Gastartikel von Unternehmensberater Johannes Maib: Armutsschere Teil 2
Auf unseren Gastartikel zum Thema "Armutsschere" in den letzten News gab es verschiedene Reaktionen und Zuschriften. So schrieb beispielsweise unser Leser D. Klein:
Vielleicht könnte man sich darauf einigen, dass Zahlen/Statistiken nicht unbedingt aussagekräftig sind. Dies müsste dann allerdings auch für die des Autors, Herrn Maib, gelten. An welchem Maßstab messen Sie "Leistung" oder "Gleichheit"? Mit Worten wie "Lügen" oder ideologischen Begriffen wie "Gleichmacherei" oder "Leistungsbereitschaft" stellen Sie sich nicht als objektiver Wissenschaftler, sondern als glaubensgeführter Ideologe dar. Insofern muss man also nicht ernsthaft auf Ihre Argumente eingehen, gell? Ihr bedenkenloser Hedonismus scheint mir, insbesondere für Entscheider, bizarr unverantwortlich.
Hierzu der Kommentar von Johannes Maib: Ihr Leserbrief zeigt, dass meine Kolumne gelesen wird und dass die Provokation ankommt. Die Wissenschaft bei der Untersuchung von Ungleichheit und Armut kann sich nicht von moralischen Postulaten und Werthaltungen frei halten. Ist Ungleichheit notwendige Folge von individueller Freiheit oder eine zu bekämpfende Ungerechtigkeit? Ist Armut ein Appell an Mitleid und Hilfsbereitschaft oder Symptom gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse?
Nicht überall auf der Welt kann diese Diskussion auf solch einem hohen Niveau des Klagens geführt werden wie bei uns in Deutschland. Hier haben sich mittlerweile eine Industrie der Armutsverwaltung und eine politisch korrekte Gleichheitsideologie breit gemacht. Es braucht eine Provokation um solche bequemen Denkmuster aufzubrechen.
Wir haben dieser Demokratie, der Freiheitsrechte und unserer Wirtschaftsordnung, unseren Wohlstand und unsere Freiheit zu verdanken. Wir sollten den verführerischen Ideologen im Kittel objektiver Wissenschaft mit ihrem angeblich moralischen Weltbild nicht wieder auf den Leim kriechen und klar Stellung beziehen.
Jetzt muss ich wieder zurück an die Arbeit. Griechenland retten!
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 08/2015 veröffentlicht.