Klimawandel wird Teil der Unternehmensstrategie
Noch vor zwei Jahren glaubten weltweit nur 31% der Unternehmensführer, dass der Klimawandel schon bald im Mittelpunkt von Politik und Öffentlichkeit stehen wird. Seitdem ist dieser Prozentsatz laut einer aktuellen McKinsey-Umfrage auf über 50% gestiegen – eine Folge der immer intensiver geführten Debatte über die Risiken der Erderwärmung. 60% der weltweit befragten Unternehmensführer halten das Thema im Hinblick auf die eigene Unternehmensstrategie inzwischen sogar für besonders wichtig. Damit reagieren die Unternehmen auch auf ein verändertes Bewusstsein der Konsumenten, die laut Global-Agenda.org auch eine weitere McKinsey-Studie zeigt. Diese bestätigt einen immer deutlicheren Trend: Für die Verbraucher geht es beim Thema Umwelt und Klimawandel längst nicht mehr nur darum, wie viel Vertrauen sie in ein Unternehmen haben, sondern um die Frage, ob sie dessen Produkte überhaupt kaufen würden.
Die weltweite Umfrage unter 7751 Konsumenten konzentriert sich auf die Erdöl-, Nahrungsmittel-/Getränke-, Einzelhandels- und High-Tech-Industrie. Die Konsumenten trauen einigen Branchen eher als anderen zu, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Klimaschutz spielt für sie eine zunehmend wichtige Rolle und beeinflusst ihre persönlichen Kaufentscheidungen. Über die Hälfte aller Befragten würde es honorieren, wenn Unternehmen aus der Ölbranche in erneuerbare und alternative Energien investieren würden. Ein Viertel wäre sogar bereit, für umweltfreundliche Energieprodukte mehr zu zahlen. Auffällig sind zudem die Unterschiede zwischen einzelnen Regionen. Während die Ölindustrie in den USA und Europa unter einem eher schlechten Image leidet, glauben in Brasilien, China und Indien zwischen 70 und 90% der Befragten, dass Ölfirmen dem gesamtgesellschaftlichen Interesse dienen.
Die höchsten Vertrauensraten genießt die High-Tech-Industrie – von 75% in Frankreich bis zu 96% in Indien. Doch auch hier geben die Befragten klar an, was ihre Kaufbereitschaft erhöhen würde. Ganz oben auf der Wunschliste chinesischer und deutscher Konsumenten beispielsweise steht ein entschlosseneres Handeln, um den Energieverbrauch zu reduzieren und den Klimawandel abzuwenden. In den USA kommt dieser Wunsch dagegen erst an siebter Stelle. Zwar sind sich fast alle Unternehmensführer darin einig, dass der Klimawandel auch Chancen birgt, sofern er strategisch in das Unternehmensmanagement eingebunden wird. Gleichzeitig aber geben 70% der Befragten an, das Thema bislang kaum oder gar nicht in den strategischen Zukunftsdialog einzubeziehen.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market Newsletter 5/2008 veröffentlicht.