Weniger Stellenangebote für Freiberufler
Wie der aktuelle Adecco-Stellenindex zeigt, schrumpft das Stellenangebot für Freiberufler. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen für Freelancer ist von Mai 2015 bis April 2016 im Jahresvergleich um 5 Prozent gesunken. Im April 2016 wurden somit nur noch knapp 3.400 Stellenangebote für Freelancer veröffentlicht.
Die Zahl der Unternehmen, die nach Freelancern suchen, ist im 12-Monatsvergleich sogar um 15 Prozent auf 4.415 Firmen zurückgegangen. Für seinen Stellenindex wertet Adecco monatlich Stellenangebote aus 166 Printmedien sowie aus 32 Online-Jobbörsen aus.
Als mögliche Ursache für den Rückgang der offenen Stellen für Freiberufler wird in der Freelancer-Szene häufig die von Union und SPD vereinbarte Bekämpfung des Missbrauchs von Werkverträgen gesehen. Adecco vermutet darüber hinaus, dass Unternehmen auf der Suche nach Freelancern weniger die klassischen Jobkanäle nutzen und stattdessen auf spezialisierte Online-Jobbörsen (wie beispielsweise Freelance-Market) ausweichen.
Am besten sieht es dabei noch für die IT-Branche aus. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der insgesamt 33.000 ausgewerteten Anzeigen richtet sich an IT-Experten. Besonders gefragt sind dabei Softwareentwickler sowie SAP-Spezialisten. Auch Freiberufler im technischen Bereich werden umworben. 15 Prozent der Stellenanzeigen sind für technische Berufe. Im Bereich Organisation und Projektmanagement bleibt das Angebot wie auch im Vorjahreszeitraum bei zwölf Prozent. Jeweils 10 Prozent der Jobangebote für Freiberufler finden sich für Tätigkeiten wie Rechts-, Steuer- und Finanzwesen sowie im Vertrieb und Verkauf.
Neben der IT-Branche sind ebenfalls Freelancer im Bereich Marketing, PR, Werbung sowie Design überdurchschnittlich oft gefragt. Vor allem freiberufliche Designer, Grafiker, aber auch Interview-Experten für Markt- und Sozialforschungsprojekte sowie Redakteure und Texter werden häufig gesucht.
Interessant ist auch ein Blick auf die Jobanbieter selbst. Die Mehrheit der Freiberufler-Stellen, 18.900 Stellen, wurden von Personalvermittlungs- und Zeitarbeitsfirmen angeboten. Freiberufliche, wissenschaftliche sowie technische Dienstleister schrieben etwa 3.500 Stellen aus und aus der Informations- und Kommunikationsbranche stammen knapp 3.400 Stellenausschreibungen. Versicherungen, Banken und Handel suchten 1.900 Freiberufler, im Gastgewerbe waren gut 1.600 Freelancer gefragt.
Berufserfahrung ist die wichtigste Voraussetzung für eine Position. In drei von fünf ausgeschriebenen Stellen für Freiberufler wird Berufserfahrung vorausgesetzt. Der Abschluss selbst scheint dabei eine geringere Rolle zu spielen. Nur ein Drittel der Jobangebote richtet sich ausdrücklich an Freiberufler mit Universitätsabschluss. Die Unternehmen scheinen dagegen beispielsweise bei IT-Experten mehr Wert auf Kenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen zu legen. Die gefragtesten Programmiersprachen sind Java, C++, C# sowie PHP.
Die meisten Freiberufler werden in deutschen Metropolen gesucht. Über ein Drittel der offenen Stellen für Freelancer werden in den einwohnerstärksten Orten ausgeschrieben. Dabei werden die meisten Freiberufler (8 Prozent) in Berlin gesucht, gefolgt von München und Hamburg (jeweils 7 Prozent).
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 06/2016 veröffentlicht.