Steigende Freelancerzahl verunsichert Bank of England
Wie der Wallstreet Journal berichtet, haben die Strategen der Bank of England Interpretationsprobleme mit den aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Die Zahl der Freelancer ist dort unerwartet stark gestiegen, was eigentlich auf eine Verbesserung der Beschäftigungslage hindeutet und somit eine Erhöhung der Leitzinsen rechtfertigen würde.
Allerdings sind sich die Experten der britischen Notenbank unsicher, wie die Zunahme der Selbstständigen und Freelancer zu interpretieren ist. So ist deren Zahl alleine im ersten Quartal 2014 um 200.000 gestiegen, was bereits ausreicht, um den Rückgang der britischen Arbeitslosenzahlen zu erklären.
Allerdings wurde den Notenbankern, trotz längerer Debatten während ihrer letzten Ratssitzung am 8. und 9. April, nicht klar, ob die Zunahme der Freiberufler einem generellen Trend im Arbeitsmarkt geschuldet ist, oder ob einzelne Menschen durch die Gründung nur ihre Arbeitslosigkeit verbergen. Trotz der Abnahme der Arbeitslosenzahl arbeiten momentan viele Briten weniger Stunden als ihnen lieb ist.
Für die Bank of England ist es aber wichtig, genau zu verstehen, wie groß die freien Kapazitäten im Arbeitsmarkt sind, da ein zu niedriger Leitzins bei knappen Arbeitskräften zur Inflation führen würde. Anscheinend wurde der durch die Zunahme an Selbstständigen und Freiberuflern verursachte Rückgang der Arbeitslosigkeit nicht als Zeichen eines Aufschwungs gedeutet, denn die Bank of England hat den Leitzins nicht wie von vielen erwartet auf 1,0% erhöht sondern auf 0,5% belassen.
Großbritannien hat mit 1,4 Millionen Freelancern, 4,5 Millionen Selbstständigen und 1,7 Millionen Zeitarbeitern einen der flexibelsten Arbeitsmärkte Europas.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 05/2014 veröffentlicht.