Corona macht Telearbeit salonfähig
Als Folge der Corona-Pandemie ist die Telearbeit nicht mehr wegzudenken. Eine kürzlich von Gartner durchgeführte Umfrage ergab, dass drei Viertel aller Finanzvorstände davon ausgehen, dass mindestens 5% der zuvor vor Ort tätigen Mitarbeiter auch nach COVID-19 dauerhaft telearbeiten werden.
Nach anfänglichen Vorbehalten gegenüber Fernarbeit entdecken die Unternehmen, dass diese neue Form der Arbeit auch langfristig in den Betrieben funktioniert.
McKinsey nennt das Beispiel eines Pharmaunternehmens mit gut 10 000 Außendienstmitarbeitern: Im Februar wechselte es von der Vor-Ort Arbeit zu einer praktisch 100 Prozent fernarbeitenden Arbeitsweise. Mit dem Ende der Corona-Einschränkungen könnte man erwarten, dass die Fernarbeit wieder verschwindet. Das Unternehmen plant nun jedoch, ein 30-Prozent-Online-Arbeitsmodell mit nur noch 70 Prozent Vor-Ort dauerhaft einzuführen, um die frisch entwickelten Online-Fähigkeiten seiner Außendienstmitarbeiter zu nutzen.
Während viele Arbeitnehmer in der ersten Phase der Krise durch Probieren lernten oder auf spontane Schulungsmethoden zurückgriffen, wird die Fernarbeit wahrscheinlich zur ständigen Aufgabe für die Weiterbildungsverantwortlichen. Zum Beispiel können Verkaufsteams Videokonferenzen nutzen, um Kundenbeziehungen in entfernten Orten effektiv zu handhaben.
Organisationen entwickeln jetzt zunehmend ihre Online-Fähigkeiten, da die Führungskräfte jetzt systematisch nach den besten Methoden zur digitalen Verwaltung von Teams suchen. Für langjährige Mitarbeiter, die Beziehungen aufgebaut haben und ihre Rolle kennen, ist dieser Übergang oft problemloser als für neue Mitarbeiter, die das Unternehmen ohne informelle Bürointeraktionen noch kennenlernen müssen.
Nach der Rückkehr der Unternehmen in die "normale Arbeitsweise" werden zusätzliche Kollaborationswerkzeuge sowie eine neue Arbeitskultur zur Verfügung stehen. So schaffen jetzt bereits einzelne Unternehmen neue Standorte für die Zusammenarbeit in Vorstadtzentren und verkleinern die zentralen Büros, um eine Verringerung der Pendlerzeiten für die Mitarbeiter zu erreichen. Dies wirkt sich auch auf den Rekrutierungsprozess aus, da die Unternehmer nach Fernarbeitskompetenzen wie der Fähigkeit zur Selbstmotivation und einem starken Zeitmanagement suchen.
Die aktuellen Herausforderungen werden Mitarbeiter dazu veranlassen, darüber nachzudenken, ob sie in Zukunft von zu Hause aus arbeiten wollen. Untersuchungen von Gartner zeigen, dass bis zu 80% auch von zu Hause aus arbeiten wollen.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 09/2020 veröffentlicht.