1,43 Millionen: In Deutschland gab es noch nie so viele Freiberufler
Laut dem Bundesverband der Freien Berufe ist die Zahl der Freiberufler in Deutschland in diesem Jahr auf 1,43 Millionen gestiegen. Sie beschäftigen dabei 3,59 Millionen Mitarbeiter (Freiberufler dürfen bis zu 10 Mitarbeiter haben) und erzielten 2018 einen Umsatz von 327 Milliarden Euro. – Gemessen am Bruttoinlandsprodukt sind dies fast 11 Prozent.
Laut der Umfrage des Bundesverbands unter 1700 Freiberuflern sind diese mit ihrer Situation ganz überwiegend zufrieden: 85,6 Prozent würden sich nochmals Selbstständig machen.
Als Vorteile der Selbstständigkeit sehen die Befragten vor allem die hohe Selbstbestimmtheit (87%), die freie Zeiteinteilung (58%) und das hohe Maß an Selbstverwirklichung (52%).
Zu den wesentlichen Herausforderungen für die Freelancer zählen die politischen Rahmenbedingungen (44%), das Finden von qualifiziertem Personal (39%) und die Herausforderungen der Digitalisierung (19%).
Die wirtschaftliche Stimmung ist durchaus zufriedenstellend, wenn auch im Vergleich zum Vorjahr etwas abgeflaut: Im einzelnen beurteilen 42 Prozent der Befragten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 41 Prozent als befriedigend und 17 Prozent als schlecht. Im Vergleich zu den Sommer‐Werten 2018 eine Eintrübung. Damals lagen die Werte bei 54 Prozent gut, 35 Prozent befriedigend und 11
Prozent schlecht.
Aufgeteilt nach den einzelnen Freiberufler‐Gruppen sind technisch‐naturwissenschaftliche Freiberufler am zufriedensten mit ihrer wirtschaftlichen Situation, gefolgt von den steuer‐ und wirtschaftsberatenden Freiberuflern, den freien Kulturberufen und den freien Heilberufe als Schlusslicht.
Für die kommenden sechs Monaten blicken die meisten Freien optimistischer nach vorn. "So rechnet rund jeder Fünfte mit einer günstigeren Entwicklung, rund zwei Drittel sehen keine gravierenden Verschiebungen und in etwa jeder Zehnte erwartet eine Verschlechterung. Die Freien Berufe zeigen sich eher unberührt von der allgemein deutlich abgekühlten Stimmung in der deutschen Wirtschaft“, so BFB‐Präsident Prof. Ewer.
Anmerkung der Redaktion: Unter den Freiberuflern sind auch viele Ärzte, Heilpraktiker und Apotheker, die nicht zu der typischen Zielgruppe von Freelance-Market gehören.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 9/2019 veröffentlicht.