Freelance-Market-News 11/2017
Liebe Leser,
in diesen News informieren wir über einen Bericht der Bundesregierung, laut dem die Zahl der Soloselbstständigen auf 2,31 Millionen gestiegen ist, eine Zunahme um 25% in 16 Jahren. Da fünf Prozent der Einzelunternehmer Harz-IV beziehen fordert jetzt die Bundestagsfraktion der Linken eine stärkere Regulierung des Freelancer-Sektors zur Verhinderung prekären Unternehmertums.
In unseren weiteren Beiträgen geht es ebenfalls um den freiberuflichen Erfolg und Misserfolg: So zeigen wir Ihnen, wie sich Freelancer mit eigenen News-Artikeln vermarkten können und im Gastartikel wird demonstriert, wie man durch Konzentration auf eine Sache erfolgreicher wird. Um erfolgreich zu sein sollte man nicht alles selbst tun, so kann auch die Erfassung von Dienstleistungen outgesourct werden. Wie das geht beschreibt unser aktueller Freiberuflerartikel. Unser Freelancer-Witz am Schluss erzählt, was passiert, wenn sieben Freelancer versuchen, ein Problem zu lösen, jeder für sich und auf seine Art!
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
Zahl der Solo-Selbstständigen auf 2,31 Millionen gestiegen
Laut Bundesregierung ist die Zahl der Solos (Selbstständige ohne Mitarbeiter) seit 2000 von 1,84 Millionen auf 2,31 Millionen in 2016 gestiegen, eine Steigerung um gut 25%. Dies geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, die die Bundestagsfraktion der Linken angefragt hatte. Als Gründe für das Wachstum werden das starke Wachstum des Kreativsektors und der ungebrochene Trend zum freiberuflichen Arbeiten genannt.
Hingegen verharrt die Zahl der Selbstständigen mit Mitarbeitern im gleichen Zeitraum bei knapp 2 Millionen. Das bedeutet, dass inzwischen die Mehrheit (56%) der Unternehmer keine eigenen Mitarbeiter hat. An den 43,4 Millionen erwerbstätigen Personen in Deutschland haben die Ein-Personen-Unternehmer so inzwischen einen Anteil von gut 5 Prozent.
Der Bundesregierung zufolge liegt das Einkommen der Ein-Personen-Unternehmer bei durchschnittlich 1567 Euro im Monat, also etwas unter dem der abhängig Beschäftigten (1630 Euro/Monat). Die Einkünfte können allerdings nicht genau miteinander verglichen werden, da aus den Angaben nicht hervorgeht, wie hoch jeweils die Teilzeitquoten beider Erwerbstätigengruppen sind.
Offensichtlich ist allerdings, dass die Einkünfte der Ein-Personen-Unternehmer sehr ungleich verteilt sind: Bei fast 30 Prozent der Solo-Unternehmer liegt das persönliche Monatsnettoeinkommen unter 1100 Euro. 5,1 Prozent (117 000) erhalten sogar volle oder ergänzende Hartz-IV-Leistungen. Dies ist allerdings ein kleinerer Prozentsatz als unter der sonstigen Bevölkerung. So erhalten 4,4 Millionen Harz-IV-Leistungen, was bezogen auf die erwerbsfähige Bevölkerung von 62 Millionen einer Quote von 7,1 Prozent entspricht.
Laut Sabine Zimmermann, Vizepräsidentin der Linksfraktion, fühlten sich viele Selbstständige zu wenig gefördert und von der Politik allein gelassen. Sie schlägt daher die Einführung eines Mindesthonorars für Solo-Selbstständige vor.
Ihre Meinung hierzu interessiert uns. Bitte schreiben Sie uns, was Sie über die Vorschläge der Linken denken.
Frage des Monats: Wie verfasse ich einen kostenlosen Artikel für die Freelance-Market-News?
Eingetragene Freelancer können einen Artikel für die monatlich erscheinenden Freelance-Market-News verfassen, um Nachfrager auf Ihre Dienstleistung aufmerksam zu machen. Für einen optimalen Artikel empfehlen wir Ihnen:
o Schreiben Sie nur Dinge, die für unsere Leser interessant und relevant sind. Sie können beispielsweise Tipps aus Ihrem Fachgebiet geben, über einen ganz besonderen Auftrag berichten oder zeigen, wie Sie eine außergewöhnliche Herausforderung elegant lösen konnten.
o Reine Selbstdarstellungen Ihrer Fähigkeiten passen nicht in einen Newsletter. Sowas ist bereits in Ihrem Freelance-Market-Profil nachlesbar.
o Der Artikel sollte maximal 20 Sätze lang sein.
o Zu Ihrer Orientierung hilft es, bisherige Artikel unserer Freelancer anzusehen.
o Bitte senden Sie Ihren Artikel an info@freelance-market.de. Wir veröffentlichen diesen dann kostenlos in unserem E-Mail-Newsletter und unter News auf Freelance-Market.de.
Gastartikel: Effiziente Menschen verzichten auf Multitasking
Von Amor Dhaouadi
Kennen Sie die Situation, in der Ihr Arbeitstag vergeht, ohne dass Sie viel, von dem was Sie vorhatten, erledigen konnten?
Ob Sie als Freelancer oder in einem Team mit Kollegen Ihrer Arbeit nachgehen, Sie werden tagtäglich durch viele externe Faktoren an der Verrichtung Ihrer Arbeit gehindert. Das kann eine E-Mail, ein Anruf, eine SMS oder eine Facebook-Nachricht sein. In unserer heutigen Zeit des Immer-Erreichbar-Seins mangelt es nicht an Möglichkeiten, sich ablenken zu lassen.
Viele glauben fest daran, dass sie in der Lage sind, schnell zwischen den verschiedenen Aufgaben hin und her zu springen. Sie wundern sich dann, dass sie am Ende des Tages komplett ausgelaugt sind. Das ist auch nachvollziehbar. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass unser Gehirn zwar einfache Aufgaben, wie Fernsehen und Kochen, parallel erledigen kann, bei komplexeren Aufgaben wird unser Gehirn vom häufigen Wechsel zwischen den verschiedenen Aufgaben jedoch müde. So zeigt auch die steigende Zahl der Verkehrstoten wegen Nutzung des Smartphones während der Fahrt, dass es mit unserer Multitasking-Fähigkeit nicht weit her sein kann.
Es gibt viele Ratgeber, wie man seine Arbeit in der vorgegebenen Zeit erfolgreich erledigt. Ich möchte hier den Fokus auf drei Ansätze legen, die besonders Managern, Freelancern und Unternehmern helfen:
1. Seien Sie Herr über Ihr Handeln
Die einzige Variable in Ihrem (Berufs-)Leben, die sich nicht ändert, ist die Zeit als knappste Ressource in unserem Leben. Deshalb liegt es an Ihnen und nur an Ihnen, was Sie in den 24 Stunden erledigen und erreichen wollen.
Die Gefahr ist groß, dass Sie die 'falschen' Dinge erledigen. Mit dem Risiko, dass Sie Ihre Ziele oder Umsatzzahlen am Ende des Monats oder Quartals nicht erreichen. Es hilft Ihnen wenig, die Schuld auf Kollegen, Kunden, Familie oder das schlechte Wetter zu schieben. Sie müssen Herr über Ihr eigenes Schicksal werden. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Erfolg und lernen Sie, konsequent Ihren Plan für Ihren Erfolg zu verfolgen - keine Ausreden mehr, kein Meckern über die 'Anderen', seien Sie Ihr eigener Chef.
2. Lernen Sie zu delegieren und loszulassen
Ob im Team innerhalb einer großen Organisation oder als Freelancer im eigenen Home-Office, Sie sollten lernen, die Kontrolle über viele Nebentätigkeiten abzugeben und Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen. Wenn Sie den Anderen Verantwortung übertragen, werden auch diese lernen, Verantwortung zu übernehmen. So können Sie so mehr aus sich, Ihrer Arbeit und Ihrer Zeit machen.
Innerhalb einer großen Organisation können Sie Mitarbeiter im Supportbereich finden, die diese Nebenaufgaben genauso gut oder besser erledigen können. Bei Freiberuflern ist es nicht anders, denn professionelle Unterstützung können Sie sowohl im Netz (bspw. bei Freelance-Market), als auch im Bekanntenkreis finden.
Damit die Delegation dieser Nebenaufgaben gut funktioniert, müssen Sie zunächst den Umfang der Aufgabe und Ihre Erwartungen sehr präzise kommunizieren. Investieren Sie viel Zeit und Aufwand von Anfang an, um zu erklären, was Sie als Ergebnis erwarten, damit Sie keine bösen Überraschungen erleben. Dabei sollten Sie diplomatisch, nett, entgegenkommend und empathisch sein - behandeln Sie die Anderen, wie Sie behandelt werden möchten.
3. Fokussieren Sie sich auf Ihre Kernthemen
Wie schon am Anfang des Artikels erwähnt, kann unser Gehirn keine komplexen Aufgaben parallel bewältigen, ähnlich dem Prozessor eines Computers. Wie beim Computer sollten wir unser Gehirn sequenziell arbeiten lassen, um das Maximum herauszuholen.
Damit das gelingt, sollten Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren, also das, woran Sie am Monat-, Quartals- oder Jahresende gemessen werden. Ein Vertriebler wird beispielsweise daran gemessen, wie viel Umsatz er generiert. So einfach und simpel ist das.
Um hier erfolgreich zu sein, muss ein Vertriebler jeden Tag eine gewisse Zahl potentieller Kunden 'erreichen', sei dies durch Telefonanrufe, E-Mails, Soziale Netzwerke, Networking oder Kundenbesuche. Nun kommt der schwierigste Teil: Damit diese Ziele erfolgreich erreicht werden, muss er konsequent und diszipliniert Zeitraster im Kalender für diese Aufgaben einplanen. Wenn Sie beispielsweise potentielle Kunden anrufen wollen, schließen Sie sich in einem ruhigen Raum ein, legen Sie Ihr Smartphone zur Seite oder schalten Sie es einfach ab. Und wenn es sein muss, hängen Sie ein 'Bitte nicht stören'-Schild an die Tür, damit Sie niemand behelligt. So sollten Sie mehrfach am Tag intensive und fokussierte Zeitfenster für die Erledigung Ihrer Aufgaben blockieren.
Jeb Blount, Autor, Speaker, Verkaufs-Berater und Trainer, hat diese Methoden tausendfach bei seinen Trainings getestet. Er sagt, dass Sie so Ihr Gehirn entlasten und so Ihren Zielen viel näherkommen als durch den Multitasking-Arbeitsmodus.
Artikel unserer Freiberufler: Erfassen Sie Ihre Dienstleistungen nicht selbst!
Freiberufler können sich mit einem kurzen Artikel in diesen Freelance-Market-News präsentieren. Heute stellen wir Ihnen unseren Immobiliendienstleister Nr. 316 aus Schwetzingen vor:
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Meine Spezialität sind alle Fragen des Immobilien- und Facility-Managements sowie das Outsourcing von Dienstleistungen, die nicht zum Kerngeschäft Ihres Unternehmens zählen. Dazu verfüge ich über die passenden Benchmarks für die Analyse Ihrer derzeitigen Situation und umfassendes Umsetzungs-Know-How. Für die Dienstleister der Branche optimiere ich deren Angebote und unterstütze die Vertriebsprozesse.
So entwickelt meine Firma derzeit mit einem führenden deutschen Gebäudedienstleister ein strategisches Gesamtkonzept zur optimalen Marktausrichtung. Um dem Markt genau zu verstehen, führe ich eine Vielzahl von Expertengesprächen mit Entscheidern auf Kundenseite, ergänzt durch eine umfassende, repräsentative Markterhebung bei rund 1000 potenziellen Kunden verschiedener Branchen.
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Freelance-Market-Witz des Monats
Sieben Freiberufler sind auf dem Weg zur Projektabschlussbesprechung, als plötzlich der Kleinbus stehen bleibt. Gemeinsam überlegen sie sich eine Lösung:
o Der Projektmanager schlägt vor, zwei Taxis zu rufen, um in 10 Minuten am Ziel zu sein.
o Der Webdesigner entdeckt ein Handbuch und behauptet, er könne den Reifen in zehn Minuten wechseln.
o Der Jurist schlägt vor, dass alle im Auto bleiben und ihre Stunden aufschreiben.
o Der IT-Administrator schlägt vor, den Motor auszuschalten und wieder zu starten. Das würde fast immer helfen.
o Der Microsoft-zertifizierte Programmierer bittet, zunächst alle Fenster zu schließen, aus dem Auto zu steigen, wieder einzusteigen und wieder alle Fenster zu öffnen.
Derweil versucht der Übersetzer, zwischen den Freiberuflern im Auto zu vermitteln und der Eventmanager macht ein paar Teamfotos für seine Bewerbungsmappe.
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