Anteil der Selbstständigen könnte 2050 bis zu 40 Prozent erreichen
Laut der Masterthesis von Christoph Becker von der Hochschule Pforzheim, die in Zusammenarbeit mit Freelance-Market entstand, wird die Zahl der Selbstständigen auch weiter stetig ansteigen. Waren es 1992 noch etwa eine halbe Million Selbstständige, so hat sich die Zahl bis 2007 auf knapp eine Million verdoppelt.
Innerhalb der Gruppe der Selbständigen hat sich zudem die Anzahl der Freiberufler stark erhöht. Beispielhaft ist die IT-Branche, in der laut Spiegel im Februar 2007 20.000 Stellen frei wurden, die nicht oder nur mit erheblichen Verzögerungen besetzt werden konnten. Wenn Stellen aber nicht besetzt werden können (oder sollen), werden oft Freiberufler beschäftigt.
Zukunftsforscher wie Michael Horx gehen davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt weiter in Richtung flexibler Arbeitsformen und damit in Richtung Selbständigkeit entwickelt. Im Spiegelinterview sagte er: "Vermutlich haben wir im Jahr 2050 30 bis 40 Prozent Selbstständige. Das klassische Angestelltentum wird eher minoritär.".
Dieser Trend wird auch durch gesetzliche Entwicklungen begünstigt. So sind etwa die Abgaben an den Staat seit Anfang der neunziger Jahre bis heute für Selbständige um 6% gesunken und gleichzeitig für Arbeitnehmer um 3% gestiegen. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmerhaushalt hat heute 26% des Einkommens an den Staat abzuführen, ein Selbständigenhaushalt nur 15%. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Einkommen selbstständig Beschäftigter den Bundesschnitt um 50% übertreffen, was sowohl an den unterschiedlichen Steuern und Belastungen und einem generell höheren Verdienst liegt.
Diese generellen Anreize und Begünstigungen, sowie die Tendenz der Wirtschaft flexible Arbeitsformen zu präferieren, haben bislang zu Arbeitsmarktverschiebungen in Richtung Selbständigkeit geführt, und werden diese Verschiebungen vermutlich auch zukünftig begünstigen.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market Newsletter 6/2008 veröffentlicht.