Zuwanderung als Wachstumsmotor
In vielen Ländern wächst laut Global-Agenda.org der Widerstand gegen Einwanderung. Immer häufiger werden Zuwanderer für sinkende Löhne oder steigende Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht – zu Unrecht, sagt Philippe Legrain, der Autor von "Diversity Enriches Us All“. Weil herkömmliche Rezepte wie Investitionen in Bildung oder in Forschung und Entwicklung an ihre Grenzen stoßen, sind Zuwanderer als zusätzlicher Wachstumsmotor immer wichtiger für unsere Gesellschaft. Sie sorgen für neuen Schwung in der Welt der Ideen und Innovationen, die das Wirtschaftswachstum ständig neu beleben und langfristig sichern helfen.
Das Stichwort heißt kulturelle Vielfalt: Sie fungiert als Magnet für Talente, die wiederum das Wachstum anregen. Nicht selten kommen die besten Ideen von Einwanderern. Statt den herkömmlichen Denktraditionen zu folgen, vertreten Zuwanderer oft innovative Standpunkte und helfen, Lösungen und Strategien für Probleme zu entwickeln, über die sich Einheimische seit geraumer Zeit den Kopf zerbrechen. Kulturelle Vielfalt erhöht die Innovationsleistung von Gesellschaften, weil sie unterschiedliches Denken miteinander konfrontiert. Nur noch in Ausnahmefällen gehen bedeutende Innovationen in Wirtschaft, Wissenschaft oder Politik auf brillante Ideen von Einzelpersonen zurück. Heutzutage wird fast nur noch in Gruppen gearbeitet, in denen Mitarbeiter sich gegenseitig stimulieren. Dabei bringen Zuwanderer mit dem Blick des Außenseiters ganz neue Perspektiven ins Spiel, die plötzlich und oft unerwartet neue Antworten auf alte Probleme hervorbringen.
Als Außenseiter sind Einwanderer zudem meist entschlossener als alle anderen, beruflich Erfolg zu haben. 21 der 114 britischen Nobelpreisträger kamen einst als Flüchtlinge ins Land. Ein weiteres Beispiel ist die Internetrevolution von Silicon Valley: Fast die Hälfte der mit Risikokapital gegründeten Firmen wurden von Immigranten ins Leben gerufen. Dass es sich dabei nicht immer um hochqualifizierte Zuwanderer handelte, zeigen die Beispiele Sergey Brin (Google), Jery Yang (Yahoo!) und Pierre Omidyar (eBay). Alle drei kamen als Kind mit ihren Eltern in die USA.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market Newsletter 1/2008 veröffentlicht.