SPD plant Pflichtrentenversicherung für Selbständige
Da kleine Selbständige mit ihrer sozialen Absicherung oft überfordert seien, fordert die SPD für diese eine Rentenversicherungspflicht. Wie die Partei in ihrem aktuellen Parteiprogramm schreibt, will sie zukünftig "Selbstständige, die nicht anders für's Alter abgesichert sind, in die Solidargemeinschaft der gesetzlichen Rentenversicherung aufnehmen".
Grund für das Interesse der SPD ist die Zunahme der Selbstständigen auf inzwischen 4,3 Millionen. Gut die Hälfte davon haben keine eigenen Angestellten, darunter sind viele Freiberufler. Laut SPD würden viele dieser "Solounternehmer" nur über geringe Einkünfte verfügen und seien dadurch nicht in der Lage, freiwillig in das gesetzliche System einzuzahlen, was zu Altersarmut führen kann.
Die Lösung sei eine Pflichtmitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung, von der nur Selbstständige über 50 und Mitglieder in einem Kammer-Versorgungswerk (bspw. Ärzte, Anwälte, Steuerberater und Architekten) ausgeschlossen wären. Insgesamt sollen durch die Pflichtmitgliedschaft zusätzliche 15 Milliarden Euro pro Jahr in die Rentenkassen fließen.
Die Höhe der Rentenbeitragszahlungen soll jeweils auf der Basis der letzten Einkommenssteuererklärung erfolgen, wobei ggf. Gründer anfangs durch einen staatlichen Zuschuss unterstützt werden könnten, um den fehlenden Arbeitgeberanteil auszugleichen.
Ob die Pflichtrentenversicherung für Kleinunternehmer/Freiberufler tatsächlich in der nächsten Legislaturperiode kommt, hängt vom Ergebnis der Bundestagswahl am 24. September 2017 und der sich dann eventuell ergebenden Regierungsverantwortung der SPD ab. Wählen gehen lohnt sich also!
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market-News 07/2017 veröffentlicht.