Baden-Württemberg ersetzt Amtsnotare durch Freiberufler
Am 1.1.2018 trat die wohl größte Strukturreform des baden-württembergischen Justizwesens in Kraft: Die bisherigen Amtsnotare werden wie im Rest der Bundesrepublik zu Freiberuflern. Bislang galt Baden-Württemberg als letzte Region Mitteleuropas mit verbeamteten Notaren.
Bei den bisherigen 300 staatlichen Notariaten im Bundesland waren gut 700 Notare und 1900 weitere Mitarbeiter beschäftigt. Seit diesem Jahresbeginn übernehmen 250 freiberufliche Notare diese Arbeit.
Im Rahmen der Justizstrukturreform kümmern sich die freiberuflichen Notare zur Entlastung jetzt nicht mehr um Nachlass- und Betreuungsangelegenheiten. Die Familiengerichte an den Amtsgerichten haben diese Aufgabe übernommen. Die 450 Notare, die nicht in die Freiberuflichkeit wechseln wollten, haben dorthin gewechselt.
Durch die Strukturreform fallen einige Notariatsstandorte weg. Da viele Notare sich noch in das entsprechende EDV-System einarbeiten müssen, kann es während der Umstellung zu längeren Bearbeitungszeiten kommen.
Das Datum der Umstellung zum 1.1.2018 wurde übrigens bereits 2009 von der baden-württembergischen Landesregierung beschlossen. Die Landesregierung hat die Internetseite www.notariatsreform.de geschaltet, die die wichtigsten Fragen beantwortet, bspw. wie bestehende Verfahren weiter bearbeitet werden, wer jetzt zuständig ist und wo die eigenen Urkunden jetzt verwahrt werden.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 01/2018 veröffentlicht.