IT-Freiberufler-Studie 2019: Freiberufliche Arbeit ist inzwischen der Normalfall
Von 25. Februar 2019 bis 15. März 2019 hat die Computerwoche insgesamt 625 Interviews mit IT-Freiberuflern beauftragt. Weitere 391 Interviews erfolgten mit Projektverantwortlichen und Entscheidern, darunter beispielsweise Vorstände, IT-Leiter und Einkäufer. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
1) Freiberufliche Arbeit ist inzwischen der Normalfall. Nach Angaben der interviewten Unternehmen kommen inzwischen 54 Prozent der IT-Experten von außen. Das liegt auch an den guten Erfahrungen, die die Firmen mit freiberuflicher Arbeit gemacht haben.
2) Die Nachfrage nach Freiberuflern bleibt weiterhin hoch. So liegen IT-Stundensätze mit durchschnittlich 86,73 Euro auf dem hohen Niveau des Vorjahres, obwohl die Zahl der Freelancer weiter gestiegen ist. Laut Marcel Abel von Modis Contracting Solutions werden die Herausforderungen seiner Kunden immer komplexer und Freiberufler dadurch immer gefragter.
3) Spezialisierte Freiberufler werden besser bezahlt als Anbieter von Standard-Dienstleistungen. So sind Freelancer mit spezialisierten Kompetenzen oder ausgeprägten Erfahrungen sehr gut ausgelastet. Insbesondere Experten für KI, Big Data und Business-Intelligence sind sehr begehrt. Hier sind oft auch Stundensätze von über 100 Euro anzutreffen.
4) Viele Projekte werden inzwischen in gemischten Teams geleistet, bei denen Interne und Externe zusammenarbeiten. Dabei sind 99 Prozent der befragten Unternehmen zufrieden mit der Arbeit der gemischten Teams. Bei den Freelancern ist die Zufriedenheit ebenfalls hoch, bei mehr als zwei Dritteln sogar bei allen ihren gemischten Projekten.
5) Rechtliche Unsicherheiten beunruhigen die Branche, insbesondere beim Thema Arbeitnehmerüberlassung. Unternehmen und Freiberufler haben insbesondere dann Probleme, wenn die "Compliance" bei der Überlassung nicht gut gemanagt ist. Bei Hays haben laut Carlos Frischmuth die arbeitsmarktpolitischen Regulierungen zu einer "hohen Sensibilität beim Einsatz von Fremdpersonal mit Dienstverträgen" und zunehmender Bürokratie geführt, wodurch sich "Abläufe durch längere Prüfzeiten verzögern." Auch GULP-Geschäftsführer Ertan Demirel spricht von einer deutlichen Verunsicherung am Markt, die dazu führt, dass "viele Entscheider auf der Unternehmensseite angesichts der rechtlichen Unsicherheit eine Vermeidungsstrategie verfolgen."
Falls Sie Anregungen haben oder unseren Newsletter abonnieren möchten, können Sie uns hier gerne eine Nachricht hinterlassen:
Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 7/2019 veröffentlicht.