Frage des Monats: Welchen Einfluss hat ´New Work´ auf die Beschäftigung von Freelancern?
New Work ist in aller Munde. Es gibt immer mehr Freelancer, die auch aus dem Ausland arbeiten und z.B. als Digitale Nomaden um die Welt reisen, während sie ihrem Job nachgehen. Kommen dadurch neue Herausforderungen auf Unternehmen zu? – Diese Frage wurde dem Geschäftsführer von Freelance-Market, Rainer Kurz, kürzlich in einem Interview mit HQLabs gestellt. Hier seine Antwort in voller Länge:
Das Thema Arbeitsort hat viele Aspekte. Bereits heute werden ca. 50 Prozent aller durch uns getätigten Vorstellungen per Telearbeit ausgeführt.
Wie eine von uns durchgeführte Marktstudie zeigt, stehen manche Freiberufler sogar nur zur Telearbeit zur Verfügung. So arbeiten knapp 9 Prozent aller Freelancer ausschließlich per Telearbeit.
Es gibt auch eine steigende Zahl an deutschen Freiberuflern, die in Regionen oder Ländern leben, wo es vor Ort wenig Bedarf oder nur eine geringe Vergütung gibt. So haben wir deutsche Freelancer, die in Mallorca, Griechenland, den Philippinen oder in der Niederlausitz leben, die wir häufig per Telearbeit vermitteln. Natürlich eignen sich manche Arbeiten, wie z. B. Grafikdesign, besser für Telearbeit als beispielsweise Persönlichkeitscoaching oder Eventmanagement.
Als Auftraggeber sollte man sich allerdings IMMER genügend Zeit zum Management des Freelancers nehmen. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, pro 10 Stunden Arbeit immer eine Stunde Zeit für das Dienstleistermanagement einzurechnen. Dies gilt unabhängig davon, ob die Arbeit vor Ort oder per Telearbeit erfolgt. Ich habe leider auch schon Fälle erlebt, wo ein Dienstleister in Übersee mit einer komplexen Aufgabe beauftragt wurde und dann das Ergebnis nach vier Wochen Arbeit ohne Kommunikation völlig die Erwartungen verfehlt hat.
“New Work” kann auch die Arbeit an weltweiten Einsatzorten bedeuten. So habe ich selbst mehrere Monate für ein internationales Bergwerksunternehmen mitten in der namibischen Wüste gearbeitet. Einen deutschen Experten für interkulturelle Kommunikation haben wir an die Bundeswehr vermittelt – für ein Projekt in Afghanistan. 24 Prozent unserer Freelancer geben an, weltweit für Projekte zur Verfügung zu stehen.
P. S.: Ein kostenloses Dokument zu “New Work” und der Zukunft der freiberuflichen Arbeit gibt es hier.
Falls Sie Anregungen haben oder unseren Newsletter abonnieren möchten, können Sie uns hier gerne eine Nachricht hinterlassen:
Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 10/2019 veröffentlicht.