McKinsey Global Institute: Digitalisierung führt zu neuen Anforderungen für Mitarbeiter und Freelancer
Laut der aktuellen Studie "Skill Shift - Automation and the Future of the Workforce" werden Unternehmen bis zum Jahr 2030 deutlich andere Anforderungen an Mitarbeiter und Freelancer stellen. Befragt wurden Unternehmen verschiedener Branchen, inwiefern Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz den Fähigkeitsbedarf verändern. Interviewt wurden unter anderem Finanzkonzerne,
Energiefirmen, Gesundheitsdienstleister, Industrie und Handel aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien sowie den USA.
Laut dem McKinsey Global Institute soll in den nächsten elf Jahren der Anteil der Arbeit, der technisches Wissen voraussetzt, um bis zu 55 Prozent zunehmen, bei sozialen und emotionale Kompetenzen sind es 24 Prozent. Arbeit, die manuell-motorische Fertigkeiten erfordert, geht hingegen um 14 Prozent zurück. Bei einfachen kognitiven Aufgaben sind es sogar minus 15 Prozent.
Deutschland ist besonders von den Veränderungen betroffen. Der Arbeitsumfang im Bereich der händischen Skills dürfte bei uns sogar um 22 Prozent zurückgehen. Dies liegt daran, dass unsere hohe Industrieproduktion aktuell noch besonders viele Stellen hat, die Kraft und Fingerspitzengefühl zum Betrieb von Maschinen erfordern.
Andererseits sind die technologischen Fähigkeiten der Deutschen immerhin bereits heute recht hoch. 14 Prozent der geleisteten Arbeitszeit beruht auf technologischer Expertise und Analysetätigkeit gegenüber 11 Prozent in den USA.
Fortschrittliche Technologien erfordern Menschen, die diese verstehen und in der Lage sind, sie zu entwickeln und anzupassen. Das McKinsey Global Institute sagt voraus, dass der Arbeitszeitanteil, der fortgeschrittene technologische Fähigkeiten nutzt, bis 2030 um 50 Prozent (USA) bzw. um 41 Prozent (Europa) zunimmt.
Am schnellsten dürfte der Anstieg bei fundierten IT-Kenntnissen sein – um bis zu 90 Prozent bis 2030. Dementsprechend besteht ein erheblicher Bedarf an der Entwicklung digitaler Fähigkeiten.
Durch die Digitalisierung gewinnen Kommunikationsfähigkeit, Empathie und Führungsqualitäten an Bedeutung, da Künstliche Intelligenz diese Fähigkeiten kaum ersetzen dürfte. So wird die Nachfrage nach sozialen und emotionalen Kompetenzen bis 2030 um 22 Prozent in Europa steigen. Während einige dieser Fähigkeiten, wie z. B. Empathie, angeboren sind, können andere, wie z. B. Kommunikationskills, verfeinert und gelehrt werden. Auch die Nachfrage nach Unternehmertum und Initiative wird um 33 Prozent ansteigen, ähnlich ist es mit dem Bedarf nach Führung und der Fähigkeit zum Umgang mit Anderen.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 4/2019 veröffentlicht.