Gewinner und Verlierer des Klimawandels
Vergangenen Oktober warnte eine Studie der Stern-Report, der Klimawandel könnte der Weltwirtschaft Einbußen von bis zu 20% bescheren. Gregg Easterbrook zeigt nun beide Seiten der Medaille und sieht nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner des bevorstehenden Klimawandels: Die Erderwärmung kann gewaltige Verschiebungen von Macht und Wohlstand auslösen – neue Verteilungskonflikte eingeschlossen. Vier überraschende Beobachtungen über die www.global-agenda.org berichtet:
1. Land und Boden: Russland gehört vermutlich zu den größten Nutznießern des Klimawandels. Ein „mildes Sibirien“ brächte das Land in den Besitz der größten unverbrauchten und kultivierbaren Landmassen seit Europäer die Küsten Amerikas entdeckten.
2. Antarktis: Kein Staat interessierte sich bisher für die Region, weshalb auch niemand nationale Gebietsansprüche stellte. Unter dem meterdicken Eis wird aber mehr als ein Viertel der globalen Energiereserven vermutet. Sie galten bisher als unerreichbar oder aber ihre Erschließung als zu teuer. Steigende Energiepreise und schmelzende Eismassen ändern diese Einschätzung und wecken neue Begehrlichkeiten unter den Anrainerstaaten. Der Streit ist quasi vorprogrammiert.
3. Kaltes Europa: Sollte der Nordatlantikstrom an Kraft verlieren, wofür es zahlreiche Hinweise gibt, könnten die Temperaturen in Europa trotz der Erderwärmung deutlich fallen. Große Teile Europas bekämen dann ein Klima wie Neufundland. Mögliche Folgen wären verstärkter Bevölkerungsschwund und sogar eine globale Rezession.
4. Investments: Sobald finanzielle Anreize für die Entwicklung treibhausgasreduzierender Technologien geschaffen worden sind, wird es zu Investitionen in hitzeresistente Pflanzen und Getreidesorten, leicht zu klimatisierende Häuser und Gebäude, sparsame Fahrzeuge, Schutzwälle gegen Wassermassen und starke Winde kommen.
Falls Sie Anregungen haben oder unseren Newsletter abonnieren möchten, können Sie uns hier gerne eine Nachricht hinterlassen:
Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market Newsletter 6/2007 veröffentlicht.