Pressemitteilung: Hilfe für Flüchtlinge - Freelance-Market vermittelt kostenlos Projekte
Nach neuesten Schätzungen werden bis Jahresende 800 000 Flüchtlinge erwartet. Während die deutschen Gemeinden händeringend nach Unterkunftsmöglichkeiten suchen, unterstützt Freelance-Market ab sofort Flüchtlinge bei der Jobsuche und hilft so auch deutschen Unternehmen bei Fachkräfteengpässen.
Momentan erreicht Deutschland die erste große Flüchtlingswelle aus Syrien. Auffällig ist der hohe Anteil an Akademikern. Die Flüchtlinge sind einerseits Deutschland als Zufluchtsort dankbar, wollen aber auch gleichzeitig ihren Beitrag leisten. Die Möglichkeiten einer Arbeitsaufnahme sind für die Neuankömmlinge nicht ganz einfach, obwohl in Deutschland gerade ein ausgeprägter Fachkräftemangel herrscht.
Inzwischen bieten immer mehr Migranten, wie der Syrer Hani Alfawal, ihre freiberufliche Dienstleistung direkt im Internet an: "Solange mein Deutsch noch nicht ausreicht, versuche ich Aufträge auf Englisch zu erhalten, wobei mir Freiberuflerplattformen wie Freelance-Market sehr weiterhelfen. Einige der Nachfrager kommen sogar direkt aus englischsprachigen Ländern, für die ich dann von Deutschland aus arbeiten kann."
"Obwohl wir normalerweise deutsche Freelancer vermitteln, sind Flüchtlinge und Asylempfänger auf unserem Internetmarktplatz besonders willkommen" stellt Dr. Rainer Kurz, Geschäftsführer von Freelance-Market.de, fest. "Migranten sind bei den deutschen Kunden als freundliche, leistungsbereite Freelancer sehr beliebt, nicht zuletzt wegen ihres etwas günstigeren Stundensatzes".
Zwar kann eine kleine deutsche Vermittlungsplattform für Freiberufler nicht die gleiche Hilfe bieten wie die milliardenschweren Regierungsprogramme, die zur Zeit in Brüssel und Berlin beschlossen werden, dennoch will auch Freelance-Market seinen kleinen Beitrag zur Linderung der Not leisten, mit der jetzt viele Flüchtlinge konfrontiert sind. So hat Dr. Kurz gerade angekündigt, dass jetzt alle in Deutschland lebenden Flüchtlinge und Asylempfänger den Vermittlungsservice von Freelance-Market.de völlig kostenlos nutzen können, sofern sie bei der Eintragung angeben, dass sie "Flüchtling oder Asylempfänger in Deutschland" sind.
Für Freelancer, die noch kein Deutsch sprechen bietet Dr. Kurz zusätzlich auch eine kostenlose Nutzung der englischsprachigen Vermittlungsplattform www.freelancer.international an. Bei freelancer.international werden viele Aufträge per Telearbeit vergeben, so dass sich die Neuangekommenen sogar eine Kundenbasis in anderen Ländern aufbauen können.
"www.Freelance-Market.de und www.freelancer.international ist für Nachfrager völlig kostenlos, so dass das Geld des Auftraggebers zu hundert Prozent beim Freelancer ankommt" meint Dr. Kurz und hofft, dass möglichst viele deutsche Firmen das Angebot von Freelance-Market nutzen.
Gerade bei den Flüchtlingen aus Syrien gibt es viele Freiberufler. So meint Timur Yegen, Schichtführer der Aufnahmestelle Haus Martinus in Stuttgart, dass diese gut qualifiziert sind und sich oft von den anderen Flüchtlingen und Asylbewerbern abheben, von denen kaum zehn Prozent Englisch sprechen und praktisch keiner Deutsch. "Nur die Syrer, die Geld haben, schaffen es momentan nach Deutschland. Viele sind gut gebildet und sprechen oft hervorragendes Englisch", so Yegen, der Gespräche mit den Neuankömmlingen führte, darunter Journalisten, Psychologen und sogar ein Staatsanwalt.
Ein Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt gestaltet sich oft schwerer als erwartet, nicht zuletzt da deutsche Arbeitgeber verunsichert sind, ob sie Flüchtlinge einfach so einstellen dürfen. Die Beauftragung als Freelancer bietet hier eine interessante Einstiegsmöglichkeit für qualifizierte Flüchtlinge, z. B. für Hani Alfawal, der bereits vor zehn Monaten nach Deutschland gekommen ist. Den neunundzwanzigjährigen Syrer hat der Bürgerkrieg während seines Literatur- und Amerikanistikstudiums in Damaskus überrascht. Trotz seines hervorragenden Englisch ist es sehr schwierig, in Deutschland Aufträge als Journalist zu finden. Dank eines Stipendiums kann der Syrer jetzt Vollzeit Deutsch lernen, hat sich aber gleichzeitig auch als Freelancer bei Freelance-Market angemeldet. "Ich freue mich, schon bald die ersten Aufträge auf Deutsch zu machen."
Seyedmohsen Hosseini war 5 Jahre als Industriedesigner im Iran beschäftigt. Seit Oktober 2014 ist er jetzt in Deutschland und kann sich inzwischen auf Deutsch gut verständigen. Er hat bereits über 300 Lebensläufe an deutsche Arbeitgeber versandt, erhält aber nur sehr selten eine Rückantwort. "Ich kann nur Mutmaßungen anstellen, warum ich bisher noch nicht einmal eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten habe, glaube aber, dass es vor allem daran liegt, dass ich Ausländer bin, bislang nur auf Englisch arbeiten kann und dass die Arbeitgeber nicht wissen, ob sie Asylanten beschäftigen dürfen" meint Hosseini frustriert. "Als Freelancer zu arbeiten sehe ich als echte Chance, um in Deutschland Fuß zu fassen".
Der Software-Manager Rawad Yazigi kam vor knapp drei Jahren aus Syrien und war sehr überrascht, dass der deutsche Arbeitsmarkt kaum Bedarf an nur Englisch sprechenden Spezialisten hat. Inzwischen hat er 150 Bewerbungen auf Angebote der Arbeitsagentur und im Internet verschickt, allerdings erhielt er bisher nur Absagen. "Vielleicht hilft es etwas, dass ich bald meinen syrischen Universitätsabschluss in Deutschland anerkannt bekomme, aber mein Hauptproblem ist neben meinem gebrochenen Deutsch, dass ich bereits 39 bin. Meine Leistung als Freiberufler anzubieten ist da eine weitere Möglichkeit" meint Yazigi, der inzwischen sogar bereit wäre, ein unbezahltes Praktikum anzunehmen, um im deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Der 32-jährige Iraker Mohammed Alkaflawy ist seit zwei Jahren in Deutschland und spricht inzwischen hervorragend Deutsch. Trotz seiner achtjährigen Berufserfahrung als Projektmanager in Bagdad hat er bislang vergeblich versucht, auf dem hiesigen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. "Das Arbeitsamt sagt mir, dass nur Leute mit Berufserfahrung in Deutschland eine Chance haben. Die Arbeitgeber wollen mich aber nicht einmal als Praktikant ausprobieren, da ich bereits ein abgeschlossenes Studium habe. Erst jetzt bin ich auf die Idee gekommen, es auch mal als Freiberufler zu probieren."
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 10/2015 veröffentlicht.