Arbeitsmarkts für IT-Fachkräfte immer wichtiger. 89 Prozent der befragten Unternehmen sind der Ansicht, dass Digitalkompetenz künftig mindestens genauso wichtig sein wird wie fachliche oder soziale Kompetenz. Auch laut Bitkom-Präsident Berg wird Digitalkompetenz in allen Branchen zur Kernkompetenz.
Weihnachtsaktion von Freelance-Market: Unterstützen Sie das Kinderdorf Bona Espero
Unsere Stammleser kennen das brasilianische Kinderdorf Bona Espero bereits von unseren Weihnachtsspenden der letzten Jahre. Das 1957 gegründete 'Bona Espero' liegt in dem brasilianischen Bundesstaat Goias, gut 200 km nördlich von der brasilianischen Hauptstadt Brasilia. Im Fokus steht die Schul- und Berufsausbildung der Kinder. So werden die Klassen 1 bis 4 nach den staatlichen Lehrplänen unterrichtet und besonders begabten Kindern wird ein weiterführender Schulbesuch im benachbarten Städtchen ermöglicht.
Durch die zahlreichen Förderer ist das Territorium inzwischen auf zehn Quadratkilometer angewachsen. Neben den Unterkünften und der Schule befindet sich auf dem Gelände auch Anbaufläche, auf der Nahrungsmittel für den Eigenbedarf produziert werden. Bona Espero wird von dem deutsch-italienischen Ehepaar Ursula und Giuseppe Grattapaglia geführt, das sich seit Jahren rührend um die Kinder kümmert, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammen.
Der brasilianische Staat hat seine Unterstützung stark eingeschränkt: Lediglich Elektrizität und eine Lehrkraft werden vom Staat bezahlt. Freelance-Market würde sich freuen, wenn Sie gerade auch in diesem Jahr 'Bona Espero' unterstützen. Spenden können an die Mondo-Stiftung bei der Volksbank Stuttgart, IBAN: DE 2160 0901 0001 5110 0004 unter dem Stichwort 'Bona Espero' eingezahlt werden. Selbstverständlich erhalten Sie auf Wunsch auch eine Spendenquittung, wenn Sie uns Ihre Adresse per E-Mail mitteilen. Da Ihre Spende als gemeinnützig anerkannt wird, ist diese generell bis zu 20% Ihres Einkommens absetzbar! Machen Sie mit und geben Sie den Kindern eine Zukunft!
Artikel unserer Freiberufler: Mit den Rolling Stones auf Tournee und mit Freelance-Market in Sibirien
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. Dieses Mal stellen wir Ihnen einen Industrieelektriker (Nummer 3806) vor, der auf Elektromontagen sowie Prüfungen elektrischer Geräte und Installationen spezialisiert ist.
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Mit Beginn des Zechensterbens in NRW fehlte mir im Jahr 1983 eine feste Perspektive in der Berufs- und Lebensplanung. Also beschloss ich einfach, Freiberufler zu werden und Hobby und Beruf zu kombinieren. Aus einem Industrieelektriker, der auch Hobbymusiker war, wurde so zuerst mal ein Veranstaltungstechniker. Sehr schnell wurde klar, dass meine an sich schon sehr gute Ausbildung im Bergbau als Elektriker natürliche Grenzen hatte. Durch ständige eigenverantwortliche Weiterbildung wurde ich zum Allrounder. Statik, Brandschutz, digitale Steuerung von Ton- und Lichtanlagen, eigentlich alles kein wirkliches Problem. So kam ich immer an lukrative Aufträge, vor allem interessante Aufträge und von Anfang an auch europaweit. Mal war ich mit den Rolling Stones auf Tournee, dann technischer Projektleiter auf der Expo Hannover, dann habe ich wieder irgendwelche Drehscheiben oder Hubpodeste für Fernsehshows zum Laufen gebracht...
Seit ein paar Jahren überwiegen aber wieder Aufträge in der Industrie, bei Montagen von Sondermaschinen, etc. Meine Stärke ist dabei, dass ich viel schneller als andere den Überblick bekomme, was da wirklich zu beachten ist, wie die Gewerke miteinander zum Ziel kommen. Ich habe mich etabliert, kann meist zwischen mehreren Aufträgen auswählen, was ich nun mache. Ich lebe inzwischen in Spanien, weil es mir und meiner Frau menschlich und gesundheitlich dort am besten geht.
Und nun kommt es mal ganz dicke: Obwohl ich betont habe, dass ich europaweit arbeite, bekam ich über Freelance-Market eine Anfrage für eine Sondermaschinenmodifizierung in Sibirien. Der erste Impuls war, nein, das tue ich mir in meinem Alter nicht mehr an. Dann war die Neugier stärker. Ich war für zwei Wochen in der Kälte, im Nichts irgendwo im hohen Schnee, wo man zum Frühstück nicht mal Kaffee bekommt. Und hab meinen Job dort einfach gemacht. Der Auftraggeber war hoch zufrieden und hat obendrein sehr schnell bezahlt.
So wurde ich versehentlich von einem europaweit agierenden Freelancer zum weltweit agierenden. Fazit: Strom und Mechanik funktionieren im hintersten Russland nicht anders als in Europa. Und auch dort kann man sich mit den Menschen verständigen, sogar ohne russische Sprachkenntnisse. Für flexible Leute hätte ich mittlerweile Arbeit ohne Ende, damit ich nicht ständig selbst alles machen muss, der Arbeitsmarkt scheint aber derzeit keine fähigen Elektriker / Elektromechaniker zu bieten...
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Freelance-Market-Witz des Monats
Wie verbringt ein Kostensenkungsberater den 4. Advent? Er zündet zwei Kerzen an und stellt sich vor den Spiegel.
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