Freelance-Market-News 08/2014
Liebe Leser,
es ist August und viele unserer Leser werden diese Freelance-Market-News im Urlaub erhalten. Aus diesem Grund haben wir dieses Mal einige Themen mit Reisebezug für Sie.
So präsentieren wir die neueste Mercer-Studie zu den teuersten Business-Städten der Welt und stellen Ihnen eine Freelancerin vor, die sich auf die Übersetzung internationaler Speisekarten spezialisiert hat. Auch berichten wir über zunehmende Kritik zur Einführung der "De-Mail", die es Bürgern und Geschäftsleuten ermöglichen soll, von überall aus rechtsverbindliche Geschäfte zu tätigen.
Des Weiteren stellen wir Ihnen eine Studie von Freelance-Market vor, der zur Folge telearbeitende Freelancer überwiegend weiblich sind und in unserem Freiberufler-Witz geht es diesmal um einen Projektmanager, der krampfhaft versucht, seine Teamkollegen zu beeindrucken.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Lesen und wie immer gute Geschäfte!
Ihr Rainer Kurz
De-Mail eine Totgeburt?
Am 30.6.2014 endete die sogenannte "Sunrise-Phase", innerhalb derer die Besitzer der entsprechenden "de"-Domäne exklusiv die Möglichkeit hatten, diese Domäne auch unterhalb der "de-mail.de"-Kennung zu reservieren, beispielsweise info@peter.mustermann.de-mail.de.
In den Medien mehren sich die Stimmen, die eine Abkehr von der per Bundesgesetz gestützten De-Mail fordern, da diese einen nationalen Alleingang darstelle, der sicherheitstechnisch einen Rückschritt bedeuten würde.
So sei die De-Mail wegen der fehlenden Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht mehr auf dem Stand des Post-Snowden-Zeitalters. Obwohl das E-Gouvernement-Gesetz vom August letzten Jahres die De-Mail in der gesamten Behördenkommunikation als einzig rechtssicheres Kommunikationsmedium fordert, sollen diverse Ministerien ihre unterwiesenen Behörden bereits angewiesen haben, De-Mail nicht zu nutzen. Laut "Die Zeit" haben einzelne Sicherheitsanalysten angesichts der offensichtlich gewollten Unsicherheit von De-Mails inzwischen nur noch Zynismus dafür übrig.
Torsten Weckbrodt, Informationssicherheits-Projektleiter der TÜV-Rheinland-Tochter "i-sec" bestätigt dem Online-Magazin Oiger, dass die Sicherheitsdefizite Angriffspunkte für Missbrauch und Ausspähung bieten. So liege die "Schlüsselhoheit" bei den De-Mail-Dienstleistern, beispielsweise bei der Deutschen Telekom oder bei 1&1. Anders als beim weitverbreiteten Verschlüsselungssystem Pretty-Good-Privacy, bei dem nur Endbenutzer den für die Entschlüsselung erforderlichen "Private-Key"-Kode haben, liegen die Schlüssel hier auf den Rechnern der De-Mail-Dienstleister. Auf dem Weg zwischen Sender und Empfänger werden die Nachrichten zwischendurch entschlüsselt. So könnten Mitarbeiter der Anbieterfirmen Zugriff auf nichtverschlüsselte De-Mails nehmen.
De-Mails seien nicht sicherer als ganz normale E-Mails und unnötigerweise (oder gar absichtlich) inkompatibel mit dem Rest der Welt. Zudem seien sie für Kriminelle ein attraktives Angriffsziel und könnten für den Nutzer sogar rechtliche Risiken bergen.
Telearbeitende Freelancer sind überwiegend weiblich
14,4 Prozent aller Freelancerinnen arbeiten ausschließlich per Telearbeit, während es bei den männlichen Freelancern nur 6,3 Prozent sind. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Einsatzort-Entfernung der bei Freelance-Market gelisteten Freiberufler.
Die maximale akzeptierte Entfernung des Einsatzortes der Freelancer vom Wohnort ist so unterschiedlich wie deren Persönlichkeit und deren Lebensstil. So geben 24 Prozent der Freelancer sogar an, weltweit für Projekte zur Verfügung zu stehen. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich besonders, wenn man die weltweit agierenden Freelancer nochmals näher betrachtet: Nur 17% der Freelancerinnen sind bereit weltweit zu arbeiten, während es 27% ihrer männlichen Kollegen sind.
Die geringere Mobilitätsbereitschaft der Frauen liegt vermutlich nicht nur an den stärkeren familiären Verpflichtungen. Auch der höhere Anspruch an die Lebensqualität könnte einen Einfluss haben, dass viele Freiberuflerinnen nicht wegen eines gut bezahlten Projekts durch die Welt jetten möchten. Auch arbeiten Freelancerinnen häufiger in Bereichen, die sich besser für Telearbeit eignen, beispielsweise Grafik oder Bürodienstleistung. So nehmen sogar 24% aller Grafiker ausschließlich Telearbeit an, im Gegensatz zu knapp 9 Prozent aller Freelancer.
Die zehn teuersten Business-Städte der Welt
Die aktuelle "Mercer Cost of Living Tabelle 2014" ist soeben erschienen. Die zehn teuersten Großstädte der Welt sind:
- Luanda (Angola)
- N'Djamena (Tschad)
- Hong Kong
- Singapur
- Zürich
- Genf
- Tokyo
- Bern
- Moskau
- Shanghai
Neben den Wirtschaftsmetropolen Hong Kong, Singapur, Tokyo, Moskau und Shanghai, ist alleine die Schweiz mit gleich drei ihrer sechs Großstädte vertreten.
Für viele unerwartet ist, dass zwei Hauptstädte armer afrikanischer Länder die Liste der Lebenshaltungskosten für Auslandsmanager anführen. An solchen Orten ist es äußerst schwierig und kostspielig, einen für Geschäftsleute, Entwicklungsdiplomaten oder Bergbaumanager adäquaten Lebensstandard zu schaffen.
Der jährlich von der Firma Mercer verlegte Bericht deckt über 200 Städte auf allen Kontinenten ab und wirft einen Blick auf die Lebenshaltungskosten für Ausländer, vom Wohnen über Lebensmittel bis zur Freizeitgestaltung.
Artikel unserer Freiberufler: Speisekartenübersetzung
Eingetragene Dienstleister können sich mit einem Artikel in den Freelance-Market-News kurz vorstellen. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen die Übersetzerin 8450 aus Messery (in den französischen Alpen), die sich auf Speisekarten, Festmenüs und Hotelprospekte in Deutsch, Englisch und Französisch spezialisiert hat.
Vor ein paar Jahren besuchte ich ein renommiertes Restaurant in Südfrankreich. Auf der aufwändig gestalteten dreisprachigen Speisekarte fand ich unter "Fleischspeisen" auf Französisch "coeur de rumpsteak" und auf Deutsch "feines, zartes Rumpsteak". Die englische Übersetzung war allerdings "heart of beef", also Rinderherz. Auf meine Frage, ob englischsprechende Kunden dies oft bestellen, sagte der Inhaber: "Nein, nie! Ich verstehe das überhaupt nicht!".
Solche peinlichen Beispiele gibt es noch und noch! Durch meine drei (Mutter)-Sprachen habe ich die Begabung, solche Fehler sofort zu bemerken. Ich wurde in Bern geboren und lebe seit 1964 in frankophonen Gebieten. Auch war ich ein paar Jahre in den USA und habe mich auch dort sehr für Gastronomie interessiert. Als leidenschaftliche Köchin informiere ich mich ständig über alle aktuellen Gastronomieentwicklungen.
Während meiner Zeit als Direktionsassistentin und Übersetzerin juristischer Texte habe ich gelernt, sinngemäß und nicht immer wortgemäß zu übersetzen, was kein Wörterbuch und keine elektronische Übersetzung fertigbringt.
Freiberuflerwitz des Monats
Der neue Projektmanager wartet im neu eingerichteten Teamraum, dass die neuen Teamkollegen sich bei ihm vorstellen. Als ein jüngerer Mann eintritt, greift er zum Telefonhörer und plaudert beiläufig hinein: "Oh ja, Herr Vorstandsvorsitzender, das war in der Tat ein ganz reizender Abend gestern bei Ihnen und Ihrer Gattin. Bitte richten Sie auch Grüße an den Herrn Minister aus."
Dann legt er auf und wendet sich seinem Besucher zu: "Sie sind bestimmt der neue Junior-Berater?"
"Nein, ich bin nur der Techniker, der das Telefon anschließen soll."
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