Gälisch 23. Amtssprache der EU
Auch schon bisher brachten nahezu alle 27 Mitgliedsstaaten der EU Ihre eigene Sprache als EU-Amtssprache mit ein. Lediglich Irland, Belgien, Luxemburg, Österreich und Zypern nutzen die gleichen Sprachen wie ihre Nachbarländer. Obwohl Irland schon seit 1973 EU-Mitglied ist, wurde erst jetzt gälisch als weitere Amtssprache der EU anerkannt.
Die Übersetzungskomplexität der europäischen Administration ist gewaltig: Kein noch so guter Übersetzer kann die 506 möglichen Sprachkombinationen alleine abdecken. Jährlich eine Milliarde Euro kosten die rund 3000 Dolmetscher der verschiedenen EU-Institutionen, die jedes Jahr eineinhalb Millionen Dokumente übersetzen und gut zehntausend Konferenzen dolmetschen. Besonders herausfordernd ist es jetzt, gute Übersetzer für das Gälische zu finden, das nur wenige der sonst englisch sprechenden Iren perfekt beherrschen.
Vielleicht nimmt ja die Zahl der EU Amtssprachen weiter zu, da jetzt auch einzelne Katalanen, Basken, Schotten, Waliser und Luxemburger die Anerkennung ihrer Sprache als EU-Amtssprache fordern. Momentan ist jedenfalls kein Kompromiss erkennbar, die Zahl der EU-Sprachen auf eine oder wenige Nationalsprachen wie Englisch, Französisch oder vielleicht auch Deutsch zu beschränken. Vielleicht wäre hier ja auch eine einzige neutrale Sprache wie Esperanto eine Lösung, die kein einzelnes Land bevorteilt. Beim Geld konnte man sich in Europa ja auch schon auf den Euro als eine gemeinsame neutrale Währung verständigen.
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Dieser Artikel wurde in den Freelance-Market Newsletter 10/2009 veröffentlicht.